Hier entsteht ein filmreifer Bigband-Sound
Artikel vom 31.10.2021

Hier spielt die Musik: Die „Northwest Concert Band“ probt seit gestern in der Grundschule Schramperweg für das Konzert am 5. November. Bild: Björn Andresen
Am 5. November kehrt die „Northwest Concert Band“ in den Jazzclub Wilhelm 13 zurück – Eine Crowdfunding-Aktion machte es möglich
Zu irgendetwas muss doch diese verflixte Zwangspause gut gewesen sein. Bei den Kreativen vielleicht, um lang geträumte, aber nie realisierte Projekte umzusetzen. Die „Northwest Concert Band“, eines der wenigen professionellen und freien Jazzorchester in Niedersachsen, konnte wegen der Pandemie seit über einem Jahr nicht mehr proben und konzertieren. Nun kehren die „All-Stars“ der Region selbst mit Trompeten, Fanfaren und Trommelwirbel zurück auf die Bühne des Wilhelm 13 – und greifen dazu gleich ins oberste Regal.
In Zusammenarbeit mit dem Jazzclub Alluvium feiert die Band ihr Comeback am Freitag, 5. November, um 20 Uhr. Doch damit nicht genug, begleitet ein Filmteam die Musiker bei den intensiven Vorbereitungen und zeigt – zu dem Konzert – Geschichten von den Musikern, von der Liebe zum Jazz, zu ihrem Club und zur Stadt Oldenburg.
Im Crowdfunding
Das Projekt wurde durch Spenden über eine sogenannte Crowdfunding-Aktion im Internet finanziert. Das gesteckte Ziel von 10 000 Euro wurde im Sommer sogar übertroffen. Das übrige Geld fließt in die Produktion der Konzertreihe „13“ der Band für die Spielzeit 2022. 84 Unterstützter schufen die finanzielle Basis für die technische und personelle Umsetzung.
Das Geld dient der Finanzierung der Proben und Dreharbeiten, und unterstützt damit die Arbeit der 13 Musikerinnen und Musiker, des Arrangeurs, des Filmemachers und des Tontechnikers.
Große Unterstützung
„Ich bin sehr glücklich, dass unser Experiment auf eine so große Zustimmung gestoßen ist“, sagt Philipp Pumplün, Schlagzeuger und einer der Initiatoren. „Das zeigt, wie sehr Bigband-Jazz im Nordwesten verankert ist.“
Seit Freitagmorgen probt „Die Wilde 13“ für „A Night at the Wilhelm 13“. Die musikalische Leitung hat Malte Schiller inne, der die Musik für den Film und das Konzert arrangiert hat, und Begründer der „Northwest Concert Band“ ist. „Ich kenne die meisten Musiker lange genug, um zu wissen, welche Stücke am besten passen. Deshalb musste ich mir um die Proben und das Konzert eigentlich keine große Sorgen machen. Das läuft schon.“
Kameras stören nicht
Die Arbeitsatmosphäre unter den 13 Profimusikern bewegt sich in der Grundschule Schramperweg in Oldenburg zwischen Konklave und Klassenfahrt. In den Reihen und zwischendurch wuselt das Kamerateam des jungen Filmemachers Finn Fredeweß – Wahl-Berliner aus Oldenburg. Manchmal verharrt die mobile Kamera auch direkt vor dem Dirigenten oder den Musikern. „Es stört aber weder die Konzentration noch die Abläufe. Die sind fast unsichtbar“, sagt Malte Schiller. „Jeder macht hier seinen Job.“
Den will die „Northwest Concert Band“ selbstverständlich auch am kommenden Freitag machen. „Die Erwartungshaltung ist schon groß – bei uns wie beim Publikum“, bestätigt Philipp Pumplün. „Wir müssen hier noch ein bisschen arbeiten. Aber ich bin sicher: Das wird ein großes Ding.“
Das Konzert „A Night at the Wilhelm?13“ der „Northwest Concert Band“ beginnt am 5. November um 20 Uhr. Seit dem 1. November gilt im Oldenburger Jazzclub die 2-G-Regel. Für die geplant rund 90 Plätze gibt es noch Karten auf der Homepage des Veranstalters.
Der zweite Auftritt ist für den 20. November um 20 Uhr im Sparkassenforum Leer geplant. Zweite Formation an diesem Abend ist die „Stormy Weather Bigband“. Der Film „A Night at the Wilhelm?13“ soll am 11. März erscheinen.
??? www.wilhelm13.de
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