Oli-Bike-Betreiber berichtet von guter Nachfrage – aber auch von Vandalismus
Artikel vom 02.05.2022

Noch gute Laune zum Start von Oli-Bike: Geschäftsleiter Mario Brokate und Kerstin Goroncy von der Stadt Oldenburg. Bild: Michael Heckel/Agentur Sportplatz
Mit dem Start der Oli-Bikes in Oldenburg ist der Betreiber zufrieden. Nun geht es darum, das Leihangebot zu optimieren – und ein großes Problem abzustellen.
Seit Anfang April kann man in Oldenburg nicht nur die elektrisch angetriebenen Tretroller (E-Scooter) spontan mieten. Mit Oli-Bike startete zudem ein sogenanntes Bike-Sharing-System. Es handelt sich um Leihräder, die per App (oder auch per Telefon) jederzeit freigeschaltet und ohne feste Station wieder abgegeben werden können. Mit der Nachfrage der ersten Wochen sind die Bertreiber zufrieden. Allerdings haben sie mit einem großen Problem zu kämpfen.
Erste Bilanz
Für erste Registrierungs- oder Nutzungszahlen sei es noch zu früh, sagt Oli-Bike-Geschäftsleiter Mario Brokate. Aber seit dem Start würden sich täglich neue Nutzer anmelden. Mit dem nun besser werdenden Wetter hofft er auf zusätzliches Interesse.
Betreiberin ist die Bremer Tageszeitung AG (als Lizenznehmerin von Nextbike), die bereits mit einem Leihangebot in Bremen Erfahrungswerte gesammelt hat. Brokate nennt vor allem drei Gruppen, die zu den Hauptnutzern gehörten: Morgens und abends registriere man eine hohe Nachfrage durch Pendler und Berufstätige, die spontan oder ersatzweise aufs Leihrad stiegen. Die zweite Gruppe seien junge Leute, oftmals Studenten, die auch nachts die Räder nutzten, um zum Beispiel in die Stadt oder von dort nach Hause zu fahren. Gerade am Wochenende kämen dann Besucher der Stadt hinzu, die teilweise den ganzen Tag mit den Rädern unterwegs seien.
Wo und wie die Räder in Oldenburg genutzt werden, konnten die Betreiber bislang nur erahnen. Jetzt geht es darum, den tatsächlichen Bedarf für die 250 Räder zu ermitteln und die virtuellen Stationen abseits des Zentrums passend zu platzieren. „Wir wollten außerhalb des Autobahnrings Möglichkeiten schaffen, Fahrräder auszuleihen und zurückzugeben. Nun schauen wir, wie sich die Nachfrage dort entwickelt.“ Selbst außerhalb der Stadtgrenze, etwa in Ofen und Metjendorf, wird dies getestet. In drei bis vier Monaten, schätzt Brokate, wisse man mehr darüber, was für Oldenburg gut funktioniert.
Vandalismus
Bis dahin ist man hoffentlich ein Problem wieder los: In wenigen Wochen wurden mehr als 40 Leihräder beschädigt. Dabei wurden häufig die Ketten mit einem Werkzeug durchtrennt. „Das war ärgerlich für unsere Kunden, weil sie den Schaden teilweise erst nach Beginn der Ausleihe entdeckt haben und das Rad nicht nutzen konnten“, so Brokate. Auch in Bremen gebe es immer mal wieder Fälle von Vandalismus. Aber diese mutwillige und offenbar zielgerichtete Zerstörung sei für ihn neu. Sein Team habe dadurch in letzter Zeit viel zu tun gehabt, die Schäden zu reparieren.
Auch bei der Stadtverwaltung erlebt man Kopfschütteln – und eine klare Ansage: „Alle Fälle von Vandalismus an den Leihrädern werden bei der Polizei angezeigt“, teilt Verkehrsdezernent Sven Uhrhan mit. Es habe bereits Gespräche mit VWG, Citipost und dem E-Scooter-Anbieter Tier gegeben, dass deren Mitarbeiter zusätzlich zur Polizei die Augen offenhalten.
Wer selbst etwas gesehen hat, wird gebeten, der Ermittlungsgruppe Fahrrad der Polizei unter Tel. 0441/790-4463 oder dem Einsatz- und Streifendienst unter Tel. 0441/790-4115 Hinweise zu geben.
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