Meine Lieblings-Radtour – zur „Moorlosen-Kirche“

Artikel vom 10.08.2023

Karsten Röhr

Führt seit 15 Jahren Oldenburger Radfahrer in die schönsten Ecken der Region: Wilke Brüning (73). Bild: Schütte

In die schönsten Ecken der Region für Radfahrer führen die ehrenamtlichen Tourenleiter des ADFC Oldenburg. Hier stellt Wilke Brüning seine Lieblingstour vor.

Oldenburg - Ein Bremer zeigt Oldenburgern mal, wo’s langgeht. Nee, so würde Wilke Brüning das sicher nicht ausdrücken. In Wahrheit ist es so, dass der 73-jährige ADFC-Tourenleiter mit Weser-Wurzeln seit 15 Jahren Radfahrern die schönsten Ecken in der Region zeigt und nun mal genau weiß, wo es Richtung Bremen am schönsten ist. Hier stellt er seine Lieblingstour vor: zur „Moorlosen Kirche“. Fast 80 Kilometer ist sie lang, aber auch abzukürzen.

Begeisterter Weitergeber

Der verheiratete Vater von drei Kindern war ein begeisterter Berufsschullehrer an der BBS?3 in Oldenburg. Er sagt: „Ich habe Politik, Wirtschaft, Sport und Werte und Normen unterrichtet, das war schön und erlebnisreich, auch durch unsere gemeinsamen Segeltörns, die Ausbildungsfahrten nach Amsterdam und die Arbeit mit Schülern aus den Gemeinnützigen Werkstätten.“ Wilke Brüning sagt: „Ich habe sehr gerne an der BBS?3 gearbeitet.“

Der Pädagoge hat immer gerne anderen geholfen und sie weitergebracht – auch beim TuS Bloherfelde: Als Volleyballspieler hat er zahlreiche Jugendmannschaften trainiert. Beim Landessportbund hat sich der Rad-Fan vor einiger Zeit auch noch für die neuen Radlernkurse ausbilden lassen. Er sagt: „Bisher habe ich vier Kurse durchgeführt beim TuS Bloherfelde, mit der Gemeinwesenarbeit Bloherfelde und dem ADFC – vor allem für Frauen aus dem Irak, dem Sudan und der Türkei.“

„Wie meine Westentasche“

Seine Ausbildung zum Radtourenleiter hat Brüning 2008 gemacht, seitdem kennt er jeden Weg und Steg in dieser Ecke. Der Tourenleiter, Codierer, Ladendienstler, Routenscout-Betreuer und bis vor einem Jahr auch stellvertretende Vorsitzende des Oldenburger ADFC sagt: „Eine meiner ersten Touren ist bis heute eine meiner Lieblingstouren, auch wenn ich sie im Laufe der Zeit etwas modifiziert habe: zur „Moorlosen Kirche“ im Werderland zwischen Lesum und Weser. Ich fahre sehr gerne nach Bremen. Da kann ich gut etwas zeigen und erklären, ich bin ja in Bremen geboren und aufgewachsen und ständig mit dem Rad unterwegs gewesen, vor allem Bremen-Nord kenne ich wie meine Westentasche.“ Die Tour zur „Moorlosen Kirche“ ist „eine Tour am Wasser“, sagt der Ehrenamtler, „an Flüssen wie Hunte, Lesum und Weser und im Blockland, viel Wasser und viel Gegend“.

Das mag der Leiter

Was reizt einen Radtourenleiter an seinem Job? Wilke Brüning sagt: „Die Neugier der Teilnehmer zu befriedigen und die Vielfalt und das Wissen und die Erfahrungen der Mitreisenden, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, über ihre Hobbys, ihren Beruf, die Vegetation, die Natur, über Technik. Da fahren Kapitäne mit, Biologen, alles, diese Vielfalt, das ist interessant, für alle.“ Auch das Alter der Teilnehmer ist ganz unterschiedlich – „ich würde sagen, „40 bis 75, auch bis 80“, sagt Brüning. „Da hat das Aufkommen der Pedelecs eine Menge bewegt, gerade auf dieser Strecke geht das auch gut. Und es ist so einfach: Am Bahnsteig nur reinschieben ins Fahrradabteil von Bahn oder Nordwestbahn, die hat jeder Zug, nur nicht IC und ICE.“

Die Route

Wilke Brüning empfiehlt: „Bei ,starkem’ Ostwind könnte man mit dem Zug zum Hauptbahnhof Bremen fahren und dort auf der Bahnhofsnordseite Richtung Bürgerpark beginnen. Am Bürgerpark lang fahren, dann durch das wunderschöne Niederblockland fahren. Mit herrlichen Ausblicken auf die Wümme, dort auf keinen Fall das tolle Eis beim Biohof Kaemena verpassen, vorbei an den Klöckner Werken, dem Stahlgiganten an der Weser, bis zu einer größeren Pause in der Gaststätte „Zur Moorlosen Kirche“. Den Schlüssel zur Kirche gibt es im Restaurant.“

Die Tour führt weiter übers Lesumsperrwerk bis zur Lesummündung in Vegesack. Der Tourenleiter sagt: „Spätestens auf dem Utkiek einen Blick auf den ältesten deutschen künstlich angelegten Binnenhafen und die Weser werfen. Entlang der Weser bis Farge, unterwegs am ehemaligen Bremer Vulkan vorbei, vielleicht liegt ja gerade eine Lürssen-Yacht gegenüber.

In Farge geht es über die Weser. Weitere Stationen sind Huntebrück und entlang der Hunte über Blankenburg nach Oldenburg. Aber es geht auch andersherum. Wilke Brüning sagt: „Bei ,schlechtem’ Wind aus Nordwest wird die Richtung gewechselt. Man startet in Oldenburg und fährt die 80 Kilometer bis zum Hauptbahnhof Bremen.“

Wer die Strecke reduzieren möchte kann auch schon in Berne oder Bremen-Burg ein- oder aussteigen.


 

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