„Ein Garten ist nie fertig – es ist ein permanentes Werden“

Artikel vom 12.07.2023

Von Anja Süßmuth-Gerdes

Freuten sich über die Bienengarten-Eröffnung: Patricia Bonney, Markus und Maike Brötje, Annika Bauer mit ihrem Sohn und Anke Kück (v. l.) Bild: Anja Süßmuth-Gerdes

Wer durch das Neubaugebiet in der Judith-von-Eßen-Straße läuft oder fährt, findet in Höhe der Hausnummer 25 eine idyllische Naturoase: Hier wiegen sich Gräser und Wildblumen zwischen Apfelbäumen und Wildsträuchern im Wind, Bienen und zahlreiche andere Insekten summen und auch eine kleine Hühner-Gruppe der seltenen Rasse „Plymouth Rock“ fühlt sich hier ausgesprochen wohl. Der Bienengarten – ein „Lehrgarten in der Siedlung“ – ist ein kleines Naturparadies und lädt mit einem großen Wildbienenstand, einer Bienen-Schaubeute mit Honigraum und Brutraum, Infoschautafeln und einer Bank zum Staunen, Entdecken und Verweilen ein.

Dieser Bienengarten wurde kürzlich feierlich eröffnet und von seinen Gründern Maike und Markus Brötje vorgestellt. Beide sind Hobby-Imker, wodurch sich bei ihnen ein immer größeres Interesse für die Natur und somit auch letztlich die Idee für den Bienengarten entwickelt habe, erzählte Maike Brötje. Nachdem die Planungen im Sommer 2020 gestartet hatten, habe sie von Olaf Fianke den Tipp bekommen, eine LEADER-Förderung für die Umsetzung zu beantragen. Dieses Vorhaben habe letztlich wunderbar geklappt und von vielen Seiten sei ihr dabei ausgesprochen positiv begegnet worden, freute sich Maike Brötje. Sie sprach zunächst ihren herzlichen Dank an Annika Bauer, Regionalmanagerin und Leitung der Geschäftsstelle für die LEADER-Region Südliches Friesland der vorigen Förderperiode, für ihre „unglaublich wertvolle Unterstützung“ aus, die sie sogar aus der Elternzeit heraus weiter fortgesetzt habe. Annika Bauer sagte, es sei schön zu sehen, wie im Rahmen des LEADER-Gedanken die großen Fördergelder im Kleinen ankommen. Patricia Bonney vom Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems unterstützte dies und äußerte, es sei „toll, dass Sie den Mut hatten, sich damit auf den Weg zu machen.“ Es sei wichtig, mit kleinen Projekten zu zeigen, wie groß die Wirkung sein kann. Der Bienengarten sei eine „schöne Oase mitten im Neubaugebiet“.

Maike und Markus Brötje bedankten sich herzlich für die rund 16.000 Euro LEADER-Unterstützung sowie für die weitere finanzielle Hilfe durch die Stadt Varel, die Barthel-Stiftung und die Umweltstiftung Weser-Ems. Ein weiterer Dank galt Hartmut-Müller-Mangels, 1. Vorsitzender der BUND Kreisgruppe Friesland, für die Hilfe bei der Generierung weiterer Fördergelder sowie Imker Alfred Ehben für den von ihm gebauten Wildbienenstand. Anke Kück von der Stadt Varel gratulierte herzlich zu dem Projekt. Es sei wichtig, die Natur und das Erleben der Natur in die Wohngebiete hereinzuholen und schön, „dass alles wachsen darf und nicht alles kurzgeschoren ist.“ Maike Brötje erzählte, dass es bereits jetzt sehr viel positive Resonanz auf dieses naturnahe Gärtnern in der Siedlung gebe, worauf Anke Kück entgegnete, so etwas funktioniere besser als alle Regeln. 

Maike Brötje hob weiter hervor, jeder, der möchte, könne gerne im Bienengarten eine Pause machen, die Bienen bei ihrer Arbeit beobachten und sich umschauen und inspirieren lassen – beispielsweise auch im Hinblick auf die naturnahe Gestaltung des eigenen Gartens. Für die Bienen und weitere Insekten sei es beispielsweise von großer Wichtigkeit, heimische Gewächse anzupflanzen, denn insbesondere die „Spezialisten“ unter den gefährdeten Insekten seien auf diese angewiesen und können mit nicht-einheimischen Pflanzen nichts anfangen. Der Bienengarten werde künftig auch zum außerschulischen Bildungsort weiterentwickelt, um Schulklassen oder Kindergartenkindern diesen faszinierenden Bestandteil der Natur näherzubringen.

„Es ist ein permanentes Werden“, hob Markus Brötje hervor, und auch seine Frau Maike betonte: „Ein Garten ist nie fertig und wird immer weiterentwickelt.“ So plant sie beispielsweise das Anlegen von Beeten für Nachtfalter und das Anbringen weiterer Nistkästen.

Am 20. August gibt es für alle Interessierten die Möglichkeit, von 11 bis 16 Uhr bei einem Tag der offenen Tür den Bienengarten zu erleben. Dann sind Maike und Markus Brötje vor Ort und werden viel Spannendes rund um den Bienengarten und seine tierischen und pflanzlichen Bewohner erzählen.

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