Mit neuem Spielstil zum Erfolg
Artikel vom 24.09.2021

In drei Wettbewerben sind die EWE Baskets in der Saison 2021/22 vertreten, neben der Bundesliga und dem BBL-Pokal treten die Oldenburg auch international in der Basketball Champions League an. BILD: ULF DUDA/FOTODUDA.DE
VON LARS RUHSAM
OLDENBURG – Eineinhalb Jahre lang, abgsehen von einem Pilotversuch beim Baskets Day 2020, mussten die EWE Baskets vor leeren Rängen spielen. Nun sind die Fans zurückgekehrt. 3.000 waren es beim Baskets Day am vergangenen Wochenende, „angefühlt hat es sich wie 30.000“, sagt Srdjan Klaric. Nicht nur der sportliche Leiter freut sich auf eine Saisonstart mit Publikum, alle im Umfeld des Bundesligisten, sind froh, dass die Fan-lose Zeit vorbei ist.
Denn nach den Beschlüssen der Landesregierung vom Dienstag steht fest, dass die Baskets vor bis zu 5.000 Fans am kommenden Dienstag gegen Crailsheim ihr Heimbebüt geben können. Voraussetzung für den Besuch ist die 2G-Regel: Rein darf also nur, wer geimpft oder genesen ist, in der Arena entfallen Masken- und Abstandspflicht. Hermann Schüller, geschäftsführender Gesellschafter, hätte, zumindest für eine Übergangszeit, auch gerne auf 3G gesetzt, also auch negativ getestete Personen in die Halle gelassen. „Aber das ist unter der aktuellen Verordnung nicht möglich“, sagt er. So müsse man nun den Spagat zwischen größtmöglicher Sicherheit für alle Personen in der Arena und den bestmöglichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen machen.
Fans geben Energie
Trotz des Wermutstropfen, dass unter diesen Voraussetzungen Fans draußen bleiben müssen, die Vorfreude auf die Saison ist riesig. „Beim Baskets Day haben wir gespürt, dass die Euphorie zurück ist“, betont Hermann Schüller. Der Geschäftsführer ist froh, dass der Club die Corona-Pandemie bislang wirtschaftlich gut bewältigt hat. „Jetzt wollen wir mit der Rückkehr der Fans die Emotionen wieder leben“, betont er.
Diesen Rückhalt sieht auch Phil Pressey als einen der größten Vorteile an. Der Baskets Day habe gezeigt, wie viel Unterstützung die Fans geben könnten. Der Point Guard hat seinen Vertrag in Oldenburg verlängert und wird auch ob seiner Erfahrung zu den Anführern eines deutlich verjüngten Teams gehören. Wie dieses spielen wird? „Schneller, mehr Tempo über das gesamte Feld, sehr smart“, ist er überzeugt.
Mehr Überraschungen
Der radikale Schnitt, der im Sommer vollzogen wurde, ist ungewöhnlich für die Baskets, die bislang gerne auf Kontinuität gesetzt haben. Durch die Neuzugänge wird sich das Spiel verändern. „Die Mannschaft ist jünger, athletischer und hungriger, jeden Tag besser zu werden“, sagt Cheftrainer Mladen Drijencic. Ein intensivere Verteidigung werde man sehen, auch über das gesamte Feld. In der Offensive will er die Stärken der Spieler ausnutzen. „Wir wollen freier spielen, die Talente der Spieler nutzen. Aber gleichzeitig werden wir auch die nötige Struktur bewahren“, so Drijencic. Ein Unterschied: Mit dominanten Centern wie Ruben Boumtje-Boumtje, Adam Chubb, Brian Qvale und Rasid Mahalbasic spielten die Baskets oft ein klassische Inside-Game über den Center. Die Abkehr von dieser Spielweise bietet andere Optionen im Angriff.
Gleichzeitig, und das war eine der großen Schwächen im vergangenen Jahr, wird das Spiel der Baskets damit unberechenbarer. „Wir können auf eine positive Weise überraschen, die Gegner kennen unsere Spielweise nicht“, sagt Rickey Paulding. Die Baskets-Legende geht in seine 15. Saison in Oldenburg und ist nach wie vor unumstittener Anführer der Mannschaft. „Wir müssen Rickeys Weg folgen. Er weiß, worauf es ankommt“, weiß Phil Pressey.
Zurück in Europa
Auf die Teilnahme an einem europäischem Wettbewerb hatten die Baskets in der vergangenen Saison verzichtet. „Angesichts der Corona-Pandemie war es richtig, das Risiko mit Reisen zu minimieren“, sagt Srdjan Klaric. Nun sei man aber zurück in Europa, wo man seit 15 Jahren hingehöre.
Die Oldenburger treten in der Champions League an und bekommen es in ihrer Gruppe mit starken Gegnern zu tun. „Lietuvos Rytas Vilnius ist mehrfacher Euroleague-Teilnehmer, Besiktas Istanbul verfügt über ein hohes Budget für die Mannschaft, Burgos ist zweifacher und amtierender Champions League-Sieger. Wir haben die schwerste Gruppe erwischt“, betont der sportliche Leiter. Das mache es aber auch für die Zuschauer umso attraktiver.
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