Fußball im Gehen – fit im Nu
Artikel vom 09.12.2022

Die Gehfußball-Mannschaft „Die Urwaldfriesen“ in Aktion. Bild: Fußballabteilung TV Neuenburg
Walking Football hat positive Auswirkungen auf Konstitution des Einzelnen
Einige Menschen sind eher unsportlich, obwohl Bewegung gut für ihre Figur, für ihr Herz und für ihre Blutgefäße wäre. Aber es gibt jetzt eine Sportart, mit der sich auch diejenigen anfreunden können, die allzu schweißtreibende Bewegungen nicht schätzen oder dazu aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sind: Gehfußball.
Aktuell hat der Cloppenburger Dr. Bastian Schrader von der Uni Oldenburg in einer Studie zeigen können, dass Fußball gut für das Herz ist: Risikopatienten und langjährige Sportmuffel mit erhöhtem Blutdruck hatten ihren Blutdruck durch ein moderates normales und einmal wöchentlich stattfindendes Fußballtraining senken können.
Fußball – beliebt, aber auch gut für Herz und Gefäße
Fußball ist recht beliebt und erfüllt zudem alle Kriterien, die an ein nachhaltiges Bewegungsprogramm gestellt weren. Spielfeld und Trainingsgeräte erfordern keine große Vorbereitung, und bei Teilnehmern ist keine Erfahrung notwendig. Als Teamsport sorgt Fußball zudem für ein Gruppenerlebnis und für eine starke konstante Beteiligung der Teilnehmer.
Blutdruck senken durch 90 Minuten Training pro Woche
Die Interventionsstudie 3 F („Fit & Fun with Football“) zeigt, dass ein gesundheitsorientiertes Fußballtraining den Blutdruck (Langzeit- und Gelegenheitsblutdruck) bei Risikopatienten, die lange keinen Sport gemacht haben, effektiv und nachhaltig senkt. An der Studie teilgenommen hatten 103 Patienten ab 45 Jahren mit Bluthochdruck, die mehrere Jahre keinen Sport mehr gemacht hatten, und 105 Kontrollpersonen. Die Blutdruck-Werte sanken im Schnitt bei der Fußball-Gruppe signifikant. In der Kontrollgruppe stiegen die Werte dagegen leicht an. Außerdem konnten mehr Kicker ihre Einnahme von Medikamenten reduzieren als in der Gruppe der „Sportmuffel“. Positiver Nebeneffekt: Die Sporttruppe nahm im Schnitt an Gewicht ab, die Kontrollgruppe dagegen zu.
„Fußball spielt trotz seiner großen Popularität keine Rolle als Präventionssport. Wir konnten mit der 3F-Studie eine effektive Senkung des Blutdrucks ohne erhöhtes Verletzungspotenzial bei sportlich lang inaktiven Personen durch die Entwicklung eines auf Gesundheit und Spaß ausgerichteten Trainingskonzeptes nachweisen“, erklärt Dr. Bastian Schrader, Erstautor der 3F-Studie. „Zum Erreichen einer Nachhaltigkeit wurden Trainer speziell ausgebildet und eine Anbindung an lokale Fußballvereine erreicht. Aktuell wird eine deutschlandweite Umsetzung des Trainingskonzeptes in Kooperation mit dem DFB vorbereitet.“
Die „Urwaldfriesen“
All diese gesundheitlichen Aspekte, gepaart mit der Fußballsehnsucht der „Altkicker“ waren die Grundlage für das neue Sportangebot beim TV Neuenburg: Seit dem 21. April gibt es Walking Football an jedem Donnerstag um 18 Uhr an der Urwaldkampfbahn. Ein auf die Teilnehmer abgestimmtes Trainingsprogramm sorgt für die 3F (Fit. Fun, Football). Nicht nur ehemalige Fußballer, sondern auch Anfänger oder Spieler mit Handicap erfreuen sich an der neuen Fußballvariante.
Nähere Informationen über Steffan Wemcken unter Tel. 0151/23001112 (eb)
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