Irgendwas mit Pubertät 

Artikel vom 09.02.2023

Hallo ihr Lieben,


wie ihr wisst, habe ich derzeit ordentlich mit Kummer zutun. Ich habe euch versprochen mich zu melden, wenn ich weiß, warum meine Geschwister umziehen. Das mache ich jetzt. Es ist wohl so, dass unsere Weide für so viele Kühe zu klein ist. Meinen Geschwistern war das hier viel zu eng. Als sie noch jünger waren, war das kein Problem, aber jetzt, wo sie größer sind, ist es schwieriger. Die beiden sind schon umgezogen und ich vermisse sie sehr. Ich weiß, dass ich sie wiedersehen werde, aber aktuell fällt es mir schon schwer einfach weiterzumachen. Das merkt auch der Rest meiner Familie. Die reden davon, dass ich mich in der Pubertät befinde. Ich sei nun ein Teenager. Ich finde nicht, dass ich mich anders verhalte. Klar, ich habe keine große Lust mehr mit meiner Familie zu fressen, aber auf die habe ich aktuell eh kein Bock. Zudem nervt Fiete mich aktuell ordentlich. Ich kann euch aber versichern, dass das nicht an dieser sogenannten Pubertät liegt, sondern eher daran, dass alle so weitermachen, als wäre nichts gewesen. Nervt mich total. Meine Familie gönnt mir auch überhaupt keine Privatsphäre und meine Mama und ich streiten uns aktuell oft, weil sie mich einfach gar nicht versteht. Ich weiß aber, dass ihr mich versteht.

Beim letzten Mal habe ich euch davon erzählt, dass ich wieder Besuch bekomme. Ich habe sie von der Weide aus gesehen, wie sie mit ihrem Auto angebraust kam, da dachte ich schon, jetzt gleich geht’s los. Allerdings hat es dann doch noch einige Zeit gebraucht, bis sie bei mir auf der Weide stand. Was hat die denn die ganze Zeit gemacht, die war doch wegen mir da. Weil das Ganze schon wieder so lange gedauert hat, hatte ich schon wieder richtig schlechte Laune und als sie kam, war ich gerade dabei Heu zu fressen. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich das nicht witzig fand. Schließlich vermeide ich aktuell tunlichst mit meiner Familie zu fressen. Das heißt, dass ich den Zeitpunkt genau abpassen muss, wann ich fresse. Naja, als sie dann dastand und mich mehrmals gerufen hatte, hat meine Neugierde dann doch gesiegt und ich habe mein Abendessen unterbrochen. Allerdings nicht, ohne ihr klarzumachen, dass ich das nicht cool finde mich so lange warten zu lassen. Also durfte sie mich nicht direkt anfassen, ist doch klar. Als sie es dann doch getan hat, habe ich ihr mit meinen Hörnern erstmal gezeigt, wie die Kuh steht. Meine Mama sagt immer, es heißt: „wie der Hase läuft“, aber ich bin ja eine Kuh. Das ergibt keinen Sinn. Nachdem sie sich davon allerdings nicht einschüchtern ließ und einfach weitergemacht hat, hatte sie mein Herz dann doch irgendwie erobert. Wer kann zu einer Kuscheleinheit auch schon nein sagen.

Zum Schluss wollte sie, dass ich noch mit nach vorne komme. Sie hatte noch etwas für mich. Weil ich dafür mein geliebtes Heu verlassen musste, war ich hier dann doch etwas zögerlich. Aber es hat sich gelohnt. Es scheint nämlich so, als wenn sie meinen Blog lesen würde, denn sie hat tatsächlich Brötchen mitgebracht. Das war wundervoll. Natürlich durfte ich dann auch eins knabbern. Meine Tante hat das gewittert, denn die ist ohne zu Zögern ebenfalls hinterhergekommen. Zu meiner Tante habe ich einen recht guten Draht, aber auch die nervt mich bei solchen Aktionen. Schließlich war das mein Besuch und das Brötchen für mich. Das Gute war, der Besuch hat es auch so empfunden und meiner Tante kein Brötchen gegeben, sie aber kurz gestreichelt. Als es dann dunkel wurde, meinte die junge Frau, dass es nun Zeit würde zu gehen und hat sich verabschiedet. Nachdem sie weg war, hat Fiete mich noch einmal besucht und meinte, dass die Frau auf jeden Fall wiederkommt. Darüber freue ich mich sehr und ich hoffe, sie wartet nicht wieder ein Jahr mit ihrem Besuch. Beim nächsten Besuch habe ich dann auch gemachte Klauen, denn ich darf dieses Jahr zu Pediküre. Davon werde ich natürlich auch berichten.

Bis zum nächsten Mal und ein fröhliches Muuuuhhhh

Eure Lotti


 

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