Für den vierjährigen Lenny aus Vreschen-Bokel (Gemeinde Apen) ist ein Stammzellspender gefunden worden. Das bestätigte seine überglückliche Mutter Lidia Egert auf NWZ-Anfrage. Im Januar erhielt die Familie die Diagnose, dass sich Lenny zum zweiten Mal dem Kampf gegen Leukämie stellen muss. Schnell war klar, dass eine Stammzellspende her muss, um das Leben des kleinen Jungen zu retten. Umso größer die Erleichterung, als die Mutter am Dienstagmorgen eher zufällig die positive Nachricht erhielt.
Nach einem Urlaub entschied Egert spontan, die Transplantationsstation der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zu besichtigen. Durch eine Ärztin erfuhr die Mutter dort von dem genetischen Zwilling ihres Sohnes. „Ich dachte, ich höre nicht richtig“, sagte Egert. Sie habe die Neuigkeit zuerst nicht realisieren können, da es zu der Zeit noch keine Bestätigung seitens der Oldenburger Ärzte gab. Per Video-Anruf teilte sie ihrem Partner Raphael Schrantz, der Lenny aktuell bei einer Antikörper-Therapie im Klinikum Oldenburg begleitet, die Nachricht mit. Lenny sei „völlig ausgeflippt“ und habe später vor Freude geweint, berichtete Egert. Der Vierjährige habe, genau wie der Rest der Familie, die Neuigkeiten erst einmal richtig begreifen müssen.
Bevor die Transplantation stattfinden kann, muss sich Lenny allerdings noch einer weiteren Chemotherapie und Bestrahlung unterziehen, um krebsfrei zu werden. Erst dann können die Stammzellen transplantiert werden, so Egert. Der Spender bleibt aus Datenschutzgründen zunächst für die nächsten zwei Jahre anonym. Erst danach ist in manchen Fällen eine Kontaktaufnahme möglich. Laut der Ärztin aus Hannover stehe der Spender jedoch in den Startlöchern. Er soll sich bereits allen notwendigen Checks unterzogen haben.
Die Diagnose sorgte zuletzt für eine Welle der Hilfsbereitschaft in der Region – nun ist das vorläufige Ziel erreicht. Die Familie schöpft jetzt neue Energie, um Lenny bei den bevorstehenden Strapazen zu unterstützen.