Anton Essmann baut Beats für namhafte Deutschrapper wie Olexesh und Yin Kalle
Artikel vom 08.04.2024
Musikproduzent Anton Essmann arbeitete schon mit bekannten Deutschrappern wie Olexesh, Yin Kalle und den 102Boyz zusammen. In der Hip-Hop-Szene ist der Nordenhamer ein Geheimtipp. So hat er sich als OG Tonez einen Namen gemacht. Bild: Tim Rosenau
Anton Essmann aus Nordenham verdient sein Geld mit Musik: Als „OG Tonez“ baute er schon Beats für Rapper wie Olexesh und Yin Kalle. So hat er sich in der Szene einen Namen gemacht.
Nordenham - Mit viel Ehrgeiz und einer aufopferungsvollen Arbeitseinstellung ist der Nordenhamer Anton Essmann dabei, sich als Beatproduzent in der Rapszene zu etablieren. Mit seinen Kompositionen verdient er als „OG Tonez“ seinen Lebensunterhalt und steht bei der BMG-Tochter „Publishing Husla Edition“ unter Vertrag. Er baute schon Beats für bekannte Deutschrapper wie Olexesh, Yin Kalle, Gringo und die Leeraner Gruppe 102Boyz.
Rapszene ist ein Haifischbecken
Um sich in dem „Haifischbecken“, wie Essmann die Hip-Hop-Branche beschreibt, zurechtzufinden, brauchte es Durchhaltevermögen und Talent, sagt er. Außerdem war es unabdingbar, sich selbst zu vermarkten und Kontakte zu knüpfen. Denn nur so könne man mit Beats Geld verdienen. „Wer keine Initiative zeigt, braucht gar nicht erst damit anzufangen“, sagt Essmann.
Er selbst preist seine Produktion täglich bei Künstlern an, die eine gewisse Reichweite haben oder in denen er einen rohen Diamanten sieht. „Ich stecke da eine Menge Mühe rein. Das ist mein Job und deshalb muss ich abliefern.“ Schwächephasen erlaubt er sich nicht: „Am Tag baue ich vier, fünf Beats. Selbst im Urlaub juckt es mir unter den Fingern. Das ist schon fast eine Sucht“, sagt er. Bei der großen Masse legt er aber trotzdem immer Wert auf Qualität. „Wenn ich nicht das Gefühl habe, dass der Beat etwas wird, dann mache ich gar nicht weiter.“
Start der Karriere im Kinderzimmer
Angefangen hatte für Essmann alles im Jugendalter. Die Musikrichtung entdeckte er durch den US-Rapper 50 Cent, „danach wollte ich nur noch Hip Hop hören.“ In seinem Freundeskreis war er immer derjenige, der mit neuer Musik um die Ecke kam. „Bei meinen Kumpels habe ich dann auch oft rumgenörgelt, dass ich die Songs, die sie gespielt haben, nicht hören kann. Dann haben sie gesagt, ich soll doch einfach selbst Musik machen“, erinnert er sich. Davon fühlte Essmann sich angespornt.
Nach ein paar gescheiterten Versuchen des Textschreibens installierte er sich ein Produktionsprogramm auf seinen Computer, schaute sich Erklärvideos an und begann Beats zu bauen. Darin ging der heutige Produzent komplett auf: „Ich saß stundenlang vor meinem Rechner. Ich hab komplett die Zeit und alles um mich herum vergessen. Das hat sich so angefühlt, wie als Kind vor seiner Playmobil-Burg zu sitzen. Da habe ich gemerkt, das ist meine Leidenschaft“, sagt Essmann.
Arbeit mit bekannten Künstlern und RTL
Immer weiter tauchte er in sein neues Hobby ein. Dann begann er, seine Beats auch an Rapper zu schicken. Und aus der Freizeitbeschäftigung wurde sein Beruf. Er schickte seine Beats an Künstler des Berliner Rap-Labels SLS Music. Der Hausproduzent des Labels, Goldfinger030, fand gefallen an seinen Werken. OG Tonez arbeitete daraufhin das erste Mal bei einem großen Projekt mit – einem Sampler, auf dem er gemeinsam mit Goldfinger mehrere Songs komponierte.
Danach kam alles ins Rollen. Für Essmann war die Zusammenarbeit eine Art Ritterschlag: „Goldfinger war mein Idol. Es war mir eine Ehre, mit ihm zusammenzuarbeiten und hat mich unfassbar motiviert.“ Daraufhin baute er Beats für den Rapper Gringo, der ebenfalls bei SLS unter Vertrag steht. Mit weiteren Projekten verschaffte er sich immer mehr Aufmerksamkeit. Durch seine Verbindungen kam dann auch ein Song mit Olexesh zustande. Gemeinsam mit seinem Manager Kiarash Hashemi verzeichnete er dann einen Höhepunkt seiner Karriere: Die beiden produzierten komplett die Musik für die RTL-Krimi-Serie „Wachtendonk“.
Gemeinsam mit Newcomer durchstarten
Noch lieber als mit bereits bekannten Künstlern arbeitet Essmann aber mit aufstrebenden Newcomern. „Ich finde es spannend, gemeinsam mit den Rappern zu wachsen“, sagt er. Seine Geheimtipps, wer als Nächstes im Deutschrap durchstarten könnte: TRA und Shisu. Für TRA baute OG Tonez schon mehrere Beats. Gemeinsam mit Shisu hat er sogar ein ganzes Mixtape produziert. „Da stimmt die Chemie und so entsteht die beste Zusammenarbeit.“ Diesen beiden prophezeit er eine große Zukunft – mit der Hilfe seiner musikalischen Untermalung.
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