Das Atrium wird zur Kunst-Galerie

Artikel vom 07.09.2022

Christoph Reiprich

Ziehen für die erste Kunstausstellung im Atrium in Burhave an einem Strang (von links): Melanie Schmidt, Veranstaltungsleiterin der Tourismus-Service Butjadingen, Ina Korter und Martina Geberzahn vom Arbeitskreis Gezeiten sowie Künstlerin Ulrike Schmitt. Bild: Christoph Reiprich

Nach der Schließung der Ruhwarder Galerie am Wehlhamm könnte das Atrium in Burhave zum Ort für Kunst-Ausstellungen in Butjadingen werden. Die Premiere feiert Ulrike Schmitt.

Wie relevant sind Kunst und Kultur in Krisenzeiten? Darüber möchten die Mitglieder des Arbeitskreises Gezeiten am Mittwoch, 7. September, 19 Uhr, im Atrium in Burhave diskutieren. An diesem Tag wird dort auch die Ausstellung von Ulrike Schmitt von der Galerie Rimaschi eröffnet.

Minister moderiert

„Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, eine hohe Inflation und eine Energiekrise. Haben Kunst und Kultur da noch eine Bedeutung?“, fragt Ina Korter, Mitglied des Gezeiten-Arbeitskreises. Sie schiebt die Antwort hinterher. „Kunst kann Mut und Hoffnung stiften.“ Das habe man beispielsweise in der Ukraine gesehen, als ein wegen des Krieges abgesagtes Festival in den U-Bahn-Schächten stattgefunden hatte. „Wenn bei den Mahnwachen in Nordenham ,Imagine’ von John Lennon gesungen wird, wird durch Musik das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt.“

Die Veranstaltung des Gezeiten-Arbeitskreises trägt den Titel „Ist das Kunst oder kann das weg...? - Bedeutung von Kunst und Kultur in Krisenzeiten“. Björn Thümler, Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, moderiert den Abend. Er diskutiert mit Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen des Kulturlebens. Zu Gast sind Christian Firmbach, Generalintendant des Oldenburgischen Staatstheaters, Gesche Gloystein von der Emsländischen Landschaft Meppen, Dr. Anna Heinze vom Landesmuseum Oldenburg und Melanie Lang, Mezzosopranistin am Oldenburgischen Staatstheater. Künstlerische Interventionen runden das Programm ab.

„Auch das Publikum ist eingeladen, mitzudiskutieren“, sagt Gezeiten-Mitglied Martina Geberzahn, die Anmeldungen per E-Mail an martina.geberzahn@gmx.de entgegennimmt. Der Eintritt ist frei, es wird um eine Spende für die Nordenhamer Tafel gebeten.

Nachhaltigkeit

„In den vergangenen Jahren habe ich mich damit beschäftigt, die Krisen, die uns beschäftigen, durch Kunst zu bewältigen“, sagt Ulrike Schmitt. Durch die Pandemie sei eine große Leere in ihr entstanden. „In dieser Zeit habe ich viele Bilder gemalt.“

Bereits 2018 spürte sie, dass ein Krieg ausbrechen könnte. Das zeigt eines ihrer Bilder. Ihre Werke vermitteln aber auch Hoffnung. Eines zeigt zum Beispiel, wie sich die Natur ihren verloren gegangenen Raum zurückholt und die Zerstörung zurückdrängt. Ihr selbst liegt die Natur sehr am Herzen, daher entstehen all ihre Werke aus nachhaltigen Materialien. Wer mehr erfahren möchte, hat nach der Eröffnung täglich bis zum 14. September, 15 bis 18 Uhr, die Möglichkeit dazu. „Dann werde ich persönlich im Atrium vor Ort sein“, so die Künstlerin, die rund 20 Bilder ausstellen wird.

Für die Ausstellung hat das Atrium einen neuen Anstrich erhalten. „Es ist eine Premiere“, sagt Melanie Schmidt, Veranstaltungsleiterin von der Tourismus-Service Butjadingen (TSB). Nach der Schließung der Ruhwarder Galerie am Wehlhamm könnten nun häufiger Ausstellungen in Burhave stattfinden.

WORKSHOP

Ulrike Schmitt bietet am Mittwoch, 14. September, in der Zeit von 15 bis 18 Uhr einen Kunst-Workshop im Atrium in Burhave an. Anmeldungen sind per E-Mail an rimaschi@gmail.com möglich. Die Kosten für den Workshop betragen 25 Euro zuzüglich 5 Euro für das Material.

Von Seeleuten benutzte Seekarten kommen beim Workshop zum Einsatz. „Ich habe einen großen Bestand in meinem Besitz“, sagt Ulrike Schmitt, die auch schon ein Bild aus den Karten erstellt hat. Es zeigt ein Container-Schiff vor Burhave – einer der Lieblingsorte der Künstlerin.


 

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