52 besondere Wünsche erfüllt – Von Lamborghini-Fahrt bis Bundesligaspiel
Artikel vom 18.01.2023

Der Ovelgönner Verein Lebenswunsch erfüllte im Jahr 2022 zahlreiche Wünsche. Bild: Lebenswunsch
Der Verein erfüllte 52 Menschen am Lebensende eine ganz besondere Freude. Aus diesem Grund kann der Vorstand des Vereins Ovelgönner Lebenswunsch auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurückblicken.
Das weltpolitisch so krisenreiche Jahr 2022 war aus einem ganz besonderen Blickwinkel betrachtet auch ein Jahr der Freude. Diese positive Bilanz zieht der Ovelgönner Verein Lebenswunsch. Der Verein erfüllte 52 Menschen am Lebensende einen ganz besonderen Wunsch. Aus diesem Grund kann der Vorstand des Vereins Ovelgönner Lebenswunsch zusammen mit seinen Mitgliedern und Unterstützern auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurückblicken.
Lamborghini ausgeliehen
Dank der guten Vernetzung zu den ambulanten und stationären Hospiz- und Palliativdiensten konnte der Verein im vergangenen Jahr 2022 mehr als 75 Anfragen bearbeiten und davon 52 Menschen eine besondere Freude bereiten. In vielen Anfragen handelte es sich oft um bescheidene Wünsche wie zum Beispiel sich vom Haus, Freunden oder der Nordsee zu verabschieden. Besonders aber durften auch die Wünsche zweier Kinder in Erinnerung bleiben, denen der Verein Lebenswunsch eine schöne Freude bescherte. In einem Fall konnte dem Vater eines siebenjährigen Jungen ein Lamborghini ausgeliehen werden, da sich der Junge eine Mitfahrt in solch einem Sportwagen wünschte und damit Stolz bei seinen Schulfreunden vorfahren ließ.
Werder-Aufstieg
Der achtjährige Kjell aus Cloppenburg freute sich, dass er zum letzten Bundesligaspiel vom SV Werder in der 2. Bundesliga zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder den Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga in Bremen sehen und erleben konnte. In Fällen, in denen Menschen liegend transportiert werden müssen, arbeitet der Lebenswunsch mit dem DRK-Wesermarsch und dem DRK-Bremerhaven zusammen, die mit ihren Herzenswunsch-Hospizmobilen unterstützen. So konnte ein Angler aus Bremen mitten in der Natur, liegend aus der Trage an seinem See angeln. Ein Mann konnte vom Hospiz am Wattenmeer nach Butjadingen gefahren werden, wo er zusammen mit seiner Familie zuhause ein Weihnachtsessen nachholte.
Nordsee-Sehnsucht
Im Sommer wird oftmals der Wunsch für einen Besuch an der Nordsee an den gemeinnützigen Verein aus der Wesermarsch herangetragen. In einigen Fällen werden sogar Flugzeuge eingesetzt, damit die schwerst- und sterbenskranken Menschen keine lange Anreise haben und zu jedem Zeitpunkt die Rückkehr selbst bestimmen. Der Verein setzt darauf, dass die Wunscherfüllungen selbstbestimmt passieren und bindet grundsätzlich Angehörige mit ein. Dies ist für eine verlässliche Arbeit unerlässlich und auch ein tragender Gedanke der Hospizarbeit.
Spendenbereitschaft
Im Laufe des vergangenen Jahres konnte der Verein die vielen Wünsche dank ihrer Mitglieder, ihres guten Netzwerkes und über Spenden ermöglichen. Kurz vor Weihnachten spendeten die Kunden von Nah und Gut Czwallinna aus Oldenbrok 414,34 Euro, worüber der Vorstand des Vereins Lebenswunsch sehr dankbar ist. Der Vorsitzende Mark Castens betont, dass der Verein Lebenswunsch sich nur als ein Teil eines Ganzen betrachtet und die vielen schönen Momente nur zustande kommen können, weil viele Menschen – egal ob hauptamtlich oder ehrenamtlich – in der Gesellschaft füreinander einstehen und vertrauensvoll zusammenarbeiten.
Zahlreiche Partner
Im vergangenen Jahr stand der Verein mit mehr als 350 verschiedenen Personen und Organisationen in Kontakt, damit die 52 Wünsche erfüllt werden konnten. Eine Leistung, die über gesellschaftliches Engagement erbracht wurde. Die Momente, in denen die Betroffenen zusammen mit ihren Angehörigen und den Pflegefachkräften ihre persönliche Situation zeitweilig vergessen und bei einer Wunscherfüllung vor Freude außerordentlich strahlen, sind es, für die sich der Verein ehrenamtlich engagiert.
Bei der Frage, wie viel Zeit der Vorsitzende Mark Castens auch als Wunscherfüller für den Lebenswunsch aufgewendet hat, schmunzelt er und teilt mit, dass es gut sei, keine Zeit zu erfassen. Der Vorstand des Vereins Lebenswunsch – bestehend aus Mark Castens, 1. Vorsitzender; Michael Kurz, 2. Vorsitzender; Peter Schnepper, Kassenwart; Peter Löhmann, Schriftführer – setzt sich außerordentlich für die Vereinsarbeit ein, bei der sie auch oftmals an Wochenenden im Einsatz sind. Jede Wunschanfrage liegt uns am Herzen, ist sich der Vorstand einig.
Oftmals bleiben am Lebensende noch Wünsche offen. Vor allem schwer erkrankten Menschen sowie deren Familien und Freunden wird dann umso deutlich bewusst, dass das Leben nur ein schmaler Grat ist, und dass der Mensch jeden Moment seines Daseins intensiv genießen sollte. Hier setzt der Verein Lebenswunsch Ovelgönne an. Gemeinsam mit den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hospiz- und Palliativarbeit setzt sich der Verein dafür ein, letzte Wünsche zu erfüllen. „Zu sehen, wie die Menschen sich freuen, das ist etwas Schönes“, sagt der Vorsitzende Mark Castens aus Oldenbrok.
Spenden und Förderer: Um tätig werden zu können, ist der gemeinnützige Verein, der sich im gesamten Nordwesten für Menschen in der letzten Lebensphase engagiert, vor allem auf Spenden und Förderer angewiesen. Informationen zum Verein Lebenswunsch gibt es unter: www.lebenswunsch.org sowie auf Facebook unter Lebenswunschverein oder unter 04480/948947 (Anrufbeantworter).
Mehr Infos unter www.lebenswunsch.org
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