Alte Schätze vor kräftigen Farben

Artikel vom 14.03.2023

Jens Milde

Sehr zufrieden mit dem neuen Farbkonzept im Museum sind (von links): Bert Freese, Tim Lorenz, Dr. Jörgen Welp, Hans-Rudolf Mengers, Olaf Meenen, Ma?gorzata Saunders und Timothy Saunders. Bild: Jens Milde 

Frische Farbe im Museum Nordenham: Der Museumsbesuch fühlt sich nach der Neugestaltung ganz anders an als vorher. „Gestalterisch ist das ein großer Schritt nach vorn“, sagt der Museumsleiter.

Eine Investition von 40 000 Euro ist für das Nordenham-Museum keine historische Größenordnung. Gleichwohl markiert das, was in den vergangenen Monaten mit dem Geld gemacht wurde, eine neue Ära. Museumsleiter Dr. Timothy Saunders spricht von einem „wichtigen Moment in der Geschichte des Museums“. Wenn das Haus an diesem Sonnabend, 4. März, wieder seine Tür öffnet, empfängt es den Besucher mit frischen, zum Teil recht kräftigen Farben.

Geldgeber

Die Ersten, die das neue gestaltete Museum zu sehen bekamen, waren am Freitag die Geldgeber für die durchaus mutige Auffrischung. Von der Oldenburgischen Landschaft kam der stellvertretende Geschäftsführer Dr. Jörgen Welp und von der Stiftung Kunst und Kultur der Landessparkasse zu Oldenburg der Geschäftsführer Olaf Meenen. Auch der stellvertretende Chef der Nordenhamer Stadtverwaltung, Bert Freese, und der kommissarische Baudezernent, Tim Lorenz, nahmen die neue Farbgestaltung in Augenschein. Einhellige Meinung: Der Mut zur Farbe hat sich gelohnt.

In Empfang genommen wurden die Gäste von Timothy Saunders und von Hans-Rudolf Mengers, dem Vorsitzenden des Rüstringer Heimatbundes, der das Museum betreibt. Außerdem war Ma?gorzata Saunders dabei. Sie ist nicht nur die Frau des Museumsleiters, sondern auch Grafikerin. Gemeinsam mit dem Nordenhamer Malermeister Stefan Höpken hat sie wertvolle Unterstützung bei der Farbgestaltung geleistet.

Kräftige Farben

Der Wunsch, mehr Farbe ins Museum zu bringen, treibt den Museumsleiter schon seit längerer Zeit um. Nach seinen Worten ist die Zeit, in der Museumswände weiß zu sein hatten, längst vorbei. „In den 90er-Jahren glaubte man, dass weiße Wände am besten geeignet sind, um alte, farbschwache Exponate gut zur Geltung zu bringen“, erläuterte Timothy Saunders. „Inzwischen weiß man, dass blasse Exponate vor kräftigen Farben besser rauskommen.“ Das Fresko „Der Bruderkuss“ im Eingangsbereich des Museums ist für Timothy Saunders ein gutes Beispiel dafür, dass diese Theorie ihre Berechtigung hat. Der kräftige rote Hintergrund ist dem Raum auf dem Lübben-Hof in Schmalenfletherwurp nachempfunden, in dem das Fresko bis 2004 sein Zuhause hatte.

Jeder Raum im Museum hat nun eine andere Farbe. Das gilt auch für das Friesenzimmer. Gleichwohl bildet der Raum, der auch als Trauzimmer genutzt wird, die große Ausnahme. Im ehemaligen Klassenraum wird eine alte Bauernstube nachgebildet. Das Mobiliar ist 200 bis 300 Jahre alt. Nach den Worten von Timothy Saunders waren seinerzeit kräftige Rot- und Grüntöne in Innenräumen vorherrschend. Diese Farben haben nun Einzug gehalten ins Friesenzimmer.

Eingang verlegt

Die Veränderungen im Museum beschränken sich nicht auf das neue Farbkonzept. Der Haupteingang ist von der Nord- auf die Westseite verlegt worden. Hintergrund ist, dass für den Erhalt des Freskos konstante klimatische Bedingungen wichtig sind. Die lassen sich durch die neue Eingangssituation nun viel besser gewährleisten. Im Museum wurde außerdem der Kassentresen verlegt, sodass im Eingangsbereich mehr Platz zur Verfügung steht. Auch für Vortragsveranstaltungen, die dort stattfinden, ist das von Vorteil. Zur Baumaßnahme gehört außerdem eine neue Pflasterung im Außenbereich, die wegen der Verlegung des Haupteingangs erforderlich wurde.

Timothy Saunders ist sich sicher, dass die neue Farbgestaltung den Museumsbesucher emotional viel mehr anspricht. „Der Museumsbesuch ist jetzt mehr kulturelles Erlebnis als Lernerlebnis und hat einen höheren Unterhaltungswert.“


 

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