So stark senkt EWE zum 1. Juli Preise für Strom und Gas
Artikel vom 10.05.2023

Die EWE senkt zum 1. Juli den Strom- und Gaspreis in der Grundversorgung. Bild: Alexander Stein auf Pixabay
Auf der Bilanzpressekonferenz Ende April hatte EWE-Vorstandschef Stefan Dohler eine Senkung der Preise für Strom und Gas zum 1. Juli bereits angekündigt, am Montag nun hat der Oldenburger Energiekonzern Details bekanntgeben.
Demnach sinkt in der Grundversorgung beim Strom der Arbeitspreis, also der Preis pro Kilowattstunde, um rund vier Prozent von derzeit brutto 40,96 Cent auf 39,23 Cent. Der jährliche Grundpreis von brutto 199,55 Euro bleibe unverändert. Ein Durchschnittshaushalt (Jahresverbrauch: 2800 Kilowattstunden) spart damit nach EWE-Angaben ab 1. Juli gegenüber dem aktuellen Preis etwa vier Euro im Monat. Damit liegt der EWE-Strompreis in der Grundversorgung ab Juli auch knapp unter dem Wert von 40 Cent/Kilowattstunde, ab dem die staatliche Preisbremse greift.
Zweite Senkung in diesem Jahr
Nachdem die EWE im vergangenen Jahr den Strompreis mehrfach erhöht hatte, bedeutet die nun zum 1. Juli angekündigte Preisreduzierung die zweite in diesem Jahr. Bereits zum 1. April hatte der Oldenburger Versorger den Preis in der Grundversorgung gesenkt. Gegenüber dem zu Jahresbeginn geltenden Arbeitspreis (49,97 Cent) sei der ab Juli geltende Arbeitspreis um 22 Prozent niedriger.
Der Gaspreis sinkt in der Grundversorgung pro Kilowattstunde nach EWE-Angaben zum 1. Juli um rund fünf Prozent von aktuell brutto 14,71 Cent auf 13,92 Cent. Gegenüber dem Arbeitspreis der noch zu Beginn des Jahres galt (17,47 Cent), sei der ab Juli gültige Arbeitspreis um rund 20 Prozent niedriger. Der jährliche Grundpreis bleibe unverändert bei brutto 182,28 Euro. Ein Durchschnittshaushalt (Jahreserbrauch: 17.500 Kilowattstunden) spart laut EWE mit dem ab 1. Juli gültigen Gaspreis gegenüber dem aktuellen etwa 11,50 Euro im Monat. Nicht berücksichtigt ist dabei die staatliche Preisbremse von 12 Cent. Da der EWE-Gaspreis auch ab 1. Juli noch über diesem Wert liegt, greift diese bei der EWE-Gasgrundversorgung weiterhin.
„Wie angekündigt beobachten wir die Marktentwicklung sehr genau und geben, sobald es möglich ist, sinkende Beschaffungskosten an unsere Kunden weiter“, wird der neue EWE-Marktvorstand Christian Friege in einer Unternehmensmitteilung zitiert. „Aktuell sehen wir, dass sich der Energiemarkt weiterhin entspannt und können so nach der Preissenkung zum April dieses Jahres die Preise zum ersten Juli erneut senken.“ Insgesamt profitieren nach EWE-Angaben rund 315.000 Strom- und 165.000 Gaskunden von der Preissenkung zum 1. Juli.
Mehrheit mit Sonderverträgen
Die Mehrheit der rund 1,4 Millionen Strom- und 700.000 Gaskunden bei EWE ist allerdings nicht in der Grundversorgung, sondern besitzt Sondervertragstarife, in der Regel sind das Laufzeitverträge mit Preisgarantie. Für seine Laufzeitverträge hatte der Oldenburger Energiekonzern die Preise bereits Ende April reduziert. So sank der Tarif „Strom Zuhause 12“ von 40,63 Cent/Kilowattstunde auf 35,27 Cent/kWh und der Tarif „Gas Zuhause 12“ von 14,71 Cent/kWh auf 11,92 Cent/kWh - sie sind also jeweils günstiger als die Grundversorgung. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass bei Laufzeitverträgen die zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses gültigen Preise bis zum Ende der Vertragslaufzeit gelten. Erst danach können Kunden also Laufzeitverträge mit den aktuell günstigeren Konditionen abschließen.
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