Jungfrau Maria zieht an Heiligabend ein

Artikel vom 23.12.2022

Thorsten Soltau

128 Stunden Stunden hat Bernd Fahrenhorst an der neuen Marienstatue für die St.-Martins-Kirche geschnitzt. Bild: Thorsten Soltau

Ein gütiges Lächeln liegt auf dem Gesicht von Maria, während sie das Jesuskind sanft im Arm wiegt. Die vom Zeteler Bernd Fahrenhorst geschaffene Holzskulptur mit der Darstellung der Jungfrau Maria ist ein Geschenk an die Kirchengemeinde Zetel – und findet nun zur Weihnacht ihren festen Platz in der St.-Martins-Kirche.
„Eigentlich findet man die Maria vorrangig als Darstellung in der katholischen Kirche“, erklärt Pastorin Sabine Indorf. Über die Besonderheit, dass die evangelisch-lutherische Kirche in Zetel über eine Marienfigur verfügt, kläre sie vor allem bei den Kirchenführungen auf. „Allerdings ist die ursprüngliche Statue 1985 aus der Kirche entwendet worden und bis heute nicht wieder aufgetaucht“, bedauert Sabine Indorf. Dabei handelte es sich um ein äußerst wertvolles handgeschnitztes Stück, welches 1450 entstanden ist.

„Ich wusste, dass Bernd Fahrenhorst, der als Küster und im Gemeindekirchenrat lange für uns tätig war, in seiner Freizeit schnitzt. Bei einem unserer Gespräche bot er an, für die Kirche etwas zu schnitzen. Und da kam mir die Maria in den Sinn“, berichtet die Pastorin. So entstand die lebendige Darstellung der Maria mit dem Kinde, die allerdings in der Darstellung eher dem süddeutschen Ideal folgt: „Bernd Fahrenhorst ist viel im Allgäu unterwegs, wo er auch das Schnitzen gelernt hat. Und auf diesen Reisen hat er sehr viele Eindrücke und Inspirationen gesammelt, die er später in seiner Schnitzerei verewigt hat.“
Und noch eine Besonderheit wohnt der Statue inne: Sie besteht aus Lindenholz, welches im Neuenburger Schlossgang gesammelt wurde. „Unsere Maria hat somit auch einen Bezug zur Friesischen Wehde“, freut sich Pastorin Sabine Indorf. 128 Stunden hat Bernd Fahrenhorst an der Figur gearbeitet. Während der Christmette am 24. Dezember wird diese nun enthüllt. Die Veranstaltung am Heiligen Abend ist ein gemeinsamer Gottesdienst für die Friesische Wehde. Die Christmette, welche um 23 Uhr beginnt, wird sich dementsprechend in der Predigt und im musikalischen Teil vor allem um Maria drehen. Als Organistin konnte Brigitte Herbst gewonnen werden.

„Wir freuen uns auf viele Besucher und Besucherinnen und werden auch eine sehr besondere Atmosphäre zu diesem Anlass schaffen“, verrät Sabine Indorf. Für das Licht und die Illumination in der Kirche dürfen die Besucher nämlich selbst sorgen: „Der Ablauf ist wie bei der Osternacht. Alle Gäste werden mit Weihnachtskerzen ausgestattet, die diese dann bei der Lichtverteilung entzünden dürfen. Dadurch wird nach und nach die ganze Kirche im Glanze erstrahlen.“

Welche Messen werden gehalten?

Eine Übersicht aller geplanten Gottesdienste während der Weihnachtszeit lassen sich dem Internetauftritt der Kirchengemeinden der Friesischen Wehde entnehmen:
https://t1p.de/9habv

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