Auf dem Land soll die Vielfalt blühen

Artikel vom 01.06.2023

Jens Milde

Ein buntes Bild gab die CSD-Parade im vergangenen Jahr ab. Mit dabei (von rechts): Landrat Stephan Siefken und Bürgermeister Nils Siemen. Bild: Archiv/Ulrike Krebs

Zum zweiten Mal findet in Nordenham der Christopher Street Day statt. Eine bunte Parade ist geplant. Weitere Unterstützer sind willkommen.

Die Premiere im vergangenen Jahr war ein großer Erfolg. An einer Parade durch die Nordenhamer Innenstadt hatten sich rund 400 Menschen beteiligt. Beim ersten Christopher Street Day in Nordenham hatten sie ein deutliches Zeichen gegen die Ausgrenzung von Nicht-Heterosexuellen gesetzt.

Im Juli 2022 lautete das Motto „Sei wie du bist, liebe, wen du willst“. Bei der zweiten Auflage stellen die Organisatoren eine andere Botschaft in den Vordergrund: Sie lautet „Unsere Vielfalt blüht auf dem Land.“

Regenbogenflagge

Am Sonnabend, 1. Juli, findet die Neuauflage des Christopher Street Day in Nordenham statt. Um 14.30 Uhr geht’s los. Wie schon im vergangenen Jahr haben der Nordenhamer Bürgermeister Nils Siemen und der Wesermarsch-Landrat Stephan Siefken die Schirmherrschaft übernommen.

Auf dem Marktplatz halten sie die Eröffnungsreden. Anschließend startet die CSD-Parade durch die Innenstadt. Vor dem Rathaus wird sie einen kurzen Stopp einlegen. Dort werden die beiden Schirmherren erneut die Regenbogenflagge vor dem Rathaus hissen. Anschließend geht es weiter über den Stadtring zurück zum Marktplatz, wo im Anschluss eine Abschlusskundgebung geplant ist. Zum Rahmenprogramm gehören Reden und Livemusik.

Bei der Premiere im vergangenen Jahr waren viele bunt geschminkte Teilnehmer in zum Zeit schrillen Kostümen zu sehen. Bunt, schrill und laut soll es auch diesmal werden, hoffen die Veranstalter. Sie wollen den Christopher Street Day in der Wesermarsch etablieren. Sie wollen nicht locker lassen in ihrem Kampf gegen Ausgrenzung und Diskriminierung.

Der CSD hat seinen Ursprung in den USA. Er erinnert an den ersten bekanntgewordenen Aufstand von sexuellen Minderheiten gegen die Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street: Am 28. Juni 1969 fand dort der sogenannte Stonewall-Aufstand statt. Inzwischen wird der CSD in vielen Ländern auf der ganzen Welt gefeiert. In Oldenburg zum Beispiel gehen bei einer CSD-Parade regelmäßig rund 15.000 Menschen auf die Straße. Von solchen Größenordnungen ist Nordenham weit entfernt. Aber die Initiatoren finden, dass auch in eher ländlichen Regionen die Botschaften der sogenannten queeren Community gehört werden müssen.

In den vergangenen Monaten hat sich einiges getan. Die Initiative für den ersten Christopher Street Day in Nordenham war aus dem Aktionsbündnis „Nordenham bleibt bunt“ gekommen.

Verein gegründet

Inzwischen hat sich der Verein CSD Wesermarsch gegründet und ist als gemeinnützig anerkannt worden. Er versteht sich als Sprachrohr für die queere Community. Dazu gehören unter anderem lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen. Der Verein will sich für mehr Toleranz gegenüber diesen Bürgern einsetzen.

Die Community und Interessierte, die sich durch Teilnahme oder mit Infoständen am CSD beteiligen oder ihn durch eine Spende unterstützen wollen, können sich unter orga@csd-wesermarsch.de beim Verein melden. Weitere Infos gibt es auf der Facebook-Seite des Vereins..


 

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