Feierstunde mit vielen guten Geistern
Artikel vom 30.09.2022

Hatten viel Spaß: die Schüler der 2. Klasse mit ihrem Rektor Thomas Philipson an der Gitarre und den Gästen. Bild: Stephanie Schuurman
Emdens erste Ganztagsgrundschule feiert 50. Geburtstag – und das gleich in vier Akten. Am Samstag waren die guten Geister als Gäste an der Reihe.
Lehrer, Schulbegleiter, Eltern, Reinigungskräfte, Hausmeister, Erzieher, ehrenamtliche Helfer, Mitarbeiter aus verschiedenen Verwaltungsbereichen und dazu auch noch der Oberbürgermeister – alles „gute Geister“, die die Grundschule Grüner Weg am Samstag zu einer Feierstunde rief. Es war der offizielle Auftakt zu einem ganzen Reigen Feierlichkeiten, die dort in diesen Wochen zelebriert werden. Die Grundschule Grüner Weg feiert ihren 50. Geburtstag.
Mal süß, mal sauer
Wer am Samstagvormittag selbst gebackenen Kuchen und Leckeres vom Kaffee-Mobil genoss, sollte eine positive, optimistische und vor allem fröhliche „Qualitätszeit“ in der Schule verbringen. Das sagte Schulleiter Thomas Philipson angesichts der sonstigen, oft belastenden Situationen, die die Schule, aber auch die allgemeine Lage mitbringen. Nur kurz streifte der Schulleiter die „Zeitenwende, die es in dieser existenzbedrohenden Wirkungstiefe“ so noch nicht gegeben habe. „Wir wollen hier heute aber keine Forderungen stellen, kein Klagelied anstimmen, sondern feiern.“ Und so passte das unbeschwerte Lied der Zweitklässer – natürlich begleitet von Philipson auf der Gitarre – von der großen Tüte, die mal sauer und mal süß ist wie die Kinder selbst, aber auch immer schlauer macht, genau in die erhoffte Stimmungslage.
Viel Herzblut
Einen kleinen Schlenker zu den Herausforderungen, den sich Schüler wie Lehrende in der Emder Schullandschaft stellen müssen, machte auch Oberbürgermeister Tim Kruithoff. Er räumte ein, dass nicht alles optimal ist, und dort, wo Mittel fehlen, improvisiert werden müsse. „Aber es ist toll, dass wir hier eine Schule haben, in der Lehrer das schaffen“, sagte Kruithoff. „Und das an einem ganz besonderen Ort mit ganz viel Herzblut.“
Flüchtlingswellen
Nicht nur der Oberbürgermeister (auch Bürgermeisterin Andrea Risius war gekommen), zollte der Grundschule viel Respekt. Der Applaus kam von allen Seiten, als Philipson nochmals von der gelebten Integration sprach. Es war eine Chronologie des 50-jährigen Bestehens auf andere Weise: Erst kamen aus Vietnam die Boat-People, dann spülten die Kriege Flüchtlingswellen aus Afghanistan, Syrien, Afrika und nun die Ukraine an den Grünen Weg. „Gemeinsam haben wir Halt und Orientierung gegeben“, sagte er. „Darauf können wir alle stolz sein.“
Bereits eine Woche zuvor wurden ehemalige Lehrkräfte zu einer kleinen Feierstunde und Besichtigung der gewachsenen Schule geladen. Am 7. Und 14. Oktober wird weitergefeiert. Dann soll unter anderem eine Zeitkapsel versenkt werden.
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