Landjugend ist keine Aufgabe zu groß

Artikel vom 16.05.2023

Christian Quapp

Profi-Zimmerleute am Werk: Die Landjugend Westerloy konnte für die überdachte Sitzfläche auf Fachleute in den eigenen Reihen zurückgreifen. Bild: Privat

Überall im Ammerland haben Landjugend-Gruppen bei der 72-Stunden-Aktion mitgemacht. Mit Teamarbeit und viel Unterstützung aus den Orten sind tolle Projekte entstanden.

Ammerland - So schnell wie bei der 72-Stunden-Aktion der niedersächsischen Landjugend wird das Ammerland wohl sonst nie attraktiver. Die Idee: Die Landjugendgruppen in den verschiedenen Ortschaften bekommen von einem „Agenten“ Aufgaben gestellt, die sie innerhalb von 72 Stunden erfüllen müssen. Immer geht es dabei darum, etwas zu schaffen, von dem der Ort profitiert.

Acht Landjugend-Gruppen haben sich in der Zeit von Donnerstagabend bis Sonntagabend, jeweils 18 Uhr, auf ihre Aufgaben gestürzt – mit großer Unterstützung aus den Ortschaften und viel tatkräftigen Helferinnen und Helfern. Viele Material- und auch Geldspenden, für die sich alle Landjugendgruppen herzlich bedanken, machten die Umsetzung der Aufgaben erst möglich.

Halsbek

„Unsere Aufgabe war es, einen Teilbereich des Schulhofes an der Grundschule Halsbek umzugestalten“, berichtet Ella Wilken von der Landjugend Halsbek. Dazu gehörte der Neubau einer Spielegerätehütte, der Austausch einer sogenannten „Drängelschleuse“, ein neuer Bauwagen für die Streitschlichter und die Anlage eines Irrgartens.

Die größte Baustelle war sicherlich der Bauwagen, der die Gruppe am Anfang etwas überwältigt hat. Aber durch die fachkundige Unterstützung aus dem Dorf wurde er rechtzeitig fertiggestellt. „Nur durch die Unterstützung mit Material, anderweitigen Sachspenden, Geldspenden, Verpflegung und die Hilfe aus dem Dorf konnte die Aufgabe so toll umgesetzt werden“, so Wilken. Wegen der großen Spendenbereitschaft konnten auch noch Pflanzen über das gesamte Schulgelände verteilt und bereits vorhandene Holzzäune mit Farben verschönert werden.

Petersfeld-Linswege-Burgforde

Die Landjugendgruppe „Pelibu“ (Petersfeld-Linswege-Burgforde) hatte von Agent Heiko Horn die Aufgabe erhalten, ein Vordach mit Lichtplatten für das Schützenhaus in Linswege zu bauen. Auch die Pelibu-Gruppe hatte keine Probleme, ihre Aufgabe in der vorgegebenen Zeit zu erledigen und hat deshalb mehrere kleine Extraaufgaben erledigt und dabei unter anderem die Verkleidung der Schuppen neu gestrichen.

Nordloh-Tange

Die Landjugend Nordloh-Tange hat ihre 72-Stunden-Aktion beim SV Gotano verbracht. Jantje Berger hatte als Agentin eine ganze Reihe Aufgaben überbracht: Es wurden Hecken angepflanzt und der Parkplatz erweitert. Dazu wurde für die Terrasse des Vereinsheims eine Sitzgarnitur für mehr als zehn Personen gebaut und auch ein Kompost errichtet. Und das ganz besondere Highlight: Die Überdachung „Zappelhalle“ wurde verlängert und damit um circa 80 Stehplätze erweitert.

Mit ungefähr 60 Landjugendlichen konnte die Aufgabe mehr als erfüllt werden. Bereits Donnerstagabend wurden nach der Verkündung die ersten Büsche entfernt. Neben zahlreichen Streicharbeiten beim SV Gotano und an der Grillhütte der 72-Stunden-Aktion 2019 wurde auch der Wall erneuert und zwei Stehtische errichtet. Alle Arbeiten konnten bis kurz vor Ende der Aktion mit vielen fleißigen Händen abgeschlossen werden.

Aschhausen

Einen befestigten Platz für eine Outdoor-Tischtennisplatte als neuen Treffpunkt auf dem Gristeder Dorfplatz sollte die Landjugend Aschhausen errichten. Arnd Eyting als Agent hatte diese offene Formulierung der Aufgabe bewusst gewählt, um der Gruppe Spielraum bei der Gestaltung des Platzes zu geben. Zunächst wurde nach der Verkündung der Aufgabe gemeinsam ein Konzept erarbeitet – die fünfte Fassung fand dann bei allen Anklang.

Der Freitagvormittag ging für die Organisation von Materialspenden drauf, sodass erst am Freitagnachmittag die Spaten in die Hand genommen wurden. Die Pflasterarbeiten waren schon am Sonntagmorgen fertig, die Outdoor-Tischtennisplatte konnte angeliefert werden. Die Dorfgemeinschaft hatte schon während der Arbeiten dafür gesorgt, dass niemand hungrig und durstig blieb und kam auch gerne zur Einweihung des neuen Treffpunktes.

Torsholt

Auch die Landjugend Torsholt konnte auf breite Unterstützung aus der Bevölkerung zählen. Eine der Hauptaufgaben war die Umstellung der Ortstafel auf den Dorfplatz. Dafür wurde eine Fläche plus Weg gepflastert. Ein weiteres Projekt, dem sich die Landjugend widmete, war die Renovierung des Rastplatzes für Radfahrer am Dorfplatz. Die Jugendlichen strichen Bänke und Tische, säuberten die Grünflächen und pflanzten blühende Blumenbeete, die dem Platz nun einladende Farbtupfer verleihen. Ein weiteres Projekt war die Renovierung der Insektenhotels. Ein Höhepunkt war die Erstellung eines frei zugänglichen Spieleschranks. Die Landjugend gestaltete und füllte diesen mit Spielsachen, die von Jung und Alt genutzt werden können.

Westerloy

Die Aufgabe für die Landjugend Westerloy lautete: „Erstellt im Bezug zur bestehenden Grillhütte eine überdachte Fläche, die als Sitzgelegenheit und möglicher Verkaufsstand genutzt werden kann.“ Die Landjugend Westerloy hat das große Glück, einige Zimmermänner unter den Mitgliedern zu haben, sodass der Zuschnitt des Holzes, das Aufbauen, das Richten, etc. durch die Landjugend selbst erarbeitet werden konnte.

Jeden Tag wurde von morgens bis in die späten Abendstunden gewerkelt und gehämmert mit dem Ergebnis, dass die eigentliche Aufgabe bereits schnell erfüllt war. Also wurden noch eine Terrasse sowie eine Zuwegung gepflastert, Beete angelegt, Sitzbänke beschafft und mobile Tresenelemente angebracht. Auch die „alte“ Grillhütte hat ein Update bekommen. Dann wurde es aber auch in Westerloy knapp und bis kurz vor Schluss wurden noch die letzten Schrauben verbaut. Die Besucher des Warkelmarktes konnten dort stöbern und auch gleich die Leistung der Landjugend bestaunen.

Gießelhorst-Garnholt-Hüllstede

Die Aufgabe für die Landjugend „GIGaHü“ lautete: „Baut einen Geräteschuppen für den OBV Hüllstede und den Fußballverein SG Hüllstede“. Nach kurzer Besprechung am Donnerstag konnte die Gruppe dank der guten Planung im Vorfeld direkt mit dem Bau beginnen. Am Freitag und Samstag wurden viele Arbeiten abgeschlossen, sodass die GiGaHüs am Sonntagmorgen gemütlich starten konnten und nur noch Kleinigkeiten erledigen mussten. „Auch der Spaß kam bei uns nicht zu kurz, sei es bei dem Essen, auf der Baustelle oder auf dem Fußballplatz am Abend“, berichtet Saskia Schwengels.

Ocholt Howiek

„Unsere Aufgabe war es, eine Wetterschutzhütte inklusive Sitzmöglichkeiten bei der Grundschule zu bauen und drei bis fünf Obstbäume anzupflanzen“, teilt Florian Hobbie von der Landjugend Ocholt-Howiek mit. „Wir waren super motiviert und schnell wurde gemerkt, dass wir noch mehr schaffen können. Es hat nicht lange gedauert, da wurde zehn Meter weiter eine alte gepflasterte Fläche wieder auf Vordermann gebracht. Die Fläche wurde neu gepflastert und es wurden Bänke gebaut. Samstag noch komplette Stämme, heute drei super Bänke. Auch ein Gemüsebeet ist gebaut worden. Es wurden sogar 22 Obstbäume und ganz viele neue Blumen, Pflanzen und andere Bäume.“


 

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