Achtklässler meistern Teamaufgaben und stärken Zusammenhalt
Artikel vom 09.11.2022

Bei den unterschiedlichen Aufgaben ging es vor allem darum, an einem Strang zu ziehen, wie hier bei einer Choreographie. BILD: Gymnasium Ganderkesee
Als Klassenverband zusammenwachsen, die Stärken und Schwächen des Einzelnen kennenlernen, annehmen und diese für die Gemeinschaft einsetzen: Das ist das übergeordnete Ziel des dreitägigen Projekts „M8was“, das einmal pro Schuljahr am Ganderkeseer Gymnasium veranstaltet wird. Alle achten Klassen nehmen daran teil. Bei der jüngsten Auflage waren es 126 Schülerinnen und Schüler aus fünf Klassen, wie Schulleiterin Dr. Renate Richter jetzt anlässlich der Siegerehrung berichtete.
Die Schüler maßen sich unter anderem in Geschicklichkeitsspielen. Richters Favorit: 15 Kinder stehen auf einer Lkw-Plane und müssen diese umdrehen, ohne dass jemand die Plane verlässt; die Schüler müssten ihr Vorgehen genau planen, das schafften nicht alle Klassen, so Richter. Auch Staffelläufe standen auf dem Programm, bei denen es nicht nur um Schnelligkeit, sondern auch um das Lösen von Matheaufgaben ging. Zuletzt standen drei kreative Aufgaben an: einen Stummfilm aus einem frei gewählten Thema inszenieren, ein buntes Outfit auf Basis bereitgestellter weißer Kappen, T-Shirts und Schuhe gestalten sowie eine Choreographie unter Einbezug vorgegebener Gegenstände einstudieren.
An einem Strang ziehen
„M8was“ gibt es seit dem Schuljahr 2013/14. Das Projekt erreiche die Schüler in einer Lebensphase, in der sie „nicht so richtig wissen, wohin mit sich“, erläuterte Richter das Konzept: Manche wollten cool sein, andere seien eher schüchtern, im Projekt müssten aber alle an einem Strang ziehen. „Die Schüler kommen nur wirklich gut durch, wenn sie sich kennen und wissen, wer was gut kann. So können sie sich gegenseitig mit ihren Stärken einbringen.“
Die Kreativaufgaben bewertete eine Jury aus sechs Experten. Ein Mitglied war Schülersprecher Dean Ullrich. „Es geht um Originalität, Kreativität und Verständlichkeit“, erklärte er. Vor drei Jahren hatte er selbst teilgenommen: „Es war aufregend und sehr spannend, ich habe damals ein Gedicht vorgelesen.“ Das Projekt, bestätigte er, zahle sich im Nachhinein aus: „Das war wundervoll für die Klassengemeinschaft. Auch wenn das Projekt nur drei Tage dauert: Man wächst dabei zusammen.“
Pizzagutschein und Pokal
Das nahmen beim jetzigen Durchlauf auch die anderen Jurymitglieder so wahr: „Ich sehe, da ist eine Gemeinschaft, jeder wird bejubelt, egal wie das Ergebnis gerade war“, sagte Bärbel Schönbohm, Geschäftsführerin der Jugendkunstschule Delmenhorst. Ihre Mitjurorin, die pensionierte Lehrerin Gabriele Lüschen, ergänzte: „Jeder ist stolz, Teil einer Klasse zu sein.“ Nach pandemiebedingt vielen ausgefallenen Aktivitäten zeige sich bei den Schülern ein „Nachholbedarf“, Aufgaben gemeinsam anzugehen. „Das Homeschooling kann so etwas nicht ersetzen.“ Nicht ohne Grund, mutmaßt sie, hätten bei der Stummfilm-Aufgabe alle Klassen eine Szene aus dem Schulalltag ausgewählt.
Als Gesamtsieger ging die Klasse 8c hervor. Schulleiterin Renate Richter überreichte den Schülern bei der Siegerehrung in der Aula einen Wanderpokal mit Gravur, außerdem einen Pizzagutschein in Form einer Gummibärchen-Pizza.
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