Artikel vom 05.10.2023
Vorsitzender Helmut Scherbeitz und Geschäftsführerin Mareike Urfels freuen sich über das eigene Büro der Kulturtafel am Stau 35-37. Bild: Kulturtafel Oldenburg
Die Kulturtafel Oldenburg engagiert sich durch die telefonische Vermittlung kostenloser Eintrittskarten für die kulturelle Teilhabe von Menschen mit wenig Geld. Dabei freut sie sich selbst über weitere Hilfe.
Oldenburg - Es sind schon ganz beeindruckende Zahlen: Fast 800 registrierte Kulturgäste und deren Familien hat die Oldenburger Kulturtafel in ihrer Kartei, darunter mehr als 200 Kinder. Und auch die 4000 vermittelten Karten sind schon ganz beachtlich. Allerdings übersteige die Nachfrage das Angebot um ein Vielfaches, sagt Helmut Scherbeitz. Der frühere langjährige Geschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung engagiert sich in seinem Ruhestand als Vorsitzender der Einrichtung, die in diesem Jahr ihr dreijähriges Bestehen feiert. Er folgt auf den Initiator Dr. Hermann Klasen.
Deckt die Oldenburger Tafel vor allem den Grundbedarf an Nahrungsmitteln und Dingen des täglichen Lebens, hat sich die Kulturtafel dasselbe für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben auf die Fahne geschrieben. „Ob Theater, Museum oder Sport – wir sind für die Menschen ohne ausreichende Finanzmittel ein wichtiger Faktor. Wir vermitteln ehrenamtlich gespendete Karten und Teilnahmeberechtigungen.“
Ehrenamtliche Helfer
Geschultert wird die Kartenvermittlung von sechs Ehrenamtlichen, die laufend in der Vermittlung aktiv sind, sowie fünf weiteren Helfern. Lediglich Geschäftsführerin Mareike Urfels ist fest angestellt. Sie organisieren und verwalten die Angebote und nehmen die Wünsche der Kulturgäste entgegen. Eine „Gerechtigkeitsberechnung“ sorgt dafür, dass die Karten und Teilnahmeberechtigungen gleichmäßig verteilt werden.
Die Karten für die Vermittlung gehen von 70 Kulturpartnerschaften ein, die regelmäßig Plätze spenden. Elf externe Anmeldestellen bei Sozialträgern unterstützen und vereinfachen eine Anmeldung als berechtigter Gast. Die Anzahl gespendeter Karten, die auch von Privatpersonen gespendet werden, steigt seit der Gründung zwar kontinuierlich an. Die Zahlen machen aber auch deutlich: Rechnerisch kann jeder registrierte Nutzer bisher maximal fünf Angebote im Jahr nutzen – und das beinhaltet Theaterabende ebenso wie einen Kinobesuch oder einen Sportkurs.
Spender willkommen
Scherbeitz sieht hier noch deutlich Luft nach oben und hofft auf weitere Partner sowie private Karten-, Zeit- oder Geldspenden über den eigenen Förderkreis der Kulturtafel Oldenburg.
Die Anmeldung als Kulturgast ist direkt über die Initiative, deren Website oder eine externe Anmeldestelle, wie beispielsweise die Oldenburger Tafel oder die Sozialberatung der Caritas Oldenburg, möglich. Finanziell ermöglicht wird die Initiative von der Claus-Hüppe Stiftung und der EWE.
Im Sommer 2020 in Oldenburg gestartet, war die Kulturtafel Oldenburg bisher zu Gast im Haus der Stiftungen in der Osterstraße. Nun hat sie ein eigenes Büro am Stau 35-37 bezogen. Das ermöglicht es der gemeinnützigen Initiative, die stetig wächst, die Öffnungszeiten zu erweitern und auch vor Ort ausführlicher zu beraten. In der Regel sind die ehrenamtlichen Mitarbeiter vormittags zu erreichen. Scherbeitz rät dazu, sich vorab telefonisch zu melden.
Weitere Informationen gibt es per Mail an info@kulturtafel-oldenburg.de, telefonisch unter 0441/35027606 sowie über die Website
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