Falsche Gasabrechnung wird zu unendlicher Geschichte
Artikel vom 04.11.2022

Mit einer falschen Gasabrechnung fing alles an: Es brauchte mehr als ein Jahr, bis Karl-Heinz Broesamle aus Edewecht seine Angelegenheit mit der EWE klären konnte. Bild: Marlis Stein
Mit einer fehlerhaften Gasabrechnung fing alles an. Es folgten Missverständnisse und Mahnungen. Mehr als ein Jahr dauerte es, bis Karl-Heinz Broesamle aus Edewecht den Fall mit der EWE klären konnte.
Karl-Heinz Broesamle ist frustriert: „Ich weiß bei der EWE nicht mehr, wo und wie ich mich melden soll.“ Auf eine fehlerhafte Gasabrechnung und erfolglose Kontaktversuche folgten Missverständnisse, Mahnungen und viele Briefe. Mehr als ein Jahr dauerte es, bis sich der Fall schließlich auflöste. „Es ist eine unendliche Geschichte mit der EWE.“
Im vergangenen Jahr bekam Broesamle eine Gasabrechnung zugeschickt. „Es wurde ein zu hoher Verbrauch attestiert.“ Er wollte die Angelegenheit klären, versuchte es per Telefon und vor Ort in Oldenburg und Westerstede. Die Antwort sei immer dieselbe gewesen: „Man würde sich darum kümmern.“ Doch es passierte nichts.
Zahlungen eingestellt
Um seinem Anliegen mehr Druck zu verleihen, stellte Broesamle im Oktober 2021 schließlich seine Abschlagszahlungen ein. Dann kam eine Antwort, in der die EWE sich entschuldigte. Es folgte ein weiterer Schriftwechsel, die Situation klärte sich. Broesamle bat darum, die Abschlagszahlungen wieder einzuziehen und auch die ausgelassenen Monate rückwirkend abzubuchen. Das ist auch geschehen: „Die Abschlagszahlungen wurden wieder regelmäßig von meinem Konto abgebucht.“ Der Edewechter sah damit die Sache als geklärt an.
Doch Monate später, am 1. April, erhielt er eine Mahnung. Wegen vermeintlich nicht gezahlter Abschlagszahlungen forderte die EWE eine Nachzahlung in Höhe von 972 Euro. Broesamle überblickte nicht sofort, dass die Forderung unbegründet war. Er bat daher zunächst um Ratenzahlung. Wieder passierte monatelang nichts, bis schließlich im August die Ratenzahlung bestätigt wurde.
Fall klärt sich
In der Zwischenzeit hatte Broesamle den Fehler erkannt. Er bat um Klärung. Nach weiterem Hin und Her kam dann im Oktober schließlich die schriftliche Bestätigung: Sein Vertragskonto war nicht im Minus. Im Gegenteil: Es wies ein Plus in Höhe einer Abschlagszahlung auf. Alles geklärt also – mehr als ein Jahr nach dem eigentlichen Auslöser. Bis heute irritiert Broesamle, dass im Oktober 2021 sein Sepa-Mandat gelöscht wurde. Trotzdem wurden anschließend die Abschlagszahlungen von seinem Konto wieder abgebucht. Im Februar und im August bekam er Nachricht über seine „neue Bankverbindung“ – obwohl diese sich überhaupt nicht verändert hat. Was aber Broesamle vor allem ärgert: „Bis auf einen Kontakt habe ich es nie geschafft, einen persönlichen Ansprechpartner zu erreichen.“
Das sagt die EWE
Auf eine Anfrage unserer Redaktion räumt die EWE bei diesem Fall Fehler ein: „diverse prozessuale Schnittstellen“ seien nicht richtig zusammengelaufen. „?Dies führte in der Folge zu zeitlichen Verzögerungen mit Blick auf die Kommunikation mit dem Kunden und zu Missverständnissen in Bezug auf den Zahlungsverkehr.“ Die EWE stehe mit dem Kunden in Kontakt und wolle den Sachverhalt mit ihm nochmal persönlich klären. „Wir bedauern den Vorfall außerordentlich.“
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