Was der hohe Gaspreis für das Leeraner Hallenbad bedeutet
Artikel vom 21.09.2022

Bad-Geschäftsführer Markus Tippelt ist seit Monaten damit beschäftigt, den Energieverbrauch des Leeraner Hallenbades zu senken. Bild: Nils Thorweger
Im Plytje wird versucht, möglichst viel Energie einzusparen. Kälteres Wasser oder ähnliches müssen die Gäste jedoch nicht erdulden. Woran das liegt, hat Geschäftsführer Markus Tippelt verraten.
Angesichts explodierender Gaspreise steht deutschlandweit vielen Hallenbädern das Wasser bis zum Hals. Um Energie zu sparen, wird vielerorts die Wasser- und Lufttemperatur abgesenkt. Im Leeraner Hallenbad Plytje hingegen können die Besucher wohl auch in den kommenden Monaten bei 27 Grad ihre Bahnen ziehen. Im Kurs- und Kinderbecken wird das Wasser sogar auf bis zu 33 Grad erwärmt. Auch Preiserhöhungen sind derzeit nicht geplant, wie Bad-Geschäftsführer Markus Tippelt sagt. Und das, obwohl auch er von drastischen Preiserhöhungen beim Gas ausgeht.
Tricks der Verantwortlichen
In dem vor drei Jahren gebauten Bad wird deshalb trotzdem Energie gespart. „Und zwar so, dass der Gast davon wenig bis gar nichts merkt“, berichtet der Bad-Geschäftsführer. Bei den Änderungen handele es sich ausschließlich um technische und organisatorische Maßnahmen, die bereits seit dem Frühjahr umgesetzt würden. So würden nachts alle Anlagen teilweise heruntergefahren, die Bodenheizung und die Wärmebänke seien komplett ausgeschaltet. Auch das gute Wetter der vergangenen Wochen spiele dem Plytje in die Karten. „Bei geöffneter Fassade haben wir keinen Wärmebedarf in der Belüftung.“ Durch Optimierungen bei der Wärmerückgewinnung könne die jetzt vorhandene Wärme noch effektiver genutzt werden.
Spareffekt
„Dadurch sparen wir gegenüber dem Vorjahr etwa 35 Prozent an Energie ein.“ Dies entspreche etwa 65.000 Kilowattstunden an Gas. Die Einsparbemühungen werden laut Markus Tippelt dadurch erleichtert, dass schon beim Bau des Bades auf einen möglichst geringen Energiebedarf geachtet worden sei. Im Vergleich zum alten Leeraner Hallenbad sei der jährliche CO2-Ausstoß im Plytje im mehr als 400 Tonnen geringer.
Trotz der bisherigen Erfolge arbeiten Markus Tippelt und sein Team an weiteren Möglichkeiten, um Energie zu sparen. „Wir prüfen derzeit verschiedene Maßnahmen.“ Denkbar sei zum Beispiel der Einbau von Photovoltaik-Modulen oder Wasserturbinen in den Filterkreisläufen.
Bisherige Bilanz
Mit dem Energiesparkonzept scheint das Plytje auf dem richtigen Kurs zu sein. Derzeit verzeichnet das Bad im Vergleich zum Vorjahr ein Besucherplus von 26 Prozent. Vergleichbare Bäder haben laut Markus Tippelt durchschnittlich 72.000 Gäste pro Jahr. Diese Zahl hätten die Leeraner schon Mitte Juni übersprungen.
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