Woher die Straßen ihre Namen haben
Artikel vom 25.11.2022

Die Klävemannstraße ist nach dem Namensgeber der Stiftung benannt. Bild: Torsten von Reeken
Die Oldenburger Bürgerstiftung erinnert mit kleinen Tafeln unter Straßenschildern an bekannte Persönlichkeiten. Diesmal wird erklärt, wer Carl-Hermann Klävemann und Johannes Ramsauer waren.
Warum heißt die Ramsauerstraße eigentlich so und nach wem ist die Klävemannstraße benannt? Fragen, die die Bürgerstiftung Oldenburg beantwortet und zu diesem Zweck kleine Tafeln unter den Straßenschildern aufgehängt hat.
Des Rätsels Lösung: Die Familie Klävemann wurde erstmals 1311 urkundlich erwähnt. Carl-Hermann Klävemann wurde am 22. August 1816 als jüngster Sohn des Älter- und Kaufmanns Johann-Dietrich Klävemann und dessen zweiter Frau Susanne geb. Feye geboren. Das Klävemanns Holz-und Buschlager befand sich am Stau. Nach dem Tod seines Vaters führte er das Geschäft alleine weiter, teilt die Bürgerstiftung mit.
Liberale Ansichten
Klävemann vertrat liberale Ansichten und seit der Revolution 1848/49 widmete er sich zunehmend der Politik. Im Januar 1848 wurde er in den Oldenburger Stadtrat gewählt. Im September 1848 war er einer der Gründer von Oldenburgs erstem politischen Verein. Er hatte einen ausgeprägten Gemeinsinn, der sich durch die Gründung einer Stiftung, die er der Stadt Oldenburg vermachte, als überaus hilfreich erwies. Klävemann besaß im gesamten Stadtgebiet große Grundstücke und war damit neben dem Großherzog, der Kirche und der Stadt der größte Grundbesitzer seiner Zeit. Durch Abtretung von Teilen seines Besitzes ermöglichte er den Bau mehrerer Straßen, so auch der Klävemannstraße.
Gründer der Stiftung
Testamentarisch (er war nicht verheiratet) verfügte er bereits am 12. Juni 1871 Vermächtnisse, die an gemeinnützige Einrichtungen Oldenburgs ausgezahlt werden sollten. Dieses Vermächtnis führte letztendlich zur Gründung der eigentlichen „Klävemann-Stiftung-Oldenburg“.
Johannes Ramsauer
Johannes Ramsauer (1790-1848) wurde im Jahr 1817 Erzieher der beiden Söhne von Königin Katharina von Württemberg aus ihrer ersten Ehe mit Prinz Georg von Oldenburg. Nach dem Tod von Königin Katharina zogen die Prinzen zu ihrem Großvater Großherzog Peter I. nach Oldenburg. Ramsauer folgte ihnen im Jahr 1820. Die Prinzen Alexander (1810-29) und Peter (1812-81), ab 1826 die Prinzessinnen Amalie und Friederike sowie den Erbgroßherzog Nikolaus Friedrich Peter wurden von Ramsauer unterrichtet.
Privatschule für Mädchen
Ramsauer eröffnete 1821 eine Privatschule für Mädchen, die er 1839 aufgab, weil er an die von seinem ehemaligen Zögling Prinz Peter im Jahr 1836 gegründete private Mädchenschule gerufen wurde. Aus dieser Schule, die unter der Schirmherrschaft von Großherzogin Cäcilie stand, ging im Jahr 1867 die heutige Cäcilienschule als erste öffentliche Mädchenschule im Großherzogtum Oldenburg hervor. Er unterrichtete dort bis zu seinem Lebensende.
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