Schulneubau setzt auf erneuerbare Energien

Artikel vom 28.11.2022

Marlis Stein

Soll mit einem Neubau erweitert werden: Die Grund- und Oberschule in Friedrichsfehn. Wann genau die Bauarbeiten beginnen, ist noch offen. Bild: Marlis Stein

Wärmepumpe und Photovoltaikanlagen: Der Neubau an der Grund- und Oberschule (GOBS) Friedrichsfehn soll mit erneuerbaren Energien versorgt werden. Davon profitieren auch die Bestandsgebäude.

Die steigenden Bau- und Materialkosten machen nicht nur Häuslebauern zu schaffen. Die Preisentwicklung trifft auch kommunale Vorhaben. Für den geplanten Neubau an der Grund- und Oberschule (GOBS) Friedrichsfehn kommen auf die Gemeinde Edewecht erhebliche Mehrkosten zu. Die ersten vorbereitenden Arbeiten haben bereits begonnen. In der Schulausschusssitzung am Dienstagabend stellte die Verwaltung den aktuellen Stand vor.

Grund für den Neubau sind die steigenden Schülerzahlen. 2020 entschied sich die Politik für einen kubusförmigen Neubau. Darin untergebracht werden acht Unterrichtsräume, ein Musik- und ein Ästhetikraum, vier Differenzierungsräume sowie Sanitär-, Lager- und Büroräume. Die damals geschätzten Kosten: 5,62 Millionen Euro.

Planung erweitert

In den zwei Jahren hat sich die Planung weiterentwickelt. Das Gebäude soll jetzt vollständig mit regenerativen Energien versorgt werden, sagte Sachgebietsleiterin Sandra Gebken in der Ausschusssitzung. Die Verwaltung hat verschiedene Varianten auf ihre Wirtschaftlichkeit hin geprüft. Geplant ist eine Geothermieanlage mit Sole-Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaikanlage, die die gesamte Dachfläche ausreizt. Damit sollen dann auch die Bestandsgebäude der Schule mit versorgt werden.

Ein Energiespeicher sei derzeit nicht geplant, erklärte Gebken. Die baulichen Voraussetzungen würden aber geschaffen, ein Speicher könne nachgerüstet werden. Allerdings gehe man im Moment davon aus, dass der erzeugte Strom vollständig von den Schulgebäuden verbraucht wird.

Neben PV-Anlagen und Wärmepumpe soll das Gebäude auch eine flächendeckende Fußbodenheizung und eine moderne Lüftungsanlage bekommen. Mit den Änderungen in der Planung samt Kostensteigerungen im Bausektor geht die Verwaltung jetzt von einer Gesamtinvestition in Höhe von rund 7,2 Millionen Euro aus.

Hol- und Bringzone

Viele Fragen gab es von Seiten der Ausschussmitglieder hinsichtlich der geplanten Hol- und Bringzone (abgehend von der Dorfstraße) und der Abwicklung des Bauverkehrs. „Es findet definitiv eine Abgrenzung statt“, versicherte Gebken. Der Bauverkehr soll in einem Einbahnstraßensystem von der Friedrichsfehner Straße über den Birkenweg zur Baustelle gelangen und über Sperberweg und Fasanenweg wieder auf die Dorfstraße abfahren. Die Hol- und Bringzone wird aktuell ausgekoffert und soll anschließend geschottert werden.

Wie lange die Schülerinnen und Schüler noch auf das neue Gebäude warten müssen, ist noch offen. „Das hängt von vielen Faktoren ab“, sagte Gebken. Da seien beispielsweise die langen Lieferzeiten für Geothermie-Anlagen. Entscheidender aber ist, dass die Baugenehmigung noch nicht vorliegt. Daher könne sie kein konkretes Datum nennen. Der Bauantrag liegt derzeit beim Landkreis. „Wir hoffen auf eine schnelle Rückmeldung.“


 

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