So sicher sind die Fahrgeschäfte im Jaderpark
Artikel vom 27.10.2022

Die Neuheiten im Jaderpark werden den Einsatzkräften der Feuerwehren jedes Jahr zu Saisonbeginn vorgestellt. Unser Bild zeigt Andy Ludewigt, Mitglied der Geschäftsleitung des Jaderparks, im Gespräch mit den Einsatzkräften. Bild: Hans Wilkens
Schock am Samstag: Ein siebenjähriges Mädchen hing im Jaderpark in einem Boot auf einer Rutsche in sieben Metern Höhe fest. Andy Ludewigt, Juniorchef des Parks, erklärt die Hintergründe und Sicherheitsstandards.
„Noch bevor die Einsatzkräfte der Feuerwehr bei uns eintrafen, hatte das Mädchen wieder festen Boden unter den Füßen. Wir haben die Siebenjährige so schnell wie möglich aus ihrer misslichen Situation befreit. Und Sie wissen selbst, dass sich die Feuerwehr Jaderberg direkt gegenüber unserer Anlage befindet“. Andy Ludewigt, Juniorchef des Tier- und Freizeitparks Jaderberg, erklärt im Gespräch mit unserer Redaktion den Feuerwehr-Großeinsatz im Jaderpark von Sonnabend, der für erhebliche Schlagzeilen gesorgt hat.
30 Einsatzkräfte
Rückblick: Ein siebenjähriges Mädchen hatte am Sonnabend ein unfreiwilliges Abenteuer in einem Fahrgeschäft des Jaderparks erlebt, weil sich die Anlage automatisch abgeschaltet hatte. Es war 18.04 Uhr und die Siebenjährige befand sich in einem „Fliegenden Boot“, das in die Höhe gezogen wurde. Einen Meter vor der Spitze der Anlage – in lichter Höhe von sieben Metern – stoppte die Anlage und das Mächen hing im Boot fest, bis ein Techniker des Jaderparks die Notabsenkung des Bootes vornehmen konnte. Unterdessen hatte der Vater nach Hilfe gesucht. Ein Mitarbeiter aus einem Imbisswagen gegenüber der Grizzly-Bay-Anlage hatte daraufhin den Notruf abgesetzt und so den Großeinsatz der Feuerwehr mit fünf Fahrzeugen und 30 Einsatzkräften ausgelöst. Eingreifen mussten die Einsatzkräfte – wie berichtet – allerdings nicht mehr.
TÜV-Prüfungen
„Natürlich ist es nicht schön, wenn man in einem Fahrgeschäft stecken bleibt, aber so etwas kann passieren“, sagt Andy Ludewigt gegenüber unserer Redaktion. Schon eine Spinne vor dem falschen Sensor kann einen Notstopp bei den automatischen Anlagen auslösen. So ein Vorfall wie am Sonnabend lasse sich daher nie ganz verhindern. Andy Ludewigt kann auch verstehen, dass der Notruf abgesetzt wurde. Es habe schon gedämmert. Dass eine Siebenjährige sich in einer solchen Situation nicht wohl fühle, sei ja wohl zu verstehen.
„Unsere Fahrgeschäfte werden jedes Jahr vom TÜV geprüft. Für ältere Fahrgeschäfte gibt es zudem Sonderprüfungen. Die in Deutschland betriebenen Fahrgeschäfte sind deshalb die sichersten auf der ganzen Welt“, sagt Andy Ludewigt, der auch darauf hinweist, das der TÜV gerade in diesen Tagen in Jaderberg alle Fahrgeschäfte testet. „Der Termin zum Ende der Saison eignet sich besonders gut, weil wir dann in der Winterpause alles für die neue Saison perfekt ausrüsten können“, betont Andy Ludewigt.
Kostenneutral
Auf den Mitarbeiter, der den Notruf abgesetzt hat, kommen übrigens keine Kosten für den Feuerwehr-Großeinsatz, der dann über die Großleitstelle in Oldenburg ausgelöst hatte, zu. „Wenn Menschen gefährdet sind, dann läuft das immer kostenneutral“, sagt Wesermarsch-Kreisbrandmeister Heiko Basshusen im Gespräch mit unserer Redaktion. Im Klartext heißt das, dass der Steuerzahler für diesen schlagzeilenträchtigen Einsatz aufkommt.
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