Geburtstagsfest mit Zukunftssorgen
Artikel vom 09.09.2022

Spiel- und Sportprogramm: Die TSG Bokel hatte auf dem Sportplatz ein Familienfest organisiert. Bild: Erhard Drobinski
In den 1980er Jahren hatte der Verein seine Hochzeit. Auch jetzt, 101 Jahr nach der Gründung, sind die Sportler noch sehr aktiv. Trotzdem fehlt vor allem im Vorstand der Nachwuchs.
Wie andere Vereine auch feierte jetzt die Turn- und Sportgemeinschaft (TSG) Bokel ihr 100-jähriges Bestehen mit einem Jahr Verspätung. Das große Jubiläum sollte nicht stillschweigend verlaufen, sodass sich die Verantwortlichen des Vereins mit seinen Vorsitzenden Gerd Spieker dazu entschlossen hatten, die Feierstunde zwölf Monate später zu organisieren. Am Samstag wurde der Sportplatz in Bokel für ein Familienfest hergerichtet.
Schleuderball-Hochburg
Als Turnverein (TV) Bokel wurde der Sportverein 1921 gegründet, wobei das Turnen neben der Leichtathletik im Mittelpunkt stand. Nach dem 2. Weltkrieg wurde er in Turn- und Sportgemeinschaft Bokel umbenannt. „Da wir während dieser Zeit unsere Sportgeräte bis auf die Schleuderbälle verloren hatten, entwickelte sich Bokel zu einer Hochburg im Schleuderball“, ließ Gerd Spieker die Vergangenheit weiter aufleben. Die Gründung einer Fußballabteilung 1956 sorgte für Mitgliederzuwachs. Insgesamt gibt es sieben Sportarten, die im Verein angeboten werden, wobei sich das Tischtennis zum Aushängeschild des Vereins entwickelt hat, wie der Vorsitzende betonte.
Die Mitgliederzahlen waren in den 80er Jahren mit über 400 Kindern, Frauen und Männern besonders hoch. Heute sind es nur noch gut 220 Mitglieder. „Wir haben seit einigen Jahren ein massives Nachwuchsproblem, obwohl durch Neubauten viele Neubürger ins Dorf gekommen sind“, wies Gerd Spieker auf Schwierigkeiten hin. „Unser Verein bietet ideale Voraussetzungen, um zusätzliche Sportangebote anbieten zu können. Hier können sich gern neue Übungsleiter einbringen.“ Auch der Vorstand muss langsam neu aufgestellt werden. Sonst könnte eine Auflösung des Vereins drohen. Auf der Jahreshauptversammlung am 21. September wird dieses Thema mit erörtert werden.
Lob für Engagement
Vize-Landrat Björn Meyer machte deutlich, dass ein Sportverein Menschen im Alltag zusammenführt. „Das hier gezeigte ehrenamtliche Engagement leistet einen Beitrag zur Lebensqualität in unserem Landkreis“, machte er deutlich. Bürgermeister Jörg Pieper beschrieb das vielfältige Vereinsleben in dieser Ortschaft. „Bokel zeichnet der hier bestehende Zusammenhalt der Vereine untereinander aus.“ Monika Wiemken vom Kreissportbund Ammerland hatte an diesem Nachmittag die Ehre, die Heinrich-Hüneke-Plakette des Landessportbunds Niedersachsen an die TSG Bokel zu überreichen.
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