Vollgepackter Bus als Hilfe für Schüler ist auf dem Weg in die Ukraine
Artikel vom 31.07.2024
Wollen Schülern in der Ukraine helfen: (von links) Stefanie Tammer (Fokus Ukraine), Oleg Cherednichenko (Busfahrer), Ralph Butzin (Up to Help), Ralf Gauger (Ammerland hilft der Ukraine), Jana Stöckeler (Fokus Ukraine) und Ingo Beling (Busfahrer). Bild: Sascha Stüber
Ein ausrangierter Linienbus transportiert Spenden aus Oldenburg und dem Ammerland in die Ukraine. An Bord sind Schulmöbel und andere nützliche Dinge. Auch der Bus selbst wird nicht zurückkehren.
Oldenburg/Ammerland - Kein Tageslicht, keine Spielpause auf dem Schulhof, dazu die ständige Angst vor fallenden Bomben im Nacken – das wünscht man keinem Schulkind. Und doch ist diese Situation für die Kinder im ukrainischen Nyschin ein Schritt nach vorn. Denn der Bunker, in dem sie künftig unterrichtet werden können, bietet ihnen eine Sicherheit, die sie zuletzt nicht hatten – auch dank Unterstützung aus Oldenburg und dem Ammerland.
Tische und Stühle
Am Freitag setzte sich ein ausrangierter Linienbus vom Gewerbegebiet Tweelbäke aus in Bewegung in Richtung der Stadt, die etwa 100 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Kiew liegt. An Bord sind jede Menge Tische und Stühle als Ausstattung für den Schulbunker, dazu Whiteboards, Hefte, Stifte, Schlafsäcke und Sanitärartikel.
Auch der Bus selbst ist eine Sachspende für eine weitere Schule in Charkiw, die die beteiligten Vereine erhalten haben und weitergeben werden. Er bietet die Möglichkeit, im Falle einer Evakuierung viele Schüler schnell aus der Gefahrenzone zu bringen. Zudem ist er als Rettungsbus einsetzbar.
„Durch unsere gemeinsame Arbeit auf See lernte ich meine ukrainische Kollegin Alina Davydenko kennen, die in Nyschin zur Schule gegangen ist und nun in der BBS Wechloy als Lehrerin arbeitet. So kam der Kontakt nach Nyschin zustande“, berichtet Ralph Butzin. Sein Verein „Up to Help“ hat gemeinsam mit der „School in Motion“, Fokus Ukraine sowie „Ammerland hilft der Ukraine“ die Spendenfahrt auf die Beine gestellt. Butzin und Davydenko werden auf der insgesamt zehn Tage andauernden Reise dabei sein, um sicherzustellen, dass alle Spenden auch ankommen.
Der Luftschutzbunker in Nyschin ist seit Januar dieses Jahres auf dem Gelände des Gymnasiums gebaut worden. Auch wenn sich niemand so ein Lernambiente für Kinder wünscht, ist er dennoch ein großer Fortschritt, wie die Schulleiterin in einem Brief an die Unterstützer aus Oldenburg und umzu erklärt.
Präsenzunterricht
Er ermögliche wieder den Präsenzunterricht in der eigenen Schule. „Zurzeit sind alle Schüler gezwungen, jeden Tag zu einer anderen Schule zu fahren, die über einen Schutzraum gegen die Bedrohung durch Luftangriffe verfügt.“
Der Weg führt die Helfer aus Deutschland noch nach Charkiw, wo die Gruppe nicht nur den Bus abgeben wird. Rosi Karbach vom Verein Kinderlachen Oldenburg hat nämlich in monatelanger Handarbeit Trosttiere und Babybekleidung gestrickt und gehäkelt. Diese Spende ist für die Kinderklinik in Charkiw bestimmt, die nach einem Bombenangriff stark beschädigt wurde.
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