…das Geheimnis ist gelüftet  

Artikel vom 24.05.2022

Meine kleine Schwester Luna mit unserer Mama Lizzy. <3

Ein fröhliches Muuh an alle,

puuh ist das warm. Ich liege aktuell die meiste Zeit im Schatten. An eine Siesta kann sich schnell gewöhnen. Kein Wunder, dass die Kühe im Süden deutlich entspannter unterwegs sind.

Wirklich entspannt war ich kürzlich nicht, ganz im Gegenteil. Ich habe Post bekommen. Cool. Küthi hat mir einen Freundschaftsbrief geschrieben. Ich habe erst gar nicht geschnallt, dass sie unterwegs ist. Urlaub? Was ist das bitte? Mein Kumpel Fiete hat es mir dann erklärt. Von wegen freie Zeit, nur Spaß, die Sonne genießen und so. Also eigentlich mein Leben.

Obwohl, hier ist ja doch immer ganz schön viel Trubel. Ich sollte mich vermutlich auch mal erholen. Ab in den Uuuurlaub! Eine Kuh auf Reisen oder so. Ich schätze allerdings, dass ich meine Pläne aufschieben muss. Denn hier war halt viel los.

Warum hier so viel Trubel herrscht? Ich hatte es ja schon angedeutet: Hier ist was großes passiert und ich durfte nicht drüber sprechen. Stress pur, kann ich euch sagen. Aber jetzt darf es raus: Ich bin jetzt große Schwester!

Ja, da staunt ihr, was? Ich ehrlich gesagt auch. Ich war komplett überfordert.

Meine Schwester kam am 5. April, um 19.30 Uhr auf die Welt. Ihr Name ist Luna, musste ja irgendwas mit dem Buchstaben L sein. Allerdings kam Luna komplett unerwartet. Unsere Familie hatte noch nicht mir ihr gerechnet, umso schöner das alles gut verlaufen ist.

Man stelle sich mal vor, was Luna wohl gedacht hat, als sie auf der Welt war. Wetterkapriolen vom Allerfeinsten. Kannste Dir nicht ausdenken, sowas. Regen, Hagel, Sturm und jetzt lacht die Sonne. Willkommen in unserer verrückten Wiesenwelt.

Ich fand die „Geburt“ an sich schon etwas merkwürdig, ehrlich gesagt. Ich meine wochenlang sieht man nichts. Die Welt ist normal, Ich mache meine alltäglichen Dinge, greife Brötchen ab, verkrümel mich heimlich von der Weide, Fiete wird geärgert, mit Mama kuscheln und dann das!

Da liegt da ein kleines Würmchen und verändert die Weide. Als meine Mama mir das erzählt hat, war ich komplett von der Rolle. Was für Aufgaben hat man denn so als große Schwester und was ist, wenn ich die oder den nicht mag?

Meine Mama meinte, dass ich mir deshalb keine Sorgen machen soll und ich den kleinen Bruder oder die Schwester einfach so liebhaben werde, wie ich sie und sie mich. Ja, was soll ich sagen: Sie hatte recht.

Ich mag dieses kleine plüschige Fellknäuel wirklich. Und als große Schwester ist es auch gar nicht so schwer.  Neben Luna haben wir weiteren Zuwachs bekommen. Meine Tante hat nämlich auch ein Kälbchen bekommen. Es ist ein Junge, Charly. Schicker Bursche, mit einer richtig schönen Fellfarbe. Man nennt sie „dune“ aber eigentlich ist es nur grau. Zudem hat er einen weißen Fleck unter dem Bauch. Ein wirklich cooles Outfit.

Irgendwie habe ich ja gedacht, es würde mich nerven, dass ich jetzt nicht mehr das Nesthäkchen bin. Aber es ist echt ganz anders und macht so viel Spaß. Ich kann den zwei Kleinen allerlei Dinge zeigen, mit ihnen toben, kuscheln und sie natürlich auch ärgern. Das geht mit Charly besonders gut. Der hat den Schalk im Nacken, sagt meine Mum.

Für meine Familie ist das aktuell natürlich eine ziemliche Herausforderung. Alle Gitter, Tore und Türen müssen geschlossen gehalten werden. Und das wird jeden Tag kontrolliert. Logisch, man stelle sich mal vor, einer der Zwerge würde ausreißen. Also ohne mich. Die würden sich sofort verlaufen. Ich weiß, wovon ich spreche. 

Es muss jeden Tag immer wieder nachgeschaut werden, ob noch alle das sind. Wobei, so einfach, könnten sie sich gar nicht vom Acker machen. Die beiden Neuen sind ja die reinsten Stars. Man  könnte glatt eifersüchtig werden, denn wir aktuell viele „Zaungäste“. Radfahrer stoppen, Autofahrer halten an, um die zwei zu sehen. Fehlt nur noch, dass sie Autogramme verlangen. Man kann es auch übertreiben. Wie, ob ich eifersüchtig bin? Ups, vielleicht etwas, ich meine, bislang war ich hier der Star. Aber wartet mal ab, ich zeige den Zweien jetzt, wie man unter dem Zaun durchklettert und dann suchen wir uns ein schönes Plätzchen im Schatten, ihr wisst, Siestazeit. Bis dahin, bleibt kuhl.

 

Eure Lotti 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

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