Was Fynn Kliemann zur Maskenaffäre sagt – und was Gründer und Sportler gemeinsam haben
Artikel vom 20.11.2023

Will sich stärker auf ausgewählte Projekte fokussieren: Fynn Kliemann (Bild: Sascha Stüber)
Bei einem Treffen der Gründerszene in Oldenburg ging es um Erfolgswillen, mentale Gesundheit, aber auch darum, wie es für den Unternehmer und Youtuber Fynn Kliemann und sein Kliemannsland weitergeht.
Oldenburg - Seine eigene Chefin sein, Ideen für eine bessere Zukunft vorantreiben und ein Start-up gründen: Dass viele Studierende im Nordwesten ein Gründungsinteresse und gute Ideen mitbringen, wurde nun bei einem Treffen der Gründerszene in Oldenburg deutlich. Mehr als 250 meist junge Menschen waren der Einladung in die Kulturetage gefolgt. Sie konnten dort erste Kontakte zu Beratungsstellen sowie den regionalen Akteuren der Start-up-Szene knüpfen und sich von erfahrenen Gründerinnen und Gründern inspirieren lassen.
Neben Künstlicher Intelligenz (KI) als Treiber für neue Geschäftsmodelle war dabei auch mentale Gesundheit ein Thema. Wie sich diese mit dem für Gründerinnen und Gründer notwendigen Erfolgswillen vereinbaren lässt, erklärten die beiden Coaches Hannah Noethig und Daniel Kraft sowie Profi-Basketballer Norris Agbakoko, der bei den EWE Baskets Oldenburg spielt. Sie erkannten durchaus Parallelen zwischen Leistungssport und einer Gründung. Auch im Sport sei es wichtig, mit Rückschlägen umgehen zu können und sich selbst zu motivieren, sagte Agbakoko. Wichtig sei dabei, einen Dialog mit sich selbst zu führen und regelmäßig zu reflektieren, wohin man sich langfristig bewegen wolle. Daran arbeiteten Sportlerinnen und Sportler zunehmend auch mit Coaches. Und auch bei einer Gründung sei es wichtig, ein Team im Rücken zu haben, betonte Kraft. Zudem sollte man zwischen seiner Person und dem Start-up trennen können. „Und wenn etwas mal nicht läuft, sollten wir anerkennen, dass die Situation vorbei ist, und dann daraus lernen.“
Fynn Kliemann gibt sich geläutert
Viel gelernt hat nach eigenen Angaben der Unternehmer und Influencer Fynn Kliemann, der im vergangenen Jahr über eine Maskenaffäre gestolpert war. Nach einem Fernsehbericht des Satirikers Jan Böhmermann hatte die Staatsanwaltschaft Stade wegen Betrugsverdachts ermittelt. Dabei ging es um Corona-Schutzmasken, die als fair in Europa produziert verkauft wurden, nach Recherchen von Böhmermann und seinem Team aber zum Großteil aus Asien importiert wurden.
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe war Kliemann auch als Geschäftsführer des Kliemannslandes – einer Art Abenteuerspielplatz für Erwachsene – in der Nähe von Bremen zurückgetreten. In diesem Jahr stellte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen die Zahlung einer Geldbuße ein, inzwischen führt Kliemann auch die Geschäfte des Kliemannslandes wieder. Der 34-Jährige gab sich in Oldenburg geläutert und sagte, er wolle sich stärker auf ausgewählte Projekte fokussieren. Für das Kliemannsland habe man ein solides Geschäftsmodell aufgesetzt, das von seiner Person losgelöster sei. Der umgebaute Hof solle als Veranstaltungsort dienen, zudem fertige das Team Spezialbauten etwa für Festivals. „Es ist deutlich unternehmerischer als vorher, aber deshalb nicht weniger witzig“, sagte Kliemann.
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