Modellflieger malen bunte Bilder an den Himmel
Artikel vom 18.07.2022

Lädt mit seinem Club zum großen Freundschaftsfliegen am Wochenende ein: der Vorsitzende Oliver Oeltjen. Bild: Wolfgang Böning
Modellflieger von weit her reisen am Wochenende nach Wapeldorf. Für Zuschauer wird besonders bei Dunkelheit ein spektakuläres Schauspiel geboten.
Modellflug-Freunde aus dem norddeutschen Raum und aus den Niederlanden zieht es am kommenden Wochenende, von Freitag, 15. Juli, bis Sonntag, 17. Juli, in den nördlichsten Zipfel der Gemeinde Rastede. Der Modellflug-Sportclub Hahn-Wapeldorf feiert sein 60-jähriges Bestehen mit einem Freundschaftsfliegen. Ganz ohne starres Programm sollen an diesen Tagen Zuschauer und Piloten Segelflug, Helikopter, Kunstflieger und Turbinenjets erleben. Wer in das Hobby hineinschnuppern will, hat beim Lehrer-Schüler-Fliegen die Gelegenheit dazu.
Junge Enthusiasten
Eng verbunden mit der Geschichte des Clubs ist der Name Heino Stölting. Er und eine Gruppe von rund zehn jungen Leuten hatten das Modellflug-Hobby bereits einige Jahre vor der Gründung des Clubs für sich entdeckt und schlossen sich um 1960 zusammen. Bis zur offiziellen Gründung vom „Modell Club Hahn“ verging noch einige Zeit, 1962 gab es den Club dann auch offiziell. Noch hatten die Modellflieger aber weder einen Platz, um an ihren Modellen zu arbeiten, noch ein Fluggelände. Im Jahre 1963 fand man eine Bleibe in einer Baracke, einem ehemaligen Kindergarten auf dem Gelände der Feuerwehr Hahn-Lehmden.
Das Fliegen fand auf dem Sportplatz Hahn-Lehmden, auf den Nethener Wiesen oder bei der Reithalle Jaderberg statt, aber immer wieder auch auf den Wiesen um die alte Mühle in Heubült, in der Nähe des heutigen Standortes. Diesen Standort, eine ehemalige Funk-Vermittlungsstation und Ausbildungsstelle der Bundeswehr in Wapeldorf, bezog der Club 1974 unter dem Namen Modellflug-Sport-Club-Hahn.
Eigene Jugendgruppe
Seit zehn Jahren ist Oliver Oeltjen Vorsitzender des Vereins, dem 60 Mitglieder angehören. Unter den Modellfliegern sei die Resonanz auf die Veranstaltung am Wochenende groß, berichtet er. Für Gäste mit weiterer Anreise besteht die Möglichkeit, auf dem Gelände zu campen. Aber natürlich sind auch spontane Besucher aus der Umgebung gern gesehen, vielleicht finden sich unter ihnen ja auch künftige Modellflieger.
Für die sorgt der Verein aber auch selbst – mit einer eigenen Jugendgruppe, in der Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 15 Jahren das Hobby unter Anleitung in allen Facetten kennenlernen. Anders als in den überlieferten Anfangstagen des Clubs sind Bruchlandungen mit Totalschaden heute seltener. Anfänger können am Simulator üben – und beim Lehrer-Schüler-Fliegen sind beide Partner über Funk verbunden. Der erfahrene Modellflieger kann zur Steuerung jederzeit eingreifen.
Bunte Bilder am Himmel
An diesem Freitag reisen die ersten Gäste an, besonders am Samstag und Sonntag jeweils ab 10 Uhr wird man alle Facetten der Modellfliegerei bestaunen können. Oliver Oeltjen: „Für Anfänger ist auch ein Schnupperfliegen möglich.“ Am Freitag und Samstag ist auf dem Gelände an der Spohler Straße 70 erst um Mitternacht Schluss. Ein Besuch zu später Stunde lohnt sich, verspricht der Club. Denn mit Einsetzten der Dämmerung nach 22 Uhr gibt es ein ganz besonderes Highlight mit einem extra genehmigten Nachtflug. Der Tüftler Werner Stratmann aus Mentzhausen wird dann seinen mit zahlreichen LEDs versehenen Helikopter in den Himmel bringen. Insgesamt 32.000 Farben leuchten von den Rotorblättern und ermöglichen es ihm, faszinierende Bilder an den Himmel zu malen.
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