Gebürtige Cloppenburgerin malt exklusive Kunstwerke für Interior-Plattform Westwing
Artikel vom 09.03.2023

Juliane Kellersmann hat exklusiv für den Westwing Club 38 Kunstwerke gemalt, die zum Weltfrauentag online verkauft werden. Bild: privat
Exklusiv zum Weltfrauentag werden beim Westwing Club Bilder von vier Künstlerinnen verkauft. Dazu gehören auch die abstrakten Werke der gebürtigen Cloppenburgerin Juliane Kellersmann.
Während ab 8. März 28 ihrer Originalgemälde über die Interior-Plattform Westwing angeboten werden, fotografiert Juliane Kellersmann in Süditalien die neue Sommerkampagne für einen ihrer Modekunden. Als Künstlerin, Fotografin und Grafikerin ist die gebürtige Cloppenburgerin Teil der Kampagne zum Weltfrauentag.
Nach einer ersten ausverkauften Kampagne wurde sie im Oktober vergangenen Jahres angesprochen, ob sie als eine von vier Künstlerinnen an der Aktion teilnehmen möchte. Täglich werden den rund 1,3 Millionen aktiven Kunden von Westwing auf der Internetseite ausgewählte Marken und Produkte zum Verkauf angeboten. Die Aktionen sind dabei zeitlich begrenzt – so wie auch die besondere Verkaufsaktion zum Weltfrauentag, die Westwing Club nach eigenen Angaben jedes Jahr organisiert.
Frauen in der Kunst
„Die fehlende Repräsentanz von Frauen in der Kunstszene ist schockierend. 78 Prozent der Galerien in London zeigen mehr Kunst von Männern als von Frauen. In nur fünf Prozent der Galerien gibt es die gleiche Anzahl weiblicher und männlicher Künstler“, erklärt Kellersmann. Die 31-Jährige lebt seit einigen Jahren in London, im Sommer geht es für sie und ihre kleine Familie aber „back to the roots“. Kellersmann und ihr Mann, der Brite ist, ziehen mit der gemeinsamen Tochter nach Oldenburg. „Wir haben uns irgendwann gefragt, was wir eigentlich wollen. Ich war immer schon sehr auf meine Familie bezogen und meiner eher ländlichen Heimat sehr verbunden. Auch wenn ich die Vielfalt anderer Länder und Städte sehr schätze und dadurch viele spannende Jobangebote bekommen habe, hatte ich zwischendurch immer auch Sehnsucht nach Familie und Freuden – und der ländlichen Ruhe.“
Und mit „spannenden Jobangeboten“ meint die 31-Jährige ihren bisherigen Lebensweg, der durch viele internationale Stationen geprägt ist. 2010 legte sie ihr Abitur am Clemens-August-Gymnasium ab. „Mein Lehrer Herr Dr. Jäger hat mich in meiner Schulzeit schon gepusht und mein Interesse an der Kunst geweckt“, erinnert sich die gebürtige Cloppenburgerin. Nach dem Abitur begann sie zunächst eine Ausbildung zur Industrie-Fotografin. „Die Struktur des Betriebs war sehr chauvinistisch geprägt, da habe ich schnell die Flucht ergriffen“, sagt Kellersmann im Rückblick.
Internationale Erfahrung
Von 2011 bis 2012 ging es an die Academy of Fine Arts, eine Fachhochschule für Design und freie Kunst in Enschede, in den Niederlanden. „Obwohl ich eigentlich für den Studiengang Crossmedia Design eingeschrieben war, fand man mich oft in den Ateliers und Malereisitzungen. Ich dachte immer, dass ich mich zwischen der Kunst und der angewandten Kunst, dem Design, entscheiden müsse“, sagt die 31-Jährige. 2013 wechselte sie an die FH Münster, wo sie 2015 das Studium Kommunikationsdesign abschloss.
Dort lernte sie während ihres Studiums auch ihren jetzigen Ehemann kennen. Nach dem Abschluss ergab sich für das Paar die Möglichkeit, nach Dubai zu gehen. In einer Agentur arbeitete sie als Trainee im Designbereich. „Das war eine spannende Zeit. Aber das Leben dort ist so anders – vor allem der Umgang mit Frauen“, erinnert sich Kellersmann. 2017 ging es schließlich in die neue Wahlheimat London. Kellersmann arbeitete für „New Look“ – eine Art H&M aus Großbritannien. „Das Team war groß und global, ich habe viel lernen dürfen. Von der Konzeption neuer Kampagnen bis hin zu Fotoshoots war ich mittendrin.“
2018 suchte sie eine neue Herausforderung – und fand sie beim Modelabel CEFINN von Samantha Cameron, der Frau des ehemaligen britischen Premierministers David Cameron. Das Team war klein und das Label erst 2017 gegründet worden, Juliane Kellersmann kümmerte sich um das Design von Newslettern und den Webauftritt und wurde schnell zur rechten Hand ihrer Chefin. Kurze Zeit später folgte der Schritt in die Selbstständigkeit. Seitdem übernimmt sie Arbeiten fürs Graphik-Design, Newsletter oder Fotoshootings für ihre Kunden, die sie häufig aus ihren vorherigen Jobs kennt.
Abstrakte Kunst
Die Selbstständigkeit gibt ihr auch die Möglichkeit, sich mehr der Kunst zu widmen. Ihre abstrakten Malereien sind häufig von der Natur, Landschaften und Wolkenbildern inspiriert. „Es gibt die Realität, und dann gibt es das, was wir sehen. Wenn ich male, dekonstruiere ich Momente und Erinnerungen zu meiner Vision der Realität“, so Kellersmann.
Die Bilder für Westwing gehen vor allem in die florale Richtung, macht Kellersmann neugierig. Es wird aber einen Mix aus unterschiedlichen Serien geben. Der Verkauf erfolgt sonst über ihre eigene Webseite, über die sozialen Medien macht sie sich und ihre Werke bekannter. Auch auf Ausstellungen – zuletzt im Oktober in London – hat sie sich schon vorgestellt. „Die Mischung der künstlerischen, entschleunigten Arbeit in meinem Studio und dem Kommerziellen des Grafikdesigns und der Fotografie machen im Zusammenspiel das aus, was so liebe“, sagt Juliane Kellersmann. Und so wird sie auch bei ihrem Start in Oldenburg beide Jobwelten vereinen und ab Sommer vielleicht auch die Kunstwelt in der Huntestadt bereichern.
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