Oldenburger Stadionfrage steht vor der Entscheidung

Artikel vom 23.01.2023

Thomas Husmann

Mit schwerem Gerät wurden einst im Jahr 2011 die Leichtathletikanlagen im Marschwegstadion saniert. Bild: Thomas Husmann

Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann legt dem Stadtrat einen dreiteiligen Beschlussvorschlag für den Bau eines Fußballstadions neben der Weser-Ems-Halle vor. Die Beratung darüber läuft zuvor in den Ausschüssen.

Mit einer Steilvorlage eröffnet Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann die Entscheidungsphase zur Klärung der Stadionfrage. Der OB hat am Donnerstag einen dreiteiligen Beschlussvorschlag vorgelegt, der den Anstoß zur Schaffung einer Drittliga-tauglichen Spielstätte an der Maastrichter Straße geben soll. Der Stadtrat wird am 27. Februar einen Grundsatzbeschluss über den Neubau eines modernen Stadions fassen und gegebenfalls im Herbst endgültig entscheiden.

Aus Sicht Krogmanns geht es dann darum, dem Profi-Fußball in Oldenburg eine Zukunft zu geben. Zuvor wird über diesen Beschlussvorschlag ab dem 1. Februar in mehreren Fachausschüssen diskutiert, bevor der Rat dann dazu das letzte Wort haben wird. „Wenn der Rat diesem Weg folgt, können wir dem Profi-Fußball in unserer Stadt eine Perspektive ermöglichen. Wenn er das nicht tut, hat sich dieses Kapitel in der Oldenburger Sportgeschichte auf absehbare Zeit erledigt“, so Krogmann.

Marschweg ungeeignet

Im städtischen Marschwegstadion können auch durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen Nutzungseinschränkungen bei Anstoßzeiten und gravierende infrastrukturelle Nachteile nicht ausgeglichen werden, teilte der OB am Donnerstag über die Pressestelle der Stadtverwaltung mit. Der Ausbau zu einer Spielstätte, die alle Vorgaben des Deutschen Fußball-Bundes im Lizenzierungsverfahren für den Drittliga-Betrieb erfülle, sei an dieser Stelle nicht möglich. Der mit dem Drittliga-Aufstieg in den Profi-Fußball zurückgekehrte VfB Oldenburg könne dort in dieser Saison nur unter Auflagen spielen und habe, um die Lizenz zu erhalten, ein Ausweichstadion (Hannover) benennen müssen.

Die in direkter Nachbarschaft zum Weser-Ems-Hallen-Gelände und in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof gelegene Fläche an der Maastrichter Straße sei dagegen aus einem Standortauswahlverfahren als eindeutiger Favorit hervorgegangen, so Krogmann. Der Oberbürgermeister schlägt dem Rat nun vor, zu beschließen, dass die Stadtverwaltung die Planung für den Bau eines Fußballstadions an der Maastrichter Straße aufnimmt, das in zwei Varianten eine Kapazität von 7500 beziehungsweise 10?000 Plätzen vorsieht und eine Ausbaureserve auf bis zu 15?000 Plätze beinhaltet.

Info-Veranstaltungen

Die Stadt lädt zudem für Dienstag/Mittwoch, 24./25. Januar, zu zwei jeweils themengleichen öffentlichen Informationsveranstaltungen in die Markthalle der Berufsbildenden Schulen 3 an der Maastrichter Straße 27 ein. Beginn ist jeweils um 17 Uhr.


 

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