Wie Unternehmen aus dem Nordwesten Fachkräfte gewinnen

Die Berufsausbildung ist auch für die Unternehmen im Nordwesten ein wichtiger Baustein, um Fachkräfte zu gewinnen (Symbolbild). Bild: Intuitivmedia/pixaby
Bei der Suche nach Fachkräften gehen einige Unternehmen aus dem Nordwesten mit gutem Beispiel voran. Beim Fachkräfte-Forum in Oldenburg berichten Personalverantwortliche, wie sie gute Mitarbeiter finden.
Im Nordwesten - Was haben eine Softwareschmiede aus Oldenburg, eine Spedition aus Wardenburg und ein Industriebetrieb aus dem Ammerland gemeinsam? Sie alle suchen nach Fachkräften, die im Nordwesten arbeiten wollen. Und doch gibt es Unterschiede: „Es gibt nicht das eine Patentrezept gegen den Fachkräfte-Mangel für alle. Jedes Unternehmen muss seine eigene Lösung entwickeln“, sagt Giuseppina Giordano, die den Fachdienst Standortmarketing bei der Stadt Oldenburg leitet.
Austausch fördern
Deshalb sollen beim Fachkräfte-Forum am Mittwoch, 6. September, in Oldenburg die einzelnen Betriebe mit ihren eigenen Fragestellungen und Ideen im Fokus stehen. Dabei gehe es darum, Personalverantwortliche und Geschäftsführungen kleiner und mittlerer Unternehmen an einen Tisch zu bringen und so auch den Wirtschaftsstandort zu stärken, erklärt Amtsleiter Ralph Wilken. Denn: „Der Arbeitskräftemangel erreicht alle Branchen. So sprechen Fachleute schon von einem Fachkräfteschmerz, unter dem Unternehmen, Institutionen und nicht zuletzt auch die Verwaltungen leiden“, betont der Oldenburger Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Die Fachkräfte-Initiative Oldenburg will diesen Schmerz mit Lösungsansätzen aus der Praxis lindern.
Ansätze regionaler Firmen
Aus ihrer Erfahrung wird etwa Sandra Poelmeyer berichten, die in Wardenburg die Geschäfte von PHL Logistik führt. Sie ist selbst mit einer Ausbildung ins Berufsleben gestartet und setzt auch in dem Familienunternehmen darauf, Nachwuchskräfte auszubilden. Aber auch im späteren Berufsleben sollen ihre Mitarbeitende in neue Aufgabenbereiche und Verantwortungen hineinwachsen können. „Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen. Die persönliche Einstellung ist viel wichtiger als gute Noten oder Abschlüsse“, sagt sie. Und auch als Arbeitgeber komme es auf die Einstellung an: „Wenn man ehrlich bleibt, sich nicht unter Wert verkauft und gewillt ist, sich auf den einzelnen Menschen einzulassen, dann findet man Nachwuchs“, ist sie überzeugt.
Beim Industrieunternehmen Semcoglas aus Westerstede setzt man bei der Personalsuche neben der Ausbildung auch auf die eigenen Mitarbeitenden, die ihre künftigen Kollegen anwerben. „Das machen sie aber nur dann, wenn sie von ihrem eigenen Arbeitgeber überzeugt sind“, sagt Personalleiterin Katrin Vahlenkamp. „Deshalb glauben wir, dass zufriedene Mitarbeitende ein großer Faktor sind.“
Auch bei der Oldenburger Softwareschmiede Worldiety spiele die Wertschätzung eine große Rolle, erklärt die Personalverantwortliche Katharina Vernohr. Das Unternehmen hat sich zwar längst zu einem mittelständischen Betrieb mit rund 60 Mitarbeitenden entwickelt, sich aber die Start-up-Kultur seiner Anfänge bewahrt. „Dadurch arbeiten wir sehr flexibel, familiär und man kann schnell Verantwortung übernehmen“, sagt Vernohr. Um mit gut ausgebildeten Fachkräften in Kontakt zu kommen und herauszufinden, ob es für beide Seiten passt, eigneten sich auch Jobs für Werkstudenten oder Abschlussarbeiten. Das sei aber nur eine von vielen Möglichkeiten bei der Suche nach Nachwuchskräften.
Über ihre Ansätze werden Vernohr, Vahlenkamp und Poelmeyer auf dem Podium des diesjährigen Fachkräfte-Forums berichten. Personalverantwortliche und Geschäftsführungen, die daran interessiert sind, können sich noch bis zum 1. September für das kostenlose Forum anmelden. Die Plätze sind begrenzt. Anmeldung unter: www.oldenburg.de/fachkraefteforum
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