Wer alles im „Goldenen Buch“ der Stadt Westerstede steht
Artikel vom 20.01.2023

Bürgermeister Michael Rösner (UWG) in seinem Büro: Hier lagert das „Goldene Buch“. Der erste Eintrag, an den er sich gut erinnert, war noch vor seiner Zeit als Bürgermeister. Bild: Jan-Michael Heimann
Im „Goldenen Buch“ der Stadt Westerstede dürfen sich prominente Besucher verewigen. Wer bereits drin steht und wer der nächste Promi sein könnte.
Ein „Goldenes Buch“ ist so etwas wie der Nachweis für prominente Besucher in einer Stadt. Im Büro des Westersteder Bürgermeisters Michael Rösner (UWG) liegt auch eines. Einige Seiten sind schon gefüllt, viele Blätter aber auch noch unbeschriftet. In der Kreisstadt steht längst nicht jeder prominente oder besondere Besucher des Rathauses in dem Buch. Das hat aber nichts damit zu tun, dass manche Menschen nicht in das Buch dürfen.
Es wurde eine Zeit lang nicht richtig genutzt. Von 2012 bis 2017 gibt es zum Beispiel keine Einträge. Im Gespräch sagt auch Michael Rösner, dass er nicht davon ausgehe, dass Westerstede in diesen Jahren keinen prominenten Besuch gehabt habe. Er selbst erinnerte sich zum Beispiel daran, dass der frühere und mittlerweile verstorbene FDP-Politiker Guido Westerwelle einst in der Stadt war – im „Goldenen Buch“ taucht er aber nicht auf. Seit Michael Rösner im Amt ist, sind drei Eintragungen hinzugekommen. Krimi-Autor Klaus-Peter Wolf durfte sich genau so verewigen wie die CDU-Politiker Friedrich Merz und Bernd Althusmann. Die beiden Christdemokraten waren im Sommer 2022 im Rahmen eines Wahlkampfauftrittes in der Kreisstadt.
Erster Eintrag
Seit 1973 gibt es das „Goldene Buch“ im Rathaus. Erster Unterzeichner ist der damalige Innenminister Niedersachsens gewesen, der SPD-Politiker Richard Lehners. Der im Jahr 2000 verstorbene Lehners schrieb am 2. Juni 1973: „Den Bürgern, dem Rat und der Verwaltung der Gemeinde wünsche ich eine glückliche Zukunft.“ So lange ging die Zukunft als Gemeinde dann gar nicht mehr, denn am 28. Mai 1977 gratulierten zahlreiche Unterzeichner zur Verleihung der Stadtrechte.
Besonders Politiker tauchen im Buch auf. So zum Beispiel der frühere Bundestagspräsident Dr. Philipp Jenninger. Er war am 10. Juni 1986 in der Stadt. Weitere Prominenz: Der ehemalige Ministerpräsident von Niedersachsen und Bundespräsident, Christian Wulff. Er besuchte am 20. Mai 2004 das Rathaus anlässlich der Eröffnung der Boßel-Europameisterschaft. Bekannte Namen sind auch Katrin Göring-Eckardt, sie trug sich 2005 als Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion in Westerstede ins „Goldene Buch“ ein.
Es gibt aber nicht nur Einträge von politischen Vertretern. Es gab am 15. März 1996 zum Beispiel Besuch von Prinzessin Kira von Preußen, sie entstammt dem Haus Hohenzollern, einem bedeutenden deutschen Adelshaus. Sportler sind ebenfalls vertreten: Unter anderem die ägyptische Nationalmannschaft im Tischtennis durfte sich im Dezember 1990 eintragen.
Nächster Eintrag?
Anlässlich der „Rhodo“ 1990 war Marianne von Weizsäcker zu Besuch in der Stadt. Sie ist die Witwe des sechsten deutschen Bundespräsidenten, Richard von Weizsäcker. In diesem Jahr wird ebenfalls wieder eine „Rhodo“ stattfinden – und spätestens dann dürfte es den nächsten Eintrag geben. Michael Rösner kündigte bereits an, dass Stargast Nico Santos gute Chancen auf das „Goldene Buch“ hat. Seit Rösner verantwortlich für die Unterzeichner ist, werden übrigens auch Bilder mit eingebracht.
Das Westersteder Stadtoberhaupt kennt das „Goldene Buch“ übrigens aus verschiedenen Perspektiven. Der erste Eintrag, der ihm in guter Erinnerung ist, ist nämlich der des damaligen SPD-Generalsekretärs Franz Müntefering. Am 7. September 2001 war er in Westerstede und trug sich ein. Mit dabei war auch Rösner, allerdings nicht als Bürgermeister. Er stand vor der Bühne und schützte in seinem Job bei der Polizei den hochrangigen Politiker. Das hat sich inzwischen geändert, nun darf er die Gäste empfangen.
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