Im Januar steht die erste Brücken-Hälfte

Artikel vom 09.12.2022

Christoph Kiefer 

er Verkehr auf der Bundesstraße 437 läuft im Bereich der Autobahnbrücke Varel/Bockhorn nur einspurig in jede Fahrtrichtung. Bild Christoph Kiefer

Folgen des Ukraine-Krieges treffen auch Arbeiten über A 29 bei Varel. Die nächste Sperrung steht bald bevor.

Tausende Autofahrer mühen sich Tag für Tag durch die Großbaustelle an der Anschlussstelle Varel/Bockhorn der Autobahn 29 – und das wird  noch längere Zeit so bleiben. Ende 2021 haben  Abriss und Neubau der Brücke für die Bundesstraße 437 über die Autobahn 29 bekommen. Die Bauarbeiten kommen zwar voran, aber das Ende steht nicht vor der Tür. Die Autobahn GmbH des Bundes geht Stand heute von einer Fertigstellung im Frühjahr 2024 aus.

Neue Verkehrsführung

Auf einen konkreten Termin lässt sich ein Sprecher der Bundesbehörde aber nicht festlegen. Viele Gewerke seien temperatur- oder  witterungsabhängig. Hinzu kommt ein Problem, das Anfang des Jahres noch gar nicht auf dem Schirm war: Der Krieg in der Ukraine hat massive Auswirkungen auf den internationalen Handel. Wie viele Baustellen ist das Brückenprojekt von Materialknappheit und Lieferverzögerungen betroffen. 

Derzeit erstellen Arbeiter die sogenannten Kappen – so heißen die Seitenteile am Betonkörper, die später die Entwässerungsleitungen und Schutzplanken tragen. Das nächste Etappenziel ist die vorläufige Fertigstellung der südlichen Brückenhälfte. Für Frühjahr 2023 sei die Verlegung des Verkehrs auf die neu errichtete Seite geplant, kündigt die Autobahn Gesellschaft an. Dann kann die nördliche Brückenhälfte abgerissen werden. 

Zuvor steht eine weitere Vollsperrung der A 29 an –  voraussichtlich am letzten Wochenende im Januar, das heißt Stand heute vom 27. bis 29. Januar 2023.  Anfang des Jahres waren Autobahn 29 und Bundesstraße bereits gesperrt wegen der Abrissarbeiten für die südliche Brückenhälfte. 

Die Überführung über die Autobahn stammt aus den 1970er Jahren und war trotz des vergleichsweise jungen Alters am Ende. Vor allem der starke Schwerlastverkehr, der über die Brücke rollt, gilt als Ursache für Risse auf der Unterseite des Bauwerks. 

Steigen die Kosten?

Warum diese und viele weitere Brücken in der Region und bundesweit nach nur wenigen Jahrzehnten abgerissen werden müssen ist nicht ganz klar: Fachleute nennen zum einen die damals verwendeten Baustoffe als Ursache. Zum anderen waren die Brücken nicht konstruiert für die Menge an Lastern und vor allem nicht für die enormen Gewichte.

Etwa 15 000 Fahrzeuge passieren täglich die Brücke. An Wochenenden können Ausflugsfahrer nach  Dangast die Zahl noch erhöhen. Die Bundesstraße ist zudem eine zentrale Verbindung von Ostfriesland zum Wesertunnel. 

Ursprünglich hatten die Arbeiten schon 2019 beginnen sollen. Verzögerungen bei der Planung und der  Zuständigkeitswechsel für Autobahn-Projekte von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr auf die Autobahn GmbH hatten den Baubeginn aufgeschoben. 

Ob die kalkulierten Gesamtkosten in Höhe von 7,2 Millionen Euro ausreichen, darauf lässt sich die Autobahn GmbH nicht festlegen. Nicht zuletzt aufgrund der Folgen des Ukraine-Krieges gebe es Unwägbarkeiten. 

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