Einwohnerzahl im Ammerland ist so hoch wie noch nie
Artikel vom 13.11.2023

Viel los: Nicht nur die Zwischenahner Woche zeigt, wie sehr der Ort gewachsen ist. Auch an „normalen“ Wochenenden wird es im Kurort oft voll. Und so mancher Besucher wird dann irgendwann zum Einheimischen.
Bild: Archiv/Sascha Stüber
Das Ammerland wächst und wächst. Die Einwohnerzahl ist auf eine neue Rekordhöhe gewachsen. Hier die Zahlen und Hintergründe.
Ammerland - Seit Jahren wächst das Ammerland. Nun rücken bei den Bevölkerungszahlen neue Höchstmarken in den Blickpunkt, an die vor einigen Jahren noch niemand gedacht hat. Per Stichtag 30. Juni 2023 lag die Einwohnerzahl erstmals über 129?000. Das geht aus neuen Veröffentlichungen des Landesamtes für Statistik hervor.
Innerhalb eines Jahres stieg die Einwohnerzahl um 1115 Personen. Geht es in dem Tempo weiter, wird 2024 die Marke von 130?000 Menschen überschritten. Ein Grund für das Wachstum ist der Ukraine-Effekt.
Allerdings sind die Flüchtlingszahlen hier sehr konstant. Zuweisungen vom Land sind seit Jahresbeginn nicht mehr erfolgt. Mittlerweile kommen nur noch Ukrainer, die hier Bekannte oder Verwandte haben.
Gleichzeitig geht eine ähnlich große Zahl an Menschen wieder zurück in die West-Ukraine.
Oldenburg-Effekt
Ein weiterer Grund für das Wachstum ist der Zuzug aus der Nachbarschaft. Seit Jahrzehnten verwirklichen Oldenburgerinnen und Oldenburger ihren Traum vom eigenen Haus im Ammerland. Mittlerweile wird dieser Traum zwar immer teurer, gleichwohl gibt es noch eine gewisse Nachfrage an Bauplätzen in den Neubaugebieten. Schaut man auf die Zeitreihe, dann zeigt sich ein Einwohnerwachstum, das es nur in wenigen Regionen gibt. Ende Juni 1973 hatte das Ammerland gerade mal 85?359 Einwohner, nun sind es offiziell genau 129?063. Wirtschaftlicher Boom und wachsende Bevölkerung gingen dabei Hand in Hand.
Bad Zwischenahn
Eine besondere Marke hat Bad Zwischenahn in diesem Sommer geknackt. Genau 30?000 Einwohner wurden zum Stichtag ausgewiesen. Das war erwartbar, und die Weichen dafür wurden bereits gestellt.
Ab 30?000 Menschen ist man in Niedersachsen nämlich „selbstständige Gemeinde“. Das bedeutet, dass einige Aufgaben dann nicht mehr vom Landkreis, sondern der Gemeinde wahrgenommen werden müssen. Bad Zwischenahn hat auch die höchste Einwohnerdichte im Ammerland.
231 Menschen pro Quadratkilometer leben dort im Durchschnitt. Wie die anderen Gemeinden wächst Bad Zwischenahn nicht wegen vieler Geburten, sondern durch Zuzüge. Gerade bei etwas älteren Menschen gilt der Kurort am Meer als idealer Altersruhesitz.
Westerstede
Die geringste Einwohnerdichte hat Westerstede mit 134 Menschen pro Quadratkilometer. Dies liegt aber auch daran, dass die Kreisstadt mit ihren Dörfern mit Abstand die größte Fläche hat. Das Bevölkerungswachstum läuft auch dort rasant. Westerstede liegt jetzt bei 24?037 Einwohnern. In einigen Jahren dürfte man die 25?000er Marke überspringen.
Rastede/Edewecht
Platz drei im Ammerland geht (noch) an Rastede mit 23?235 Einwohnern und einer Bevölkerungsdichte von 189 Menschen pro Quadratkilometer. Knapp dahinter folgt Edewecht mit 23?032 Einwohnern. Innerhalb von 50 Jahren hat sich die Bevölkerung hier fast verdoppelt. 1973 waren es noch 12?769 Menschen gewesen. Mit 203 Personen pro Quadratkilometer ist die Bevölkerungsdichte am zweithöchsten.
Wiefelstede
In Wiefelstede gab es eine ähnliche Entwicklung. Innerhalb von 50 Jahren stieg die Einwohnerzahl von 8875 auf 16?391 Menschen. Mit dem neuen Baugebiet Grote Placken dürfte demnächst eine 17 vorne stehen.
Apen
Verglichen mit Wiefelstede ist das Wachstum in Apen deutlich geringer. Von 8569 auf 12?368 Menschen ist die Bevölkerungszahl in 50 Jahren gestiegen. Die Bevölkerungsdichte liegt hier bei 161 Personen pro Quadratkilometer. Deutlich gestiegen ist auch die Zahl der ausländischen Mitbürger.
Wenngleich das Gesamtwachstum nur zu einem kleineren Teil auf ihr Konto geht. In den vergangenen 45 Jahren gab es hier ein Plus von rund 9000 Personen kreisweit. Stand 31. Dezember 2022 lebten 10?735 Ausländer im Ammerland. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt somit bei rund 8,3 Prozent.
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