Die Autohäuser Braasch und Schwarte fusionieren

Artikel vom 30.12.2022

Karsten Röhr Und Hermann Gerdes

Tut sich mit der größeren Schwarte-Gruppe in Meppen zusammen: Das Oldenburger Braasch-Gruppe ist künftig Teil einer gemeinsamen Dachgesellschaft. Bild: Torsten von Reeken

Zwei regionale Autohäuser bündeln die Kräfte: Für Herausforderungen wie Digitalisierung und Fachkräfte gründen Schwarte und Braasch die größere Nowag, die gegenüber Lieferanten, Finanzpartnern und Mitarbeitern auftritt.

Zwölf Betriebe, sechs Marken: Die Autohändler Schwarte (Meppen) und Braasch (Oldenburg) tun sich zusammen. Dafür haben sie die Nowag GmbH & Co. KG (Nordwest Automobilgesellschaft) als gemeinsame Dachgeselllschaft gegründet. Bernd Weber, Chef der Oldenburger Braasch-Gruppe, sagte am Mittwoch: „Wir wollen damit ein modernes und zukunftsfähiges Automobilunternehmen für den Vertrieb von Fahrzeugen und Dienstleistungen der Volkswagen AG für den nordwestdeutschen Raum schaffen.“

Nowag-Mehrheitsgesellschafter sind Stefan und Marc Schwarte, die mit ihren Autohäusern rund 660 Mitarbeiter einbringen. Ihr Unternehmen wurde 1977 in Haselünne gegründet.

Vor allem in der Digitalisierung, der Elektrifizierung und der Mitarbeiter-Qualifikation und -Spezialisierung biete die neue Struktur „erhebliche Vorteile bei dem Vorhaben, den Kunden auch künftig alle Angebote einer differenzierteren Mobilität bereitzustellen“, sagte Weber. Beide „gut funktionierenden Unternehmen“ brächten ihre Stärken in das neue Bündnis ein – nach dem Motto „das Beste aus beiden Welten“.

Die Autohäuser

Die einzelnen Autohäuser, derzeit acht Schwarte-Betriebe in den Regionen Emsland, Ostfriesland und Ostwestfalen (Aurich, Bünde, Emden, Haselünne, Leer, Lübbecke, Meppen, Papenburg) und vier Braasch-Betriebe in Oldenburg und Emstek, blieben „unter der neuen Dachgesellschaft als rechtliche und kulturelle Einheiten erhalten“, heißt es.

Die Nowag-Strategien und -Werte bildeten den Rahmen für alle Autohäuser. Die Brüder Stefan und Marc Schwarte als Geschäftsführer der Nowag hoben am Mittwoch die Mitarbeiterorientierung hervor: Die Erhöhung der Attraktivität als Arbeitgeber – insbesondere für Fachkräfte, sei ein wesentlicher Grund für die Fusion gewesen. Die Nowag diene der langfristigen Standortsicherung in der Nordwest-Region und biete den knapp 900 Mitarbeitern „interessante Entwicklungs- und Zukunftsperspektiven“. Eine Nowag-Akademie soll interne, differenzierte Weiterbildungen anbieten.

Digital und Dezentral

Einen zentralen Grund für den Zusammenschluss stellten die Herausforderungen der Digitalisierung dar, sagten die Geschäftsführer. Nowag werde „in die neueste digitale Infrastruktur investieren“. Auch die Kunden sollen mit ihren Fahrzeugen bei Werkstattbesuchen, Kauf- und Verkaufsaktivitäten online eingebunden werden.

Mehr mobile Arbeitsplätze und standortübergreifendes Arbeiten – die digitalen Prozesse reichten bis zu den Monteuren in den Werkstätten vor Ort, hieß es, die für ihre Aufträge alle mit Mobiltelefonen und Tablets ausgestattet würden. Mitarbeiter des gleichen Fachgebiets sollen schnell zusammengeschaltet werden können. „Wir können unsere dezentralen Strukturen durch diese Form der Digitalisierung erhalten und damit unsere große Stärke, nämlich die Kundennähe und regionale Verwurzelung, weiter stärken, so die Geschäftsführer aus Oldenburg und Meppen.

Mobilitäts-Labor

Eine besondere Stellung im neuen Firmenverbund soll die Gesellschaft „Braasch – all to drive“ unter der Geschäftsführung von Bernd Weber einnehmen. „Dort werden wir die neuen Themenfelder sich diversifizierender Mobilitätskonzepte entwickeln“, sagte Weber. Schon jetzt würden darin Angebote wie Car-Sharing, Auto-Abo oder Fahrzeugmiete abgebildet, „um im intensiver werdenden Wettbewerb Innovationsvorsprünge für die Kunden zu erzielen“, sagte Weber.

Es handle sich um „eine Art Zukunftslabor, in dem die neusten Trends der Mobilität getestet und zur Marktreife entwickelt werden können“.

Marken und Größe

Unter dem Nowag-Dach möchten die beiden Familienstämme „ein intensives Gemeinschaftsgefühl prägen, das Schwarte und Braasch gemeinsam erfolgreich in die Zukunft führt“, hieß es am Mittwoch. Die Nowag selbst bleibe nach außen im Hintergrund. Sie trete vor allem gegenüber Lieferanten und Finanzpartnern, sowie den Herstellern und Mitarbeitern in Erscheinung. Die Autohäuser Schwarte und Braasch agierten weiter mit ihrer Markenphilosophie und ihrem Namen.

Zur neuen Nowag gehören 12 Betriebe mit den Marken Audi, Volkswagen, VW Nutzfahrzeuge, Seat, Cupra und Skoda. Der Umsatz beläuft sich auf etwa 315 Millionen Euro (ohne Agenturgeschäft) – bei 5600 verkauften Neuwagen, 8700 verkauften Gebrauchtwagen und 191 000 Servicestunden. Die Nowag beschäftigt 890 Mitarbeiter.


 

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