Damit vor der Rente alles geklärt ist

Artikel vom 14.04.2023

Von Thorsten Soltau

Edda und Wilfried Rohlfs in der Beratung bei Rudolf Spiegel (links). Nach Abschluss der Beratung fasst der Experte noch einmal alle wesentlichen Punkte zusammen. Bild: privat

Mit dem Renteneintritt beginnt für viele Menschen ein neuer Lebensabschnitt. Doch bevor der Wechsel vom Erwerbsleben in das Rentnerdasein stattfindet, stehen oftmals Fragen im Raum, die vorab geklärt werden wollen: Was muss ich künftig bei der Krankenversicherung beachten? Ab wann kann ich vorzeitig in Rente gehen? Welche Regelungen gelten für das Beantragen von Hinterbliebenenrente?
Für eine entsprechende rechtliche Orientierung sorgen die ehrenamtlichen Versichertenberater – wie Rudolf Spiegel in Zetel und Bockhorn. Seit dem 1. April 2018 berät er in allen Belangen rund um das Thema Rente in beiden Wehdegemeinden. „Dafür wälze ich auch mal das Sozialgesetzbuch“, merkt Rudolf Spiegel mit einem Augenzwinkern an. Dem 66-Jährigen kommt dabei seine langjährige Erfahrung als Bezirksgeschäftsführer der Barmer Ersatzkasse zugute. „Die Kontakte dort sind sehr hilfreich, wenn es um die Krankenversicherung der Rentner geht. Wenn ich mal nicht weiter weiß, brauche ich nur in Berlin bei der Rentensachbearbeitung anrufen und kann mir die wesentlichen Punkte durchgeben lassen“, so Rudolf Spiegel. An viele Informationen komme er auch über den Onlinedienst der Deutschen Rentenversicherung – für weitreichendere Details, ob beispielsweise die Wartezeit erfüllt wurde oder Fehlzeiten nachzureichen sind, müsse er dagegen zum Hörer greifen.
Rudolf Spiegel nutzt für Beratungsanliegen das sogenannte KABA-System. „Das bedeutet Kontaktaufnahme, Analyse, Beratung und Abschluss“, erklärt der Fachmann. Vor allem sei es ein effizientes und zielorientiertes System: „Wichtig ist, dass sich im jeweiligen Anliegen etwas bewegt und die Sache nicht womöglich wegen fehlender Angaben mehrmals hin- und hergeschoben wird.“ Deshalb werde im Erstgespräch auch erfragt, was genau erreicht werden soll. „Das macht mir dann auch die Arbeit einfacher“, so Rudolf Spiegel.
Das er selbst Versichertenberater geworden ist, sei eher ein zufälliger Umstand gewesen. Als er in einer Angelegenheit für seinen Sohn die Sprechstunde seines Vorgängers Dieter Tschöpe aufsuchte, zeigte sich dieser begeistert über die geleistete Vorarbeit. „Dieter Tschöpe sagte mir: ,Herr Spiegel, seit 36 Jahren mache ich diese Arbeit, aber Sie sind der Erste, der alle Dokumente mitgebracht und die notwendigen Formulare fehlerfrei ausgefüllt hat’. Weil er seine Tätigkeit zu dem Zeitpunkt abgeben wollte, hat er mich kurzerhand gefragt, ob ich das nicht machen möchte.“
Bereut habe er den Schritt nicht, wenn auch die Beratung viel Zeit in Anspruch nimmt. „Es ist eine interessante Tätigkeit und man spürt, dass man den Menschen auch wirklich hilft“, sagt Rudolf Spiegel über seine Motivation für dieses Ehrenamt. Besonders stark habe er das zur Zeit der Coronapandemie gespürt: „Die Rentenversicherer haben seinerzeit die Geschäftsstellen geschlossen, das Bockhorner Rathaus war zu – da kam bei vielen die Frage auf: An wen wende ich mich jetzt? Mein Telefon stand dementsprechend nicht mehr still.“

Ehrenamtliche Versichertenberater werden alle sechs Jahre gewählt, wie jetzt bei der Sozialwahl 2023. Rudolf Spiegel ist als Kandidat der Liste 4 in Bockhorn und Zetel angetreten, vertreten durch die Barmer Versichertengemeinschaft „Die Unabhängigen“. Gewählt werden kann unabhängig von der eigenen Mitgliedschaft über eine andere Krankenkasse. Die Briefwahl findet von Mitte April bis zum 31. Mai 2023 statt.

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