Das langsame Ertrinken im Kunststoff
Artikel vom 26.04.2022

Freuen sich auf den Beginn der Ausstellung „Planet or Plastic“ im Landesmuseum Natur und Mensch: Das Organisationsteam Claus Spitzer-Ewersmann, Dr. Christina Barilaro und Dr. Ursula Warnke. Bild: Wolfgang Alexander Meyer
Plastik ist aus unserem Leben nicht wegzudenken, verursacht gleichzeitig aber ein gigantisches Müllproblem. Die Ausstellung „Planet or Plastic“ in Oldenburg setzt sich mit dem Problem auseinander.
Plastik hat die Welt verändert. Der vielfältige Kunststoff ist extrem form- und einsetzbar. Ihm sind technische, industrielle und architektonische Revolutionen zu verdanken. Und auch im täglichen Leben ist Plastik allgegenwärtig – egal ob in Form von Kinderspielzeug, Küchengeräten oder Möbelstücken.
So praktisch und nützlich der Kunststoff auch ist, er entwickelt sich langsam aber sicher zu einem weltweiten Problem. Auf riesigen Müllkippen landen bergeweise Einwegverpackungen, Plastiktüten und PET-Flaschen. Auf gigantischen Flächen treibt Plastik auf der Oberfläche von Ozeanen und verschmutzt die marinen Ökosysteme.
Deutschlandpremiere
„Wir müssen das Thema endlich ernst nehmen“, sagt Dr. Ursula Warnke, Direktorin des Landesmuseums Natur und Mensch in Oldenburg. Deshalb freue sie sich, die Ausstellung „Planet or Plastic“ ankündigen zu können, die das Museum in Zusammenarbeit mit der Agentur „Mediavanti“ als Deutschlandpremiere veranstaltet. Dabei gehe es nicht darum, Plastik zu verteufeln – im Gegenteil. „Eine der zentralen Botschaften der Ausstellung lautet, dass wir in vielen wichtigen Lebensbereichen nicht ohne Kunststoffe auskommen“, betont die Direktorin. Deshalb sei es wichtig, sehr viel verantwortungsbewusster mit Plastik umzugehen, ergänzt ihre Stellvertreterin, Dr. Christina Barilaro.
„Zur Ausstellung gehören rund 70 Fotografien und Grafiken, die eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema Plastik ermöglichen. Klar ist: So wie bisher kann es nicht weitergehen, wir alle müssen an Lösungen für das Müllproblem arbeiten“, sagt Claus Spitzer-Ewersmann von der Mediavanti-Agentur.
Der Gleispark
Gezeigt wird die Ausstellung aber nicht in den Räumen des Landesmuseums, sondern in einer ehemaligen Gleishalle am Oldenburger Hauptbahnhof, dem „Gleispark“. Es sei nicht einfach gewesen, einen Ort für die Ausstellung zu finden. „Bei der Suche sind wir auf die alte Halle gestoßen, die genau die richtige Umgebung für eine solche Fotoausstellung ist“, sagt Dr. Ursula Warnke. Geplant sei, auch in den kommenden Jahren jeweils eine vergleichbar große Ausstellung nach Oldenburg zu holen. „Die Nähe der zentral am Hauptbahnhof gelegenen Halle ist ideal für die Stadtbewohner und Tagesbesucher aus der Region.“
Neben der eigentlichen Ausstellung soll es auch ein vielfältiges Rahmenprogramm mit verschiedenen Veranstaltungsformaten wie einem Thekentalk, Vorträgen oder Diskussionsrunden geben. Unter anderem wird Christian Laforsch, Deutschlands profiliertester Mikroplastikforscher, nach Oldenburg kommen und von seiner Arbeit berichten. Ein weiterer Gast wird Christoph Biemann von der „Sendung mit der Maus“ sein. Ein weiterer Kooperationspartner ist der Abfallwirtschaftsbetrieb der Stadt Oldenburg. „Das Programm steht noch nicht komplett, wird aber zeitnah zur Ausstellung, die ab dem 30. April für vier Monate zu sehen sein wird, veröffentlicht“, sagt Claus Spitzer-Ewersmann.
Die Ausstellung „Planet or Plastic“ von „National Geographic“ wird vom 30. April bis zum 28. August im Gleispark am Hauptbahnhof laufen.
Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 10 bis 20 Uhr.
Der Vorverkauf für die Veranstaltungen des Rahmenprogramms beginnt voraussichtlich am 15. April.
Zu diesem Zeitpunkt wird auch das Programmheft mit allen relevanten Informationen vorliegen.
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