„Viele Kinder hatten tierische Ängste“
Artikel vom 13.01.2022

Foto nach der letzten Schwimmstunde in 2021: Ilan Harde (Verein Prävention-Therapie-Bewegung und Gesundheit) mit den Helfern und Mitarbeitern Klaus Tegtmeier, Stephan Schulte, Suna Harde und Sylvia Klaener. Bild: Werner Fademrecht
Die Pandemie hat den Schwimmunterricht vielerorts erschwert. Aus der Gemeinde Hatten sind ermutigende Nachrichten zu hören.
Kinder, die im Unterricht Masken tragen müssen und nur eingeschränkte Kontakte in der Freizeit haben. Während solche Folgen der Pandemie relativ offensichtlich sind, fallen andere Entwicklungen erst später auf. So meldete der Landessportbund Niedersachsen im Juli, dass die Schwimmfähigkeit von Kindern und Jugendlichen insbesondere wegen Corona erheblich gelitten habe und verbessert werden müsse. Durch den Ausfall und die Schließung der Bäder seit dem Frühjahr 2020 hätten mehr als 75 000 Schülerinnen und Schüler keinen Schwimmunterricht ausüben können, so die Warnung des Verbandes.
Alles in der Halle
In der Gemeinde Hatten sind viele Anstrengungen unternommen worden, um eine vergleichbare negative Entwicklung zu verhindern. „Wir haben sogar noch mehr Schwimmkurse angeboten als sonst, um die große Nachfrage zu bedienen“, sagt Bodo Henke. Nach Angaben des Geschäftsführers der Hatten Freizeit GmbH wurden 2021 sämtliche Kurse erstmals komplett ins Hallenbad an der Schultredde verlagert, um mit der geringen Personaldecke parallel dazu im Freibad den Badebetrieb aufrechterhalten zu können. So lag es im Hallenbad allein an Bianca und Thorsten Arians, dem Nachwuchs das Schwimmen beizubringen.
Mindestens genauso wichtig ist allerdings die frühe Gewöhnung ans Wasser. Entsprechende Pinguin- und Seepferdchenkurse sind die Spezialität des Vereins „Prävention–Therapie–Bewegung und Gesundheit“. „Mehr als 150 Kinder haben in diesem Jahr bei uns das Seepferdchen abgelegt“, sagt Ilan Harde. Das heißt, 25 Meter Schwimmen und nach einem Ring im Wasser tauchen. „Wir haben das Niveau mit riesigem Aufwand gehalten“, so die Einschätzung des Sandkrugers. Das umfangreiche Hygienekonzept des Vereins sieht vor, dass immer nur acht Kinder pro Hallenbadhälfte im Wasser sein dürfen. Die Benutzung der Umkleidekabinen erfolgt zeitversetzt. Eltern, die ihre Kinder begleiten, müssen nicht nur geimpft oder genesen sein, sondern mussten in den vergangenen Wochen auch vor Ort unter Aufsicht einen Test absolvieren (2G-plus).
Ängste nach Lockdown
Die Gemeinde unterstützte den Verein, indem 2021 auch während der Sommerferien das Bad offen blieb. Nach dem zweiten Lockdown zwischen Dezember 2020 und März 2021 sei deutlich zu spüren gewesen, was die Pandemie bewirkt habe, erzählt Harde. „Viele der Kinder, die damals zu uns kamen, hatten tierische Ängste.“ Mittlerweile ist wieder ein Stück Normalität eingekehrt – gerade, weil der Verein seine Anstrengungen erhöht hat und auch vor den aufwendigen Hygienemaßnahmen und -kontrollen nicht zurückschreckt.
Nach einer kurzen Pause geht das Kursangebot wieder am Sonntag, 16. Januar, und Montag, 17. Januar, los. Zehn Kräfte werden in Sandkrug für die Schwimmkurse (Pinguin ab drei Jahre und Seepferdchen ab vier Jahre) beschäftigt – angefangen von Rettungsschwimmern über Sportlehrer und Erzieher bis zu Schwimmhelferinnen. Für das Babyschwimmen (ab drei Monate) und das Kleinkindschwimmen (ab vier Monate) stehen zwei Mitarbeiter bereit.
Ab Ende Januar sind wieder Neuanmeldungen möglich unter info@baby-kinderschwimmen.de. Das Baby- und Kleinkindschwimmen findet in Sandkrug und in Oldenburg statt. Zu den Details
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