Junges Paar übernimmt beide Apotheken
Artikel vom 11.01.2023

Treten die Nachfolge von Maria Bründermann und Frauke Bresse-Kühmichel an: Steffen Wirth und Svenja Giese haben beide Edewechter Apotheken gekauft. Bild: Marlis Stein
Die Hubertus- und die Nikolai-Apotheke in Edewecht wurden gleichzeitig verkauft. Ein junges Paar übernimmt. Wer sind die beiden?
Wer in dieser Woche eine der beiden Edewechter Apotheken besucht hat, wird wohl kaum etwas Ungewöhnliches bemerkt haben. Die Einrichtung ist dieselbe, die Gesichter hinter den Theken sind es auch. Und doch ist seit dem 1. Januar vieles anders. Die Nikolai-Apotheke gehört nicht länger Maria Bründermann und Frauke Bresse-Kühmichel ist nicht mehr Inhaberin der Hubertus Apotheke. Beide haben ihre Apotheken verkauft. Übernommen hat ein junges Paar: Steffen Wirth und Svenja Giese, beide 30 Jahre alt, starten damit in die Selbstständigkeit.
„Absoluter Glücksgriff“
Was sie hier in Edewecht vorgefunden haben, bezeichnet Svenja Giese als einen „absoluten Glücksgriff“. Die beiden vorherigen Inhaberinnen hätten hier „etwas Großes aufgebaut“. Was über so viele Jahre gewachsen ist, möchte das Paar fortführen: „Wir werden nichts grundlegend ändern“, sagt Steffen Wirth. Es war ihnen wichtig, das komplette Personal zu übernehmen. Auch Maria Bründermann und Frauke Bresse-Kühmichel werden weiterhin in ihrer jeweiligen Apotheke als Angestellte tätig sein. „Es freut uns sehr, dass beide bleiben“, sagt Giese. Es sei gut, Ansprechpartner mit viel Erfahrung zu haben. Und auch die gut eingespielten Teams seien eine große Unterstützung.
Eigene Ideen einbringen und Akzente setzen, will das junge Paar dennoch. Dabei wollen sie vor allem nutzen, dass sie zu zweit sind und die beiden Apotheken so nah beieinander liegen. Wenn beispielsweise ein Medikament gerade in der einen Apotheke nicht verfügbar ist, könnte es einfach aus der anderen Apotheke abgeholt werden. Zudem wollen sie die Botendienste über einen größeren Zeitraum strecken, damit auch bei einer nötigen Bestellung nicht lange auf ein Medikament gewartet werden muss.
Weg nach Edewecht
Kennengelernt haben sich Svenja Giese und Steffen Wirth beim Pharmazie-Studium in Kiel. Wirth kommt gebürtig aus Rastede und wollte gern wieder zurück ins Ammerland. Der gebürtigen Hamburgerin Svenja Giese gefällt es hier – und so konnte sie sich den Umzug gut vorstellen. Mit dem Kauf der beiden Apotheken wollen sie jetzt auch ihren Lebensmittelpunkt nach Edewecht verlegen. Momentan pendeln sie noch von Rastede aus.
Was beide an ihrem Beruf begeistert, ist die Nähe zum Menschen in Kombination mit dem naturwissenschaftlichen Anspruch. Giese hat vor ihrem Studium die Ausbildung zur Pharmazeutisch Technischen Assistentin gemacht. Danach wusste sie, dass sie beruflich als Apothekerin arbeiten will: „Es macht mir Spaß mit den Kunden zusammen.“ Für Wirth war klar, dass er sich irgendwann selbstständig machen will. Er sieht darin eine Chance, sich selbst zu verwirklichen und möchte auch gern die Verantwortung tragen. Das geht Giese ebenfalls so, die bereits eine Apotheken-Filiale in Hamburg geleitet hat.
Viel Arbeit
Dabei schreckt die beiden auch nicht, dass sie viel Zeit in den Apotheken verbringen werden. „Wenn die Apotheke schließt, ist die Arbeit noch lange nicht fertig“, sagt Wirth. Er rechnet damit, 60 Stunden in der Woche und auch am Wochenende zu arbeiten. Parallel will er noch seine Promotion abschließen. Mitte des Jahres steht die Verteidigung an. Aber all die harte Arbeit mache sich belohnt, wenn damit Patienten geholfen werden kann.
Svenja Giese und Steffen Wirth wollen mit den beiden Apotheken Edewecht bestmöglich versorgen. „Wir würden uns freuen, wenn die Edewechter uns genauso das Vertrauen entgegenbringen wie unseren Vorgängerinnen.“
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