Mystische Wesen bevölkern Wiesmoor
Artikel vom 23.09.2022

Eine Fee schaute auf dem Gelände plötzlich hinter einem Baum hervor, um genauso schnell wieder in Nichts zu verschwinden. ? Bild: Wolfgang Kau
Beim Mittelalterfest an der Freilichtbühne in Wiesmoor gab es am Wochenende für die Besucher viel zu sehen und zu entdecken – von Elfen über die Medusa bis hin zu kämpfenden Rittern.
Die Mitglieder des Vereins Historika entführten die Besucher am Wochenende in Wiesmoor in eine mystische Welt. Trotz des Wetters war der gesamte Parkplatz an der Freilichtbühnenstraße in Wiesmoor vom Mittelalter-Lager besetzt. Mehr als 350 Teilnehmer prägten mit Gewändern ihrer Epochen das Gelände und boten den Besuchern einen Einblick in frühere Zeiten. Ob es Wikinger oder Ritter waren, alle zeigten sich trotz der angespannten Wetterlage von ihrer sonnigen Seite.
Lager aufgeschlagen
Es waren 50 Zelte in 19 Lagern aufgebaut, die auch besichtigt werden durften. Von wehrhaften Ritterlagern, Piraten, Wikingern oder adeligen Vertretern aus der Vergangenheit – jeder Bereich stellte sich eindrucksvoll dar. Über die gesamte Lagerzeit war im Marktbereich ein emsiges Treiben zu verzeichnen. Auf dem Kampfplatz bot sich hingegen ein imposantes Bild, wenn bei Schwert- oder Speerkämpfen die Ritter ihre Fähigkeiten zeigten. Sie boten eindrucksvoll dar, mit welcher Macht die früheren Kämpfe ausgetragen wurden. Neuzeitlich gesichert wurden diese Vorführungen von einem First Responder Team, denn die Sicherheit und auch die Hygiene auf dem Markt wurde unserem Jahrhundert angepasst.
Am Samstag gab es dann den Mystischen Abend. Die Zuschauer wurden von 35 Darstellern in eine Welt der Mathen und Sagen versetzt. Eröffnet von Odin, dem Inspirierten, Gott der Zauberer, aber auch der Kriege und Krieger, sowie Frau Holle zeigten sich mystische Figuren aus der gesamten Welt der früheren Erfahrungen und Vorstellungen unserer Vorfahren. Mit einer einzigartigen Beleuchtung, Nebel und einer Schneemaschine wurde ein fast reales Umfeld geschaffen, aus der die andere Welt erschien.
Medusa schlangen und Elfen
Ein ganzes Team um Nadine Müller legte über mehrere Stunden Hand an. Bereits am Nachmittag wuchsen der ersten Medusa Schlangen aus dem Kopf und Elfen erschienen so echt, dass man erwartete, sie würden sich gleich verkleinern und davonfliegen. Die Geheimnisse um die Entstehung der Wesen aus einer anderen Welt wurden gewahrt. Vor den schon herbstlichen Temperaturen, aber auch vor Blicken der Neugierigen aus unserer menschlichen Welt, fand die Vorbereitung in einem Backstage-Bereich der Neuzeit statt. Die Verwandlung schien vollständig zu sein. Auf die Frage der Kälteempfindlichkeit der Darsteller, antwortete Nadine Müller jedoch lächelnd, „dafür sind alle mit entsprechender Thermowäsche ausgestattet, die man jedoch nicht sieht“. Auch eine Fee kann sich in unserem Jahrhundert erkälten.
An beiden Tagen sorgte der Marktbereich mit Braterei, Taverne und anderen Marktbuden dafür, dass die Besucher auch geschmacklich ins Mittelalter abtauchen konnten. Die Scotland & Moor Pipes and Drums sorgten zudem dafür, dass es sich nicht um einen stillen Markt handelte. Denn der Wiesmoorer Gerhard Roßmüller ließ es sich nicht nehmen, mit weiteren Dudelsackspielern in seiner Heimatstadt für das Mittelalter aufzuspielen.
Der Verein Historika denkt nach diesem erfolgreichen Lagerwochenende bereits an das nächste Jahr. Denn die Stadt Wiesmoor zeigt sich auch im Mittelalter von der besten Seite – eine Wiederholung wäre die logische Schlussfolgerung.
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