Wenn der Kaffeeduft durch Edewecht weht ...
Artikel vom 18.05.2022

Ab dem Wochenende wird des Öfteren ein besonderer Duft durch Edewecht wehen. Denn in der ehemaligen „Alten Apotheke“ eröffnet die Kaffeerösterei „Traumbohne“ nebst angeschlossenem Café.
Das Logo prangt schon länger am Gebäude, mittlerweile ist auch die Folie aus den Fenstern verschwunden, der Blick ins Innere ist frei: Mit der „Traumbohne“ in der Hauptstraße 88 hat Edewecht nun seine eigene Kaffeerösterei. Am Wochenende öffnen Nicole und Daniel Böttcher die Türen erstmals für die Öffentlichkeit.
Arbeitsreiche Monate liegen hinter den beiden. Denn in der ehemaligen „Alten Apotheke“ erinnert nichts mehr an die vorherige Nutzung. Tische und Stühle laden zum Verweilen ein, auf dem großen Tresen prangt eine Profi-Kaffeemaschine, daneben wartet eine Vitrine darauf, den von Nicole Böttcher selbst gebackene Kuchen aufzunehmen. Das Herzstück findet sich einmal um die Ecke: Hier steht der große Trommelröster. Bis zu 15 Kilogramm Rohkaffee können hier geröstet werden. Neben fünf sortenreinen Kaffees gibt es auch bereits drei eigene Hausmischungen.
Die eigene Existenz
Nicole Böttcher (48) stammt aus Edewecht, hat aber mit ihrem Mann Daniel (49) zuletzt viele Jahre in der Nähe von Stuttgart gelebt. Und hier entstand auch die Idee einer eigenen Kaffeerösterei. „In dem Ort, wo wir gelebt haben, hat eine kleine Kaffeerösterei aufgemacht. Das hatten wir zunächst gar nicht bemerkt. Bis eines Tages der Kaffee aus unserem Vollautomaten ganz anders schmeckte“, erinnert sich Daniel Böttcher. Seine Frau hatte nämlich Kaffee aus der Rösterei gekauft und in den heimischen Automaten gefüllt, ihrem Mann aber nichts gesagt. Und da das Ergebnis ein viel besseres Geschmackserlebnis bot, reifte nach und nach der Wunsch, selber in die Kunst des Kaffeeröstens einzusteigen - und daraus, zusammen mit einem Café, eine eigene Existenz zu machen.
Zurück nach Edewecht
Das sollte allerdings in Nicole Böttchers alter Heimat geschehen. Gemeinsam ging es zurück in den Norden und auf die Suche nach einem geeigneten Objekt. Fündig wurden sie in der ehemaligen „Alten Apotheke“. Mit Verwalterin Christine Curbach wurde man sich einig?. „Sie steht voll hinter uns und der Idee“, betonen die beiden. Denn ihr war wichtig, dass das Haus mit seiner Geschichte erhalten bleibt und nicht einem modernen Wohn- und Geschäftshaus weichen muss.
Im Januar starteten die Umbauarbeiten. Der Innenraum wurde komplett entkernt und umgestaltet. Außen jedoch erinnert ganz bewusst noch vieles an die Apotheke, unter anderem der prägnante Schriftzug und die großen Fenster. Nun kann die „Traumbohne“ eröffnen. Der Name war übrigens schnell gefunden. „Es ist unser Traum, den wir hier verwirklichen, und die Kaffeebohne steht im Zentrum“, berichtet Nicole Böttcher.
Die Arbeiten im Hause waren nicht die einzigen Vorarbeiten. Denn auch das Kaffeerösten wollte erlernt werden. „Wir haben viele Kaffeeröster besucht und uns Anregungen und Tipps geholt“, sagen die beiden. An der School of Coffee in Berlin lernte das Ehepaar zudem alles rund um verschiedene Kaffeesorten, den Anbau und das Rösten. Darum wird sich in erster Linie Daniel Böttcher kümmern, gerne auch in Anwesenheit der Gäste.
Weitere Pläne
Erst mal wird es in der „Traumbohne“ um Kaffee in seinen verschiedenen Varianten gehen, aber auch um den selbst gebackenen Kuchen und um einen neuen Treffpunkt in Edewecht. Ideen für weitere Angebote haben die beiden schon, wollen aber noch nichts verraten. Nur eines lassen sie schon durchblicken. „Wir würden gerne Coffee-Cuppings anbieten“, sagen sie. Bei solchen Verkostungen erfahren die Teilnehmer mehr über die verschiedenen Anbaugebiete und Geschmacksnuancen der Bohnen.
Geöffnet hat die Traumbohne zunächst dienstags bis samstags von 9 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 18.30 Uhr sowie sonntags von 14 bis 17 Uhr. Am Montag ist geschlossen - dann wird neuer Kaffee geröstet.
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