Weihnachtliche Überraschung macht Helferinnen glücklich
Artikel vom 28.11.2022

Eine weihnachtliche Spende für die Huder Ausgabestelle der Tafel hat für strahlende Augen gesorgt. Warum das Jahr trotz aller Krisen besondere Momente für die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen brachte.
Mit einem Lächeln auf den Lippen blicken Helga Gerdes, Ingrid Gieseke und Gertrud Kraut auf dieses Jahr zurück. Zweifelsohne war es für die Rentnerinnen und ihren fünf ehrenamtlichen Kolleginnen der Huder Ausgabestelle der Delmenhorster Tafel arbeitsintensiv – immerhin hat sich die Zahl der Menschen, die wöchentlich den Dienst der Tafel in Hude in Anspruch nehmen 2022 mehr als verdoppelt. Doch weil sie sich von ihrer Gemeinde und ihren Mitmenschen unterstützt fühlen, war es auch ein Jahr voller schöner Erlebnisse. Eines davon war eine weihnachtliche Überraschung zu Beginn dieser Woche.
Bedarf gestiegen
Vor Kriegsbeginn in der Ukraine waren jeden Donnerstag, wenn die Tafel-Ausgabestelle hinter dem Kulturhof an der Parkstraße geöffnet ist, um die 40 Menschen gekommen. Seit dem Frühjahr ist der Bedarf jedoch in die Höhe geschossen.
„Unser Highlight des Jahres ist, dass die Zahl von 40 auf über 100 gestiegen ist“, sagt Gieseke und muss dabei schmunzeln. Der Grund für den enormen Anstieg sind geflüchtete Menschen aus der Ukraine, die in Hude untergekommen und auf die Lebensmittelspenden der Tafel angewiesen sind. Gieseke: „Circa 90 Prozent der Menschen, die zu uns kommen, kommen aus der Ukraine.“
Auch wenn die vergangenen Monate von Krisen geprägt waren, haben die ehrenamtlichen Helferinnen der Tafel Momente erlebt, die ihr Herz berührt hätten, erklärt Gerdes. Besonders bewundernswert, so erzählt sie es, ist für sie eine Ukrainerin, die kurze Zeit nach Kriegsausbruch nach Hude kam. „Sie konnte noch kein Wort Deutsch“, sagt Gerdes. Doch per Online-Kurs habe sie Deutsch gelernt und ist mittlerweile fester Bestandteil im Kreis der ehrenamtlichen Kolleginnen. Sie hilft ihnen seitdem dabei, Herausforderungen zu überbrücken. „Das größte Problem ist die Sprachbarriere. Doch mit ihrer Hilfe können wir uns gut verständigen“, sagt Gerdes.
Dankbar für Spenden
Dass die acht ehrenamtlichen Helferinnen dem Zuwachs überhaupt standhalten können, haben sie auch der Unterstützung aus Hude zu verdanken. „Wir bekommen von vielen Privatpersonen, aber auch von Firmen Lebensmittelspenden“, sagt Gerdes. Diese gingen über Lebensmittel, die Mitarbeiter der Delmenhorster Tafel für Hude sammeln, hinaus.
„Dass das nicht selbstverständlich ist, wissen wir und das macht uns einfach dankbar“, betont Helga Gerdes.
Anonyme Spende
Über eine Spende einer Huderin haben sich die Mitarbeiterinnen der Tafel besonders gefreut. Die anonyme Spenderin hatte zusammen mit weiteren Menschen eine große Anzahl an Adventsgestecken, Kränzen und Weihnachtsschmuck für die Huder Tafel-Ausgabestelle gebastelt. Gerdes, Gieseke und Kraut sind noch immer hin und weg über die weihnachtliche Zuwendung. „Mit zwei Autos haben wir die Spenden abgeholt“, sagt Gieseke. Anschließend haben die drei einen Weihnachtsbasar für die Besucherinnen und Besucher der Tafel im Kulturhof aufgebaut. Gerdes: „Es freut mich einfach, dass hier an die Menschen gedacht wird. So kann sich jeder etwas Weihnachtliches mit nach Hause nehmen.“
Milchprodukte gebraucht
Die Wertschätzung und die Unterstützung, die die Frauen aus der Gemeinde bekommen, mache ihre ehrenamtliche Arbeit bei der Tafel zu einer echten Herzensangelegenheit, erklären sie. Dennoch gibt es auch Lebensmittel, die schnell zur Mangelware werden. „Am dringendsten brauchen wir Milchprodukte, Käse und Butter“, sagt Gieseke. Über weitere Spenden würden sich die Rentnerinnen deshalb freuen. Aber nicht nur das. Gieseke: „In der Weihnachtszeit darf es aber auch gern mal etwas Besonderes sein.“
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