Oldenburger Grünkohl aus dem Bierglas
Artikel vom 02.11.2022

Auszubildende Marah Gerding ist für das Etikett verantwortlich, „Ols“-Braumeister Josef Herzog für das Grünkohlbier „Grüner Anton“. Bild: Sascha Stüber
„OLs“-Braumeister Josef Herzog entwickelt zum Start der Grünkohlsaison ein ganz besonderes Bier. „Grüner Anton“ heißt das Gebräu und drin ist neben Wasser, Malz, Hopfen und Hefe natürlich Grünkohl.
In der Regel gibt es Bier zum Grünkohl. Künftig kann man auch beides aus einem Glas genießen: „Grüner Anton“ macht’s möglich. „Ols“-Braumeister Josef Herzog hat mal wieder getüftelt – und nach ein paar Wochen gibt es ein erstes Ergebnis: Grünkohl-Bier. „Viele wissen, dass Bier zu Grünkohl passt. Wir zeigen, dass Grünkohl auch ins Bier passt.“ Das ergänzt nun also neben etwa Grünkohl-Pralinen und Grünkohl-Döner das kulinarische Portfolio der deutschen Kohltourhauptstadt.
Grundlagenforschung
Es ist nicht das erste Grünkohl-Bier aus Herzogs Braukessel, aber dennoch ein besonderes. Zurückgegriffen hat er nach Rücksprache mit Experten auf eine „relativ normale Sorte Grünkohl“. Feingehackt wird der – anderes als bei früheren Versuchen – erst im fortgeschrittenem Brauprozess, beim sogenannten Hopfenstopfen, hinzugegeben, „ein paar Kilo“ für die 450 Liter Premierenbier. So blieben auch alle Inhaltsstoffe des Grünkohls im Bier enthalten, betont der Braumeister, und das sei sogar untersucht worden. „Was wir machen, ist Grundlagenforschung“, schmunzelt er. Geschmacklich sind es vor allem Bitterstoffe, die dem mit Oldenburger Trinkwasser gebrauten Pilsener seine besondere Note verleihen. Zu sehen ist ansonsten vom Grünkohl nichts: keine grüne Farbe, keine Reste zwischen den Zähnen.
Nach knapp vier Wochen sei das Bier nun „fast fertig“, sagt Herzog. „Ein paar Tage Reife“ gönnt er ihm aber noch, dann wird es in der kommenden Woche abgefüllt. Erstmals öffentlich ausgeschenkt wird es zum offiziellen Start der Grünkohlsaison „Hallo Grünkohl“ am 6. November.
Limitierte Menge
Je nach Durst der Besucher dürften einige Flaschen noch in den Verkauf gehen. Denn einen Haken gibt es beim „Grünen Anton“: Es ist streng limitiert. Im Getränkehandel wird es deshalb nicht auftauchen. Erhältlich sein wird es voraussichtlich nur im „Ols“ Brauhaus und im Online-Shop, vielleicht noch beim Stadtmarketing. Immerhin lässt Herzog schon durchblicken, dass er zum Höhepunkt der Grünkohlsaison im Januar sein Rezept wohl noch einmal aus der Schublade holen wird.
Etiketten-Wettbewerb
Für das Flaschenetikett hatte die Brauerei übrigens einen Wettbewerb unter Mediengestaltern ausgeschrieben. Und die Vorgaben Grünkohl, Graf Anton Günther und eine Farbe hat Marah Gerding am besten umgesetzt. Die 22-jährige Auszubildende der Cloppenburger Werbeagentur Seitlicht hat den Grafen samt Pferd Kranich im Stil der One-Line-Art (durchgezogene Linie ohne Füllung) gezeichnet, hat sein Schwert durch eine Grünkohlpalme ersetzt und als Farbe den Grünton ihres heimischen Wandanstrichs gewählt.
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