Lastwagen, Windkraft und DRK beschäftigen
Artikel vom 23.05.2022

Der Auftakt zur Reihe „EZ vor Ort“ in Hinte war am Mittwoch ein Erfolg – Auf dem Wochenmarkt ergaben sich viele Gespräche und Themen, etwa zur Zukunft des DRK.
Der Herr hatte ein Anliegen, das er unbedingt vorbringen wollte: nämlich die Feststellung, dass der Schwerlastverkehr durch die Gemeinde immer mehr zunimmt, und es dringend nötig sei, etwas dagegen zu tun. Ein anderer stellt etwas resignierend fest, dass es in Niedersachsen viel mehr Windkraftanlagen gibt, als anfangs versprochen – so auch in Ostfriesland. Eine Dame meint im Gespräch: „Der Marktplatz sollte bleiben, wo er ist!“
Im Gespräch
Das sind drei Beispiele für die Vielfalt der Fragen und Themen, mit denen die Menschen am Mittwochmorgen auf dem Wochenmarkt in Hinte den Stand der Emder Zeitung besuchten und mit dafür sorgten, dass der Auftakt der Aktion „EZ vor Ort“ zu einem Erfolg geworden ist. Zwei Stunden sprachen die Redaktionsleiterin Elisabeth Ahrends und Redakteur Axel Pries mit vielen Besucherinnen und Besuchern –mal mit, mal ohne Maske, mal im lockeren Plauderton, aber auch ziemlich ernst über alles, was in Hinte gerade beschäftigt. Nebenbei beteiligten sich viele Menschen auch an der anonymen Umfrage rund um die gerade aktuelle Dorfentwicklung in der Gemeinde.
Das war ein Ziel der Aktion: mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen. Und dabei auch erfahren, was denn aus ihrer Sicht gerade in der Gemeinde wichtig ist. Dabei kommt Ärger wegen möglicher Maut-Flüchtlinge zutage, die mit ihren Lastwagen durch Hinte fahren, um Mautstellen zu umfahren. Das wäre eine Entwicklung, der der Kreis entgegenwirken soll, meinte ein Herr, der im nahen Haskamp wohnt.
Ein so aktuelles wie nahes Thema bringt eine Damen mit, die ihren Einkaufsbesuch auf dem Wochenmarkt gerade mit dem Ausfüllen des Fragebogens beendet hat. Sie fände es schade, wenn der Wochenmarkt 50 Meter weiter in Richtung Mühle gerückt wird – und die jetzigen Grünflächen vor dem Rathaus dafür gepflastert würden: „Versiegelung ist nicht angesagt. Die Fläche sollte unversiegelt bleiben!“, widerspricht sie einem Plan, der diskutiert wird, um den heutigen Parkplatz an Markttagen zu vergrößern.
Viele Anregungen
Vielmehr, so meint sie, sollte der Platz an der Mühle zu einer wirklichen Mitte und zu einem Anlaufpunkt werden. Etwa, indem die Radwege sich dort treffen, weshalb jener von Suurhusen bei Osterhusen über die Brücke am Knockster Tief hinaus in Richtung Hintes Mühle verlängert werden sollte. Auch könnte die Brückstraße gänzlich geschlossen werden. Bei dem Thema fällt ihr noch eine Anregung ein: Der Fremdenverkehrsverein sollte sich umbenennen. Denn das Teilwort „Fremd“ sei für Gäste wenig einladend.
Ein ganz konkretes Problem nannte eine Frau, die im Haskamp wohnt und abends häufiger noch mit dem Fahrrad heimfährt. Ihr fallen Probleme mit der Straßenbeleuchtung auf: erstens, dass viele Lampen entlang der Landesstraße nicht funktionieren. Und dann, dass sie heute alle die gleiche Lichtfarbe haben. Dabei sei die Einmündung etwa in den Postweg früher gut an der anderen Lichtfarbe auffindbar gewesen. „Jetzt ist alles gleich!“
Freude beim FT Groß Midlum, autonomes Autofahren in einer Testregion Emden-Hinte-Krummhörn für eine bessere Anbindung der Gemeinden: Die beiden Stunden vergehen bei solchen Themen wie im Flug. Zwischendurch kommt auch zufälliger Besuch von politischer Seite vorbei. Der CDU-Gemeinderat Jannik-Alexander Buchholz lässt sich auf ein kurzes Gespräch ein. Auch Sascha Ukena, Stellvertreter von Bürgermeister Uwe Redenius, kommt aus dem benachbarten Rathaus zu Besuch.
Austausch nutzen
Und ganz am Ende will auch Erik Heeren die Gelegenheit zum Austausch nutzen. Für die SPD sitzt er im Gemeinderat, ist aber auch als stellvertretender Vorsitzender des DRK Hinte aktiv – und als solcher erfreut über die Aufmerksamkeit, die der in Not geratene Ortsverband bei der EZ genießt. Bekanntlich haben die Rotkreuzler zurzeit keine Unterkunft mehr, und die Ansicht eines Besuchers auf dem Wochenmarkt gefällt ihm daher gut: dass die DRK-Vereine im Stellenwert den Feuerwehren gleichgestellt und dabei besser ausgestattet werden.
Wie lebt es sich in Ihrer Gemeinde, Ihrer Stadt, Ihrem Ortsteil? Wohin sollte Ihr Dorf steuern? Solchen und anderen Fragen gehen wir in unserem neuen Format „EZ vor Ort“ nach. An insgesamt acht Terminen sind wir als Redaktion vor Ort zu finden: sechsmal in Emden, je einmal in der Krummhörn und in Hinte.
Weitere interessante Artikel
Fünfjährige Milla aus dem Landkreis Aurich braucht Knochenmarkspende
Die fünfjährige Milla aus Rechtsupweg leidet an aplastischer Anämie – und benötigt eine Knochenmarkspende. Das Leben der Familie steht Kopf seit der Diagnose, dabei fing ...