Im Ausstellwerk 95 geht ein einfaches Konzept auf
Artikel vom 23.09.2022

Laden ein: Geschäftsführerin und Künstlerin Britta Wilde (links) freut sich zusammen mit der Ausstellerin Kersten Poloczeck, die auch als Verkäuferin mithilft, aufs dreitägige Fest. Bild: Susanne Gloger
Wer Kunsthandwerk und Design herstellt, kann im Ausstellwerk 95 eine Verkaufsfläche dafür finden. Eine kluge Geschäftsidee setzten zwei Oldenburgerinnen kreativ um.
Das Konzept ist einfach und erfolgreich – seit zehn Jahren. Im Ausstellwerk 95 der Oldenburgerinnen Britta Wilde und Nicola Dillmann-Willers werden „Schöne Dinge – selbstgemacht“ auf besondere Weise angeboten. Die beiden Frauen vermieten Plätze in Regalen an Menschen, die Kunsthandwerk, Kunst, Design und anderes herstellen und verkaufen deren dort ausgestellten Werke für sie.
Was im Jahr 2012 in einem ehemaligen Blumenladen an der Bürgerstraße 95 begonnen hat, wird seit 2015 an der Donnerschweer Straße 215A fortgeführt. Der Name blieb, das Konzept, das für Oldenburg neu war, auch. Die Fläche wurde aber größer. In dem ehemaligen Lokal „Clubhaus“, das viele Jahre leer gestanden und schon als Schandfleck im Stadtteil gegolten hatte, kehrte wieder Leben ein. Zuvor hatte ein Investor den gesamten Gebäudekomplex saniert und umgebaut – auch den Teil mit dem markanten Turm.
Kunst in der Kiste
Auf insgesamt 300 Quadratmetern auf zwei Etagen bieten nun 130 Ausstellerinnen und Aussteller ihre Waren an. Der kleinste Platz für kreative Waren ist so groß wie eine Weinkiste und wird zum Mietpreis von 25 Euro pro Monat angeboten. „Größer geht es natürlich auch“, sagt Britta Wilde, die selber Kunst auf und aus Treibholz anbietet. Die Sozialpädagogin managt das Geschäft mittlerweile hauptberuflich. Die Physiotherapeutin Nicola Dillmann-Willers macht es nebenberuflich. Kersten Poloczeck, Ausstellerin seit neun Jahren, hilft seit langer Zeit auch im Verkauf. „Upcycling“ von altem Geschirr mit floralen Arrangements ist ihre Leidenschaft.
„Bei einigen Ausstellern sollte es nur ein Monat sein und dann sind zehn Jahre daraus geworden“, freut sich Britta Wilde und nennt als Beispiel Gabriele Ibanzez mit ihren selbstgemachten Teddys. Zum zehnjährigen Bestehen soll die Kundschaft nun auch die Gelegenheit bekommen, die Kunstschaffenden mal persönlich kennenzulernen.
Anlieger machen mit
So sieht das Programm aus: Das Ausstellwerk 95 ist am Freitag, 23. September, von 10 bis 18.30 Uhr sowie am Sonnabend, 24. September, von 10 bis 18 Uhr geöffnet und bietet diverse Aktionen an. Am Sonntag, 25. September, von 11 bis 16.30 Uhr zieht sich eine Kreativmeile vom Inneren des Gebäudes bis nach draußen hinein in die Kranbergstraße. „Dann verkaufen nicht wir, sondern die Ausstellerinnen und Aussteller ihre Waren selber“, erklärt Wilde. Zeitgleich wird am Sonntag in der Kranbergstraße einen Flohmarkt veranstaltet, den eine Anwohnerin extra initiiert hat.
Auf der anderen Seite der Donnerschweer Straße 210 haben zurzeit in der Passage im Erdgeschoss des Stadtteilzentrums Handwerker das Sagen. Hier ist im Moment nur die Apotheke Donnerschwee geöffnet. Der Rewe-Markt wird seit Ende August umgebaut und modernisiert. Laut Marktleiter Karl-Heinz Janzen wird der Verbrauchermarkt Mittwoch, 28. September, 7 Uhr, wieder eröffnet.
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