Ein Ort, um den man sich kümmert

Artikel vom 28.02.2023

Von Anja Süßmuth-Gerdes

Mit großem Engagement und viel Elan gingen die Schülerinnen und Schüler auf dem Jüdischen Friedhof in Hohenberge an die Arbeit. Bild: Anja Süßmuth-Gerdes

Großen Einsatz zeigten kürzlich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 c des Jade-Gymnasiums bei der Reinigung des Jüdischen Friedhofs in Hohenberge. Klassenlehrer John Müller freute sich, es sei nicht schwer gewesen, die sozial engagierte Klasse hierfür zu motivieren.


Geschichtslehrer Harald Ritterhoff erläuterte zu der Aktion, diese finde mittlerweile seit mehr als 20 Jahren statt und sei von einem ehemaligen Kollegen angeregt worden. „Der Ort soll nicht zuwachsen, sondern ein Platz sein, um den sich jemand kümmert“, so Harald Ritterhoff.


Mit der Reinigungsaktion, bei der der Friedhof in Hohenberge von den Blättern des vergangenen Herbstes befreit wird, sorgen die Mädchen und Jungen somit für einen gepflegten Zustand des Friedhofs. Zudem erhalten sie durch den Einsatz an dem Erinnerungsort einen direkten Bezug zu der Zeit des Nationalsozialismus.


Vor allem aber ist es für Schülerinnen und Schüler ein wichtiges Zeichen des Respekts, sich für die Pflege der Ruhestätte einzusetzen. So äußerten Theresa, Celina und Mara, die Aktion sei ihnen wichtig „als Erinnerung an den Holocaust, damit dieser nicht in Vergessenheit gerät.“ Außerdem hoben die Mädchen hervor, sie empfinden es als respektvoll gegenüber den Verstorbenen, dafür zu sorgen, „dass auf dem Friedhof alles ordentlich bleibt.“


Auch der 15-jährige Leo sagte, die Aktion sei für ihn „eine Sache von Respekt“ und betonte mit Bezug auf die Nationalsozialisten: „Was unsere Vorfahren gemacht haben, das geht überhaupt nicht.“ Er ergänzte, es mache ihm große Freude, die Aktion zusammen mit der Klasse und den Freunden durchzuführen.

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