Geschichte zum Anfassen
Artikel vom 22.12.2022

Der Schlossplatz in Varel mit der Schlosskirche im Hintergrund biete eine historische Kulisse für das Stadtfest im Jubiläumsjahr. Bild: Archiv Friesländer Bote
Das Ideen-Sammeln für das große Fest in Varel geht weiter. Die Stadt wird am 27. September 2024 nämlich 900 Jahre alt. Dieses Jubiläum soll das ganze Jahr über mit vielen Veranstaltungen und Aktionen gebührend gefeiert werden. Die Liste der Ideen hat sich in den letzten Wochen noch erweitert. Im Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport entfachte eine Diskussion. Laut der Ratsfrauen und Ratsherren käme bei der bisherigen Planung ein Faktor zu kurz.
Ort für Stadtfest
Die Vertreter der verschiedenen Fraktionen sind sich einig: Der historische Blick zurück sei nicht ausreichend bedacht. Zwar soll der Heimatverein eine bebilderte Chronik mit Highlights der Stadtgeschichte erstellen, doch sei die Historie damit noch nicht erlebbar. Gesche Wittkowski (Zukunft Varel) übt zum Beispiel Kritik am Austragungsort des Stadtfestes. Dieses solle laut erster Planungen im August 2024 auf dem Dienstleistungszentrum stattfinden. „Völlig unpassend. Wenn wir ein Fest feiern wollen, dann muss es doch dort stattfinden, wo man die Geschichte Varels auch sieht“, betont die stellvertretende Fraktionsvorsitzende.
Wittkowski sowie Regina Mattern-Karth (Grüne) schlugen den Schlossplatz als geeigneten Austragungsort für das Stadtfest vor. Mattern-Karth: „Erinnern wir uns doch mal an das Schlossplatzfest“, sagt sie. Dieses findet seit mehr als zehn Jahren nicht mehr statt. „Musik und Kultur auf dem Schlossplatz. So kann auch das Stadtfest aussehen. Dazu noch viele Menschen in historischen Kostümen.“
Generell sind die Ratsmitglieder von der Idee, die Stadtgeschichte durch kostümierte Schauspieler erlebbar zu machen, recht angetan. Anja Ender (SPD) könne sich zudem „lebendige Stadtführungen“ gut vorstellen, bei denen die Stadtführer bekannte Persönlichkeiten aus Varel wieder zum Leben erwecken.
Expo und Pflanzaktion
Mal abgesehen vom Stadtfest ist auch ein Neujahrsempfang angedacht. Außerdem eine Postkartenaktion, ein Familienfest bei der Weberei, ein großer Festakt in der Schlosskirche, ein Bürgermahl und ein Feuerwerk zum krönenden Abschluss des Jahres. Diese Sammlung wurde noch einmal erweitert. Dr. Meike Knop von der Wirtschaftsförderung der Stadt stellt vor: Eine Neuauflage der Friesland-Expo, gemünzt auf Varel. „Firmen sollen stark in die Planung eingebunden werden, die sich im Rahmen der Veranstaltung vorstellen“, erklärt die Fachbereichsleiterin. Die Fortsetzung einer solchen Expo wurde von den teilnehmenden Unternehmen beim letzten Mal verneint, weil man zu viel Aufwand damit habe, berichtet Knop. Trotzdem wolle sie noch einmal nachfragen und ein aktuelles Stimmungsbild einfangen.
Im Herbst soll es ein Kürbisfest geben und zu Silvester eine Beleuchtungsshow – kein klassisches Höhenfeuerwerk, sondern eine Laser-Show mit Drohnen. Varels Bürgermeister Gerd-Christian Wagner möchte außerdem an die Varelerinnen und Vareler appellieren.
Bereits im nächsten Jahr soll es Aufrufe dazu geben, dass sich Bürger mit eigenen Ideen an den Feierlichkeiten beteiligen – zum Beispiel durch ein Straßenfest. „Auch eine Pflanzaktion wäre schön. Vielleicht schaffen wir es viele Bürger dazu zu bewegen, einen Baum zu pflanzen, der die weitere Zukunft ebnet“, so Wagner. Dennoch: „Klar ist, dass wir nicht alles umsetzen und schaffen können. Die genauen Planungen starten 2023.“
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