„Rock bei Rink“ hieß es in Edewecht am Wochenende zum 10. Mal. Das ausverkaufte Mini-Festival lockte Gäste aus ganz Deutschland an.
Live-Musik pur gab es am Wochenende in Edewecht auf die Ohren. Zum 10. Mal fand das Mini-Festival „Rock bei Rink“ statt. Organisatorin Anja Rink ist rundum zufrieden. Mehr als die Hälfte der Gäste war das ganze Wochenende auf dem Festival, viele hatten ihre Kinder mit dabei. Alle 120 Tickets waren ausverkauft. Mehr werden es trotz Erfolg auch im kommenden Jahr nicht. Denn der „familiäre Charakter“ soll in jedem Fall erhalten bleiben.
Das Anliegen des Festivals sei, Live-Musik zu fördern, erklärt Rink. So haben manche Bands hier ihren ersten Auftritt, andere kommen immer wieder, auch wenn sie schon größere Bühnen gerockt haben. Für das besondere Flaire reisen Musik-Liebhaber aus ganz Deutschland an. Etwa die Hälfte von ihnen legte in diesem Jahr mindestens 100 Kilometer zurück, einer ganze 700 Kilometer. Warum das Festival die Leute von weither anzieht, ist Anja Rink „ein bisschen ein Rätsel“. Denn beworben wird die Veranstaltung nicht. „Es läuft alles über Mund-zu-Mund-Propaganda.“
Spontane Idee
Die Idee für das Festival ergab sich 2012 beim einer Jubiläumsfeier der Firma ihres Mannes. Dort spielte eine Band und sie dachten sich: „Eigentlich könnten wir doch auch mal ein Mini-Rockfestival machen.“ Gesagt, getan. Als einmalige Veranstaltung geplant fand „Rock bei Rink“ 2013 zum ersten Mal als zweitägiges Festival mit zehn Bands statt. 50 Gäste kamen. „Eigentlich war das eine verrückte Idee“, sagt Rink rückblickend. Aber es sei so schön gewesen und sie hätten so viel positive Resonanz bekommen, dass sie sich sagten: „Das machen wir nochmal.“ Jetzt, nach zehn Jahren, hat Rink erstmals Sorge, Leute abweisen zu müssen, „weil ich nicht mehr unterbringen kann.“
Hinter dem Festival, das offiziell von Rinks Veranstaltungsservice „nord-klang“ ausgerichtet wird, habe nie ein kommerzieller Gedanke gestanden. Sie versuchten immer, mit den Ticketpreisen die Kosten auszugleichen, um bei Plus-Minus-Null rauszukommen. In diesem Jahr gab es das ganze Wochenende für 50 Euro, Essen und Getränke inklusive. Die Bands bekommen keine Gage, dafür aber freie Verpflegung und Campingmöglichkeiten sowie Spenden von den Gästen. Das scheint die Musikerinnen und Musiker nicht abzuhalten, auch für 2023 und 2024 steht das Line-Up schon fest. „Die Bands reißen sich darum, hier zu spielen“, sagt Rink. Der Ticket-Vorverkauf für kommendes Jahr soll in den kommenden Wochen starten (www.rock-bei-rink.de).
Band-Revival
Ein Highlight in diesem Jahr war der Auftritt der „Mad Hats“. Die Mitglieder der Classic-Rock-Cover-Band hatte sich vor einigen Jahren getrennt und jetzt extra zum Jubiläum des Festivals noch einmal zusammen getan. Was Rink besonders freut: Nach ihrem Auftritt hätten sie gesagt, dass sie sich vorstellen könnten, das eine oder andere Mal wieder zu spielen.
Die letzte Band am Samstagabend war „Duocati“, hier zeigte sich der familiäre Charakter des Festivals noch mal von einer anderen Seite. Bei dem Auftritt der beiden Gitarristen Berndt Poppenga und Dirk Tenfelde aus Oldenburg gingen spontan Musiker aus dem Publikum auf die Bühne und spielten mit. „Das war nicht abgesprochen“, sagt Rink. „So etwas ergibt sich einfach. Es war ein toller Abschluss.“