Hilfstransport in die Ukraine

Artikel vom 06.01.2023

Christoph Koopmeiners

Beluden am Montag am Blockhaus Ahlhorn einen Lkw mit Spenden für die zerstörte Stadt Trostianets in der Ukraine: (von links) Niels-Christian Heins (Blockhaus), Gerhard Hermann (Kreisverkehrswacht), Jochen Schritt (Kornkraft) und Nicole Langfermann (Blockhaus). Bild: Christoph Koopmeiners

Ein 14-Tonner mit Winterkleidung und weiteren Spenden fährt vom Blockhaus Ahlhorn in Richtung Ukraine. Im Februar sollen sich Kinder aus der zerstörten Stadt Trostianets im Blockhaus erholen.

Die Begeisterung bei Niels-Christian Heins (Geschäftsführer Blockhaus Ahlhorn), seiner Kollegin Nicole Langfermann (Hausleiterin) sowie bei Sabine und Jochen Schritt (Geschäftsführer Kornkraft Naturkost) ist zu spüren. „Die Spendenbereitschaft der Bürger hier ist unglaublich“, sagt Langfermann, als sie und die anderen am Montag den Lkw für die vom Krieg zerstörte Stadt Trostianets im Osten der Ukraine beladen.

Der Aufruf des Blockhauses Ahlhorn im Dezember, gut erhaltene Winterkleidung für die Menschen in Trostianets zu spenden, ist auf große Resonanz gestoßen. Jacken, Schals, Schuhe, Bettwäsche oder auch Decken wurden gespendet. Eine Firma hat Handtücher gestiftet, eine andere Drucker für Computer.

Lkw von Kornkraft

Das Ehepaar Schritt richtete vor seinem Bioladen in Huntlosen-Hosüne eine weitere Sammelstelle ein. „Unsere Kunden und andere Leute haben den Aufruf super angenommen“, meint Sabine Schritt. „Wir waren erstaunt und erfreut. Der bereitgestellte Anhänger war schon am ersten Tag voll, sodass wir einen zweiten geöffnet haben.“

Mehr noch: Kornkraft hat einen 14-Tonner zum Transport der Hilfsgüter zur Verfügung gestellt. Den Lkw fährt Gerhardt Hermann von der Kreisverkehrswacht nach Polen, begleitet von Niels-Christian Heins.

Am Dienstagmorgen sind die beiden in Richtung polnisch-ukrainische Grenze gestartet. „Der Bürgermeister von Trostianets hat seiner polnischen Partnerstadt Rejowiec Fabryczny eine Halle organisiert, wohin wir die Spenden bringen können“, sagt Heins. Rejowiec Fabryczny liegt zwischen Lublin und der ukrainischen Grenze. Von dort werden die Sachen von Ukrainern nach Trostianets gebracht.

Dankesbrief erhalten

Der Kontakt in die 19.000-Einwohner-Stadt und zum dortigen Bürgermeister war durch einige ukrainische Frauen aus der Region Sumy zustande gekommen, die im Frühjahr geflüchtet waren und im Blockhaus Ahlhorn Zuflucht gefunden hatten. „Sie sind inzwischen wieder in ihre Heimat zurückgekehrt“, berichtet Heins. Durch diesen Kontakt waren im Dezember zehn Schülerinnen und Schüler aus Trostianets nach Ahlhorn gekommen. Sie nahmen mit weiteren Jugendlichen aus der Ukraine, aus Polen und aus dem Landkreis Oldenburg an einer internationalen Jugendbegegnung teil. „Der Bürgermeister aus Trostianets hat uns einen sehr netten Brief geschrieben und sich herzlich dafür bedankt, dass die Mädchen und Jungen für eine Woche aus der von Bomben zerstörten Stadt herauskonnten“, erzählt Heins.

Erholung für Kinder

Er will, dass das kein Einzelfall bleibt und hat im Februar, wenn im Blockhaus Ahlhorn noch nicht viel Betrieb ist, weitere junge Leute eingeladen. „Der Bürgermeister aus Trostianets will uns einen Bus mit 50 Mädchen und Jungen schicken“, sagt Heins. „Sie sollen für sieben bis zehn Tage dem Krieg entfliehen und sich an den Ahlhorner Fischteichen erholen.“

Noch ist dieser Aufenthalt aber finanziell nicht gesichert. „Wir müssen das aus unserem Budget finanzieren, sind deshalb auch auf Spenden angewiesen“, erklärt der Geschäftsführer der gemeinnützigen Blockhaus GmbH. Wer den Aufenthalt der Schülerinnen und Schüler aus Trostianets unterstützen will, kann bei der LzO auf das Konto des Blockhauses Ahlhorn spenden (IBAN DE95 2805 0100 0094 2088 16. Stichwort : „Kinder aus Trostianets“).


 

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